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„Nürnberg 2.0“: Lau bereitet islamische Gesinnungsdiktatur vor

 

Von einem Freund wurde ich darauf hingewiesen, dass ich es nun auch zu der zweifelhaften Ehre gebracht habe, an dem Internetpranger der rechtsextremen Islamhasserszene mit dem lachhaften Namen „Nürnberg 2.0“ gelistet zu sein. Die Vorstellung, man müsse „Wegbereiter der Islamisierung“ wie mich für einen kommenden Prozess vormerken, einen Kriegsverbrecher-Prozess nach dem Vorbild des Nürnberger Prozesses am Ende des Dritten Reiches, teilen die unbekannten Initiatoren übrigens  mit Anders Breivik.

Ups, damit habe ich dann wohl schon wieder einen Anklagepunkt mehr in meiner Akte (s.u.).

Mach ich mir Sorgen? Nein. Jedenfalls nicht um meine persönliche Sicherheit. Ich habe es vergleichsweise leicht damit, denn ich bin für diese Leute zwar ein Volksverräter, aber immerhin ein Herkunfstdeutscher. Ich muss also nicht mit dem Hass umgehen, den allein schon ein Name wie Gülay, Akyün, Kiyak, Mazyek, Öney, Özdemir oder Ozoguz oft mit sich bringt. Ich werde nicht bei der geringsten Aufmüpfigkeit von Dutzenden Leserbriefschreibern symbolisch ausgebürgert und „zurück nach Anatolien“ gewünscht. Ich muss bisher nur präpotente Blogkommentatoren aus der PI-Szene aushalten, die sich in ihrer Dummheit und Verblendung selber demontieren. Also ruhig Blut.

Aber, aber, aber…

Die Radikalisierung, ja die derzeitige geistige Mobilmachung in diesem Milieu, ist allerdings bedenklich. Michael Mannheimer, der Nürnberg 2.0 heftig in seinem Blog bewirbt, schreibt seit Wochen immer wieder in Variationen, es sei ein „Völkermord an den Deutschen“ im Gange, vorbereitet und flankiert durch Leute, wie sie auch auf „Nürnberg 2.0.“ angeprangert werden. Und wenn ein „Völkermord“ verhindert werden kann, wird da nicht Widerstand zur Pflicht? Mit allen Mitteln? So wird der Anti-NS-Mythos „Nürnberg“ in die Selbstermächtigungsphantasien islamhassender Rechtsradikaler eingearbeitet.

Crazy.

Am liebsten würde ich sagen: Das ist so durchgeknallt, das kann doch keiner ernst nehmen. Das ist Realsatire. Seit dem letzten Juli und seit den Enthüllungen über die „NSU“  fällt mir das schwer.

 

Hier die unvollständige Anklage-Akte: