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Sertaps Kopftuch

 

Mitblogger „Peer“ schreibt mir:

Stellen Sie sich doch mal, jeder für sich, die Frage:
Wo wollen wir hin?
Wie soll unsere deutsche Gesellschaft aussehen, von welchen Vorstellungen soll sie geprägt sein?

Meine ganz konkrete Antwort lautet:
Ich möchte, dass in meinem Heimatland _kein_ junges Mädchen, egal welcher Nationalität, vor mir steht und mir sagt:
“Ich glaube zwar immer schon an Allah und bete und faste wie vorgeschrieben – aber ich trage mein Kopftuch ja erst seitdem ich 15 bin, weil ich es vorher so häßlich fand. Und jetzt habe ich Angst, dass Allah mir nicht vergeben wird und ich deswegen in die Hölle komme.”

Wo ich diesen Satz her habe?

Das sagte mir Sertap, unsere 16jährige Babysitterin, vor ein paar Monaten während einer Unterhaltung.
Sie kommt aus einer arbeitsamen türkischen Mittelstandsfamilie, geht aufs Gymnasium und nimmt nun seit einem Jahr an einem privaten Islamunterricht teil. Inzwischen hat sich auch ihr Berufswunsch von “Studium und Rechtsanwältin” auf “Ehefrau und Mutter, weil das gottgefällig ist” geändert.
Und vor kurzem informierte sie uns, wir müssten uns eine neue Babysitterin suchen, da es unsittlich für sie als Muslima ist, allein in einer fremden Wohnung zu sein, wo vielleicht auch ein Mann (mein Partner) anwesend sein könnte.
Unsere Kinder lieben Sertap, sie passt inzwischen seit 3 Jahren immer wieder auf die Kleinen auf und nun sowas.

Ich muss mitansehen, wie ein fröhliches, leistungsstarkes, liebenswertes Mädchen zu einer ängstlichen, zurückgezogenen, traurigen jungen Frau wird.
Übrigens ist sie nicht die einzige, die diese schreckliche Verwandlung durchgemacht hat – alle ihre Freundinnen, die mit ihr den privaten Islamunterricht besuchen, tragen inzwischen Kopftuch und lange Kleidung. Keine von ihnen ist mehr wie früher im Sportverein, beim Ballett oder beim Reiten zu finden.
Alles im Namen von Religion, Sitte und Anstand? Alles “nicht so schlimm”? Alles Ausdruck von guten Traditionen?
Ich bin fassungslos