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In der Fernsehserie Willi wills wissen begleitet Willi Weitzel zum Beispiel einen Stuntman bei der Arbeit oder begleitet Blinde durch den Alltag. Vom 5. März an ist der Reporter in seinem ersten Kinofilm zu sehen. Über Spaß und Gefahren bei den Dreharbeiten sprach Willi Weitzel im KinderZEIT-Interview.
Knapp eineinhalb Stunden turnt Willi Weitzel in Willi und die Wunder dieser Welt über die Leinwand und geht auf große Entdeckungsreise: Er wandert durch den australischen Regenwald, verirrt sich in der Riesenstadt Tokio, verkleidet sich in Kanada als Eisbär und fährt mit dem Motorrad durch die Wüste Sahara.
Immer wieder hüpft der Reporter in kunterbunten Unterhosen durchs Bild, wenn er zum Beispiel aus seinem Schlafsack krabbelt. Solche knallbunte Unterwäsche trägt er in Wirklichkeit nicht, hat Willi Weitzel im KinderZEIT-Interview erzählt. Und er hat verraten, dass er bei den Dreharbeiten für den Film ganz schön mutig sein musste.
KinderZEIT: Lieber Willi Weitzel, als du den fertigen Film das erste Mal selbst gesehen hast, an welcher Stelle hast du laut gelacht?
WILLI WEITZEL: Gelacht hab ich bei der Szene, wo ich mit der Tagebuchkamera filme, wie eine Spinne im Urwald in Australien auf einmal auf mich losspringt. In dem Moment als wir das gedreht haben, war es eher ein Schreck, ein Schrei. Und ich glaube, ich habe im Kino nur deswegen gelacht, weil ich immer noch Schiss hatte. Mit Lachen überspielt man ja häufig auch andere Gefühle, die eigentlich in einem vorgehen.
KINDERZEIT: Gibt es auch eine Szene, die dir peinlich ist?
WEITZEL: Das ist die Stelle mit den Sumo-Ringern. Ich stehe da in dem Sumo-Ringer-Gürtel und habe fast nichts an. Die Fernsehzuschauer kennen mich seit sieben Jahren, wie ich mit einer Jeans und irgendeinem bunten Pullover durch die Welt gehe. Und auf einmal stehe ich da fast nackt. Mir war es eigentlich weniger peinlich vor den anderen Sumo-Kämpfern, weil die genauso nackt waren. Aber vor meinem ganzen Team. Das sind die Leute, mit denen ich seit Jahren zusammenarbeite. Und sie freuen sich natürlich riesig, dass du dich zum Affen machst.
KinderZEIT: Hattest Du bei den Dreharbeiten auch mal Angst?
WEITZEL: Ja, zum Beispiel als ich in Kanada einem Eisbären begegnete, der 30 Meter neben mir lief. Der Kameramann Wolfgang Thaler sagte: „Willi, damit du besser mit dem Bären im Bild bist, brauche ich dich da drüben.“ Da habe ich gesagt: „Wolfgang, guck mal meine Knie an. Ich kann nicht mehr gehen!“ Wenn da so ein 1000-Kilo-Bär 30 Meter neben dir ist und du hast keinen Zaun dazwischen, dann zittern dir die Knie. Oder im australischen Dschungel. Da sagte der Kameramann: „Ich brauch den Willi dahinten im Gebüsch. Das ist ein gutes Bild.“ Da hab ich erst gesagt: „Ne, Wolfgang, da gehe ich nicht hinein. Das mache ich nicht!“ Dann gab es Diskussionen mit dem Regisseur, der erklärte, dass wir ein gutes Bild brauchen. Am Ende hab ich’s natürlich gemacht. Ich wollte ja kein Schisser sein.
KinderZEIT: Im Film geht alles gut aus. Du bleibst zum Beispiel in einem Flussbett mit Krokodilen stecken, kannst aber rechtzeitig weglaufen. War es denn in Wirklichkeit mal richtig gefährlich?
WEITZEL: Eine Szene, die im Film besonders lustig und spielerisch wirkt, war eigentlich die gefährlichste. Das war, wo ich als Kuschelbär verkleidet in eine Eisbärenfalle tapse. Als wir das gedreht haben, ist unserem Begleiter aufgefallen, dass er das Gewehr im Auto gelassen hat. Und das Auto hatte sich selbst verriegelt. Jetzt standen wir mitten in der Pampa, ich in dem albernen Eisbärkostüm, und hatten keine Verteidigung. In diesen Fallen sind nämlich Köder, altes Robbenfleisch, das muffelt, und die Bären riechen das kilometerweit. Die waren überall!
KinderZEIT: War die Arbeit für den Film anders als wenn du eine Folge für die Fernsehserie Willi wills wissen drehst?
WEITZEL: Es gab in dem Film kein Drehbuch, in dem zum Beispiel steht „Willi fährt mit Olaf in das Kroko-Flussbett, Krokodile kommen, und Willi und Olaf stapfen raus.“ Der Regisseur hat sich ganz häufig Situationen ausgedacht, in die er mich hineingeworfen hat und mit denen ich dann klarkommen musste. Das ist anders als bei Willi wills wissen. Da weiß ich, ich gehe in eine Bleistiftfabrik und stelle mich zuerst dahin, wo die Farben gemischt werden.
WEITZEL: Du bist im Film nicht nur Reporter, der Dinge herausfindet. Du bist auch ein bisschen Schauspieler, weil die Szenen ausgedacht sind. Warum habt ihr das gemacht?
WEITZEL: Wir sind mit dem Ziel an den Start gegangen, eine Dokumentation für Kinder zu machen. Aber wir wollten keinen langweiligen Film machen, sondern einen Abenteuerfilm. Deshalb haben wir natürlich manche Sachen herausgefordert, damit sich eine Geschichte entwickelt. Beispielsweise als ich mit dem Geländewagen in dem Flussbett stecken bleibe und die Krokodile kommen. Wir hätten da nicht hineinfahren müssen. Wenn nicht der Regisseur gesagt hätte: „Okay, ihr fahrt da rein!“ Nach seinen Berechnungen mussten wir stecken bleiben.
KinderZEIT: Gibt es auch eine Szene im Film, die ihr euch eigentlich ausgedacht habt, die dann aber auch wirklich passiert ist?
WEITZEL: Ich hab in Japan lustigerweise wirklich einmal mein ganzes Team verloren. Ich wusste, die müssen hier irgendwo im Umkreis von 50 Metern sein. Aber es war nicht möglich, sie zu finden. Ich hatte Gott sei Dank ein Handy und hab angerufen, und wir haben uns so wieder getroffen. Aber es versteht einen wirklich niemand in Japan – oder es will einen niemand verstehen.
KinderZEIT: Von diesem Donnerstag an wirst du riesengroß im Kino zu sehen sein. Was ist das für ein Gefühl?
WEITZEL: Das ist ganz komisch für mich. Wenn du auf einmal deinen Kopf auf der Leinwand siehst und der ist dort 18 mal 10 Meter groß. Du siehst meine Zähne genau, meinst manchmal, meine Gedanken lesen zu können. Es ist auch ein bisschen unheimlich, weil ich gemerkt habe, hey, die Zuschauer lernen jetzt noch mehr von dir kennen.
Die Fragen stellte Katrin Hörnlein.