Torsten Harmsen schreibt in der Berliner Zeitung über mein Buch:
In seinem Buch „Bekenntnisse eines schwer erziehbaren Vaters“ schreibt der Zeit-Autor Sätze wie: „Einer der schönsten Genüsse im Leben mit Kindern ist bekanntlich das Wochenende ohne sie.“ Was wie eine Gemeinheit klingt, ist dialektisch gedacht. Denn ohne Kinder hätte man diesen Genuss gar nicht. Das Glück, das man in der hin und wieder errungenen freien Zeit empfindet, wirkt auf die Beziehung zu den Kindern zurück. (…)
„Lieber Papa. Wen du mir nicht 1 Kegs apgipst. Dan Ferschteke ich. Deine Unter Hosen.“ Mit diesem Briefchen seiner Tochter Anna zeigt Jörg Lau, wie irrig die Vorstellung ist, man habe als Eltern die Erziehung im Griff. „Kinder verfügen ziemlich früh über ein ganzes Arsenal von Kniffen, mit denen sie uns steuern“, schreibt er. Doch während andere vor dem Heranwachsen lauter kleiner Tyrannen warnen, sieht Lau im Leben mit Kindern die Chance zu lernen.
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Sein Buch mit dem Untertitel „Wie unsere Kinder uns erziehen“ ist ironisch, unterhaltsam – und zugleich ziemlich philosophisch. Lau schildert die Symbiose, die sich entwickelt, wenn man Familie hat – eine „riskante Lebensform“. Man werde verwundbar. Zugleich schützten einen Kinder bei Krisen. Man sehe die eigenen Eltern anders. Und der Umgang mit den letzten Dingen ändere sich.
Das Buch steckt voller Geschichten zu Fragen wie: Was ist kindgerecht? Wie kombiniert man Freiheit und Verbindlichkeit? Welche Rolle spielen Rituale? Wo darf man lügen? Wie vertragen sich Forderungen und Kritik mit bedingungsloser Liebe? Auch das Loslassen müsse man lernen. „Nur noch ein paar Jahre, und die rätselhaften kleinen Gäste, die eines Tages in unserem Leben auftauchten, werden das Weite suchen“, schreibt Lau am Ende. Doch trotz dieser Wehmut ist es ein ermutigendes, lebensfrohes Buch.