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Syrien: verschleierte Lehrerinnen unerwünscht

 

Interessante Parallele zum französischen Burkaverbot: Syrien geht unter der Hand massiv gegen Nikab tragende Lehrerinnen vor. Ein gesetzliches Verbot gibt es zwar nicht, denn man will die Konservativen im Land nicht gegen das baathistische Regime aufbringen.
Aber der Economist berichtet, dass bereits über 1200 (!) voll verschleierte Lehrerinnen in andere Tätigkeiten bugsiert worden seien, weil dass Assad-Regime die islamistische Unterwanderung des Schulsystems fürchtet:
„Ali Saad, the education minister, is reported to have told teachers that the niqab undermines the “objective, secular methodology” of Syria’s schools.“

Auch in Syrien gibt es, wie in Ägypten, einen Trend zur Verhüllung als Zeichen religiöser Observanz. Vor wenigen Jahren wäre das – vor allem in gebildeten städtischen Kreisen wie unter Lehrerinnen – noch undenkbar gewesen.

Syrien unterhält als nominell säkular-sozialistische Republik ein ambivalentes Verhältnis zum politischen Islam. Damaskus beherbergt Hamas- und Hisbollah-Führer, doch unvergessen ist das Massaker von Hama an der Muslimbruderschaft, bei dem über 10.000 Menschen umkamen.

Der Economist zitiert eine Frauenrechtlerin: “The niqab is a Wahhabi way of influencing Syria and is a form of violence against women,” says Bassam al-Kadi, the outspoken head of the Syrian Women’s Observatory, a lobby that strongly supports the curb.