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Was tun gegen den Barbaren von Tripoli?

 

Es ist wenig bekannt, dass der erste unkonventionelle internationale Krieg der Vereinigten Staaten gegen jene (Räuber-)Staaten geführt wurde, die man damals als die „Barbarenküste“ zusammenfasste: die Piratenherrschaftstümer von Algier, Marokko und Tripoli. Thomas Jefferson führte als Präsident einen jahrelangen Krieg gegen den Herrscher von Tripoli, weil er nicht bereit war, wie die europäischen Mächte eine regelmäßige Tribut- und Lösegeldzahlung zu erbringen. Immer wieder wurden Schiffe im Mittelmeer von den Korsaren der Barbaren (i.e. „Berber“) aufgebracht. Der Handel der westlichen Mächte litt unter dieser Piraterie.
Jefferson wollte bereits als Außenminister eine internationale Koalition gegen die Piraten zusammenbringen, scheiterte aber an den Europäern, die kühl die Kosten kalkulierten und Tributzahlungen günstiger als Krieg fanden. Doch als Präsident der jungen amerikanischen Nation zog er dann mit der Navy in den Krieg:

When Jefferson became president in 1801 he refused to accede to Tripoli’s demands for an immediate payment of $225,000 and an annual payment of $25,000. The pasha of Tripoli then declared war on the United States. Although as secretary of state and vice president he had opposed developing an American navy capable of anything more than coastal defense, President Jefferson dispatched a squadron of naval vessels to the Mediterranean. As he declared in his first annual message to Congress: „To this state of general peace with which we have been blessed, one only exception exists. Tripoli, the least considerable of the Barbary States, had come forward with demands unfounded either in right or in compact, and had permitted itself to denounce war, on our failure to comply before a given day. The style of the demand admitted but one answer. I sent a small squadron of frigates into the Mediterranean. . . .“

The American show of force quickly awed Tunis and Algiers into breaking their alliance with Tripoli.

Es hat eine besondere Resonanz in den USA, wenn die Welt auch heute wieder einem Räuber von Tripoli gegenübersteht – und sich über die Frage zerstreitet, ob man gegen ihn in den Krieg ziehen soll.