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Als ich klein war …

 

… hatte ich Angst im Dunkeln und mochte keinen Rosenkohl. Wir haben fümf Prominente aus dem Fernsehen gefragt, wie sie sich als Kind gefühlt haben.

Ulrike Folkerts
© Sean Gallup/Getty Images

ZEIT: Liebe Ulrike Folkerts, Sie spielen die mutige Fernsehkommissarin Lena Odenthal. Hatten Sie früher manchmal Angst im Dunkeln?

Ulrike Folkerts: Als Kind musste ich oft runter in den dunklen Keller, um gekühltes Bier für meinen Vater zu holen. Das war so unheimlich! Deshalb habe ich immer gesungen und gepfiffen. Wenn ich mir heute einen gruseligen Film anschaue, dann denke ich manchmal, dass außer mir noch jemand in der Wohnung ist und sich in einer dunklen Ecke versteckt. Das findet nur in meiner Fantasie statt! Dabei weiß ich doch genau, dass in Filmen viel getrickst wird, um sie gruselig zu machen. Wenn man die Musik wegnimmt, sind Krimis gar nicht mehr so unheimlich. Aber wenn es dunkel ist und dann noch still – das kann zum Fürchten sein. Deshalb mache ich erst mal Musik an und lenke mich ab. Und Singen hilft mir noch heute!

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© Sean Gallup/Getty Images

ZEIT: Lieber Thomas Godoj, Sie haben 2008 bei der Fernsehsendung Deutschland sucht den Superstar gewonnen. Also sind Sie jetzt wohl ein Star. Aber waren Sie auch schon mal in einen anderen Star verliebt?

Thomas Godoj: Früher fand ich Julia Roberts im Film Pretty Woman toll. Aber verliebt? Nee. Man kann sich doch nicht in jemanden verlieben, den man nur aus dem Fernsehen kennt! Klar erzählen mir viele Mädchen in Briefen, dass sie mich toll finden. Da fühle ich mich natürlich geschmeichelt. Aber manchmal umarme ich 15-jährige Fans, will mit ihnen sprechen, und dann sind die total erstarrt: »Oh Gott, der hat mich angesprochen!« Das ist echt komisch und schwer zu verstehen für mich. Ich bin doch einfach nur Thomas!

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© Steffi Loos/ddp

ZEIT: Liebe Judith Rakers, Sie sind Nachrichtensprecherin bei der ARD und müssen oft schreckliche Dinge vorlesen. Haben Sie selbst manchmal Angst vor den Nachrichten?

Judith Rakers: Eigentlich sollte ich immer ein wenig lächeln, wenn ich sage: »Guten Abend, meine Damen und Herren!« Wenn ich aber weiß, dass es in den Meldungen, die ich vorlese, um Krieg und tote Menschen geht, fällt mir das schwer. Manchmal ruft ein Redakteur noch kurz vor der Sendung: »Wir haben neue Zahlen – es sind nicht 12 Opfer, sondern 30!« Ich denke dann: Das sind nicht einfach nur Zahlen, das sind Schicksale, da haben Kinder ihre Eltern verloren! Als ich selbst Kind war und mit meinem Vater Nachrichten geguckt habe, habe ich manchmal gefragt: »Warum weinen die Kinder in Afrika?« Mein Vater hat versucht, es zu erklären. Er hat immer die Wahrheit gesagt – aber so, dass ich keine Angst bekomme.

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© Axel Schmidt/ddp

ZEIT: Lieber David Garrett, Sie sind ein berühmter Geiger – vielleicht auch deshalb, weil Sie Ihre erste Geige schon mit vier Jahren bekamen. Haben Sie eigentlich immer gern geübt?

David Garrett: Um Gottes willen, nein! Wenn meine Eltern und mein Lehrer mich nicht gedrängt hätten, hätte ich wahrscheinlich viel weniger geübt. Aber das war wie Zähneputzen: Das musste gemacht werden, da gab es keine Diskussion. Mit sieben Jahren habe ich fünf bis sechs Stunden am Tag geübt. Schließlich habe ich damals schon Konzerte gegeben – und die sollten gut sein. Alle Kinder auf meiner Schule haben Musik gemacht und genauso viel geübt. Ich kannte niemanden, der stattdessen Fußball gespielt oder ferngesehen hätte. Ich finde es aber nicht gut, ein Kind zum Üben zu zwingen, wenn es jeden Tag wieder sagt: »Ich habe keine Lust.« Ein bisschen Druck von den Eltern ist gut, aber man muss es vor allem selbst wollen.

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© Joerg Koch/ddp

ZEIT: Liebe Sarah Wiener, Sie sind eine berühmte Köchin. Muss man bei Ihnen den Teller leer essen, oder können Sie es verstehen, wenn Kinder etwas gar nicht mögen – Rosenkohl zum Beispiel?

Sarah Wiener: Als Kind konnte ich Rosenkohl überhaupt nicht leiden! Ich mochte nichts, was einen starken Geschmack hat. Milder Käse war in Ordnung – und natürlich Süßigkeiten. Wir werden eben alle mit einer Vorliebe für Süßes geboren. Meine Mutter hat mich leider immer gezwungen, aufzuessen. Deshalb esse ich seitdem meinen Teller nie ganz leer. Ich finde, Kinder sollten öfter beim Kochen mitmachen. Dann schmeckt es gleich viel besser! Viele essen leider irgendwas, ohne zu wissen, was drin ist. Wer aber mit frischen Lebensmitteln selbst kocht, der isst auch gesund. Mittlerweile liebe ich Rosenkohl übrigens. Und mein Sohn sagt, es sei sein Lieblingsgemüse!

Die Fragen stellte Maricke Frick