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© Martin Oeser/ddp
© Martin Oeser/ddp

So machst Du eine eigene Schülerzeitung
Von Hauke Friederichs

Viele bekannte Journalisten haben bei „selbst gemachten“ Blättern begonnen. Eine Schülerzeitung zu produzieren klingt schwerer, als es ist. Du brauchst dafür lediglich einen Computer, einen Drucker und einen Fotokopierer. Diese Geräte sind in jeder Schule vorhanden. Wenn Du es ganz einfach magst, reichen auch eine Schere, Kleber und Papier. Damit kannst Du eine Wandzeitung machen. Professioneller wirkt aber eine mehrseitige Zeitung, die Du dann auf dem Schulhof verkaufen kannst.


Ob Du Deine Schülerzeitung vor der Veröffentlichung Deinem Direktor vorlegen musst, ist ganz unterschiedlich geregelt. In Berlin darf der Direktor zum Beispiel erst kontrollieren, wenn der Inhalt gegen Gesetze verstößt oder den Schulfrieden stört. Darüber solltet Ihr Euch vorher informieren.

Für eine Schülerzeitung benötigst Du ein Team. In der Redaktion sollten einige Aufgaben verteilt werden: Wichtig ist der Posten des Chefredakteurs. Sie oder er tritt als Ansprechpartner für den Schulleiter, die Lehrer und Mitschüler auf. Der Chefredakteur organisiert und behält die Übersicht. Außerdem braucht eine Redaktion einen Textchef, der alle Artikel liest und Fehler sucht. Das kann zwar auch der Chefredakteur machen, oft hat der aber schon genug zu tun. Dazu kommen Reporter, die über die Themen schreiben, welche die Schüler bewegen. Und wenn ein Fotograf dabei ist, der Bilder zu den Artikeln macht, wird die Zeitung noch eindrucksvoller.
Vielleicht findest Du auch jemanden, der künstlerisch begabt ist und für die Zeitung zum Beispiel Comics zeichnet oder beim Layout hilft. Ein Layouter bestimmt das Aussehen der Zeitung. Wichtig ist das Titelblatt. Es muss so gestaltet sein, dass Deine Mitschüler das Blatt unbedingt kaufen wollen. Die besten Geschichten aus Eurer Redaktion sollten angepriesen werden. Durch ein Inhaltsverzeichnis kann sich der Leser besser zurechtfinden und entdeckt schneller bestimmte Artikel. Und im Impressum muss derjenige genannt werden, der die redaktionelle Verantwortung trägt – das ist meist der Chefredakteur. Auch die Namen aller Mitarbeiter könnt Ihr dort abdrucken.
Und wenn Ihr sehr professionell arbeiten wollt, kann sich noch jemand um den Anzeigenverkauf kümmern. Firmen aus Eurer Stadt bezahlen Euch Geld dafür, dass sie Werbung in Eurer Schülerzeitung machen dürfen. Mit dem Abdruck solcher Anzeigen können Schülerzeitungen Geld verdienen, und den Verkaufspreis zu senken.

Wichtig für den Erfolg ist ein klares Konzept. Als Erstes müsst Ihr einen Namen für die Zeitung finden. Dann sollte die Redaktion ein so genanntes Missions-Statement verfassen. Darin beschreibt Ihr, warum Eure Schule eine neue Schülerzeitung braucht, was das Ziel der Redaktion ist, wie oft Euer Blatt erscheinen soll und wer mitmacht. Auch welche Ressorts Eure Zeitung haben soll, ist wichtig. Legt Ihr mehr Wert auf Klatsch oder auf Sport oder auf Karrieretipps für Schüler?
Erfolgreiche Schülerzeitungen berichten vor allem über die eigene Schule. Denn über weltpolitische Ereignisse steht ja schon viel in einer Tageszeitung. Und wer sich für das Leben der Hollywood-Stars interessiert, greift zu Musik- oder Klatschzeitschriften. Deshalb haben viele gute Schülerzeitungen für sich festgelegt: nicht abschreiben, sondern selber Themen suchen.
Die Redaktion könnte zum Beispiel Lehrer mit ungewöhnlichen Hobbys vorstellen, die Situation auf dem Pausenhof während der großen Pause aus Sicht des Hausmeisters beschreiben, ehemalige Schüler porträtieren, die einen besonderen Beruf ergriffen haben oder die Lieblingsrezepte des Kantinenpersonals abdrucken. Auch Interviews bereichern eine Zeitung, vor allem wenn Ihr Gesprächspartner entdeckt, die wenig bekannt sind. In den regelmäßigen Treffen der Redaktion sollte jedes Mitglied Ideen vorstellen, die dann in der Runde besprochen und verbessert werden.
Um zu erfahren, welche Themen die Zielgruppe wichtig findet, wofür sich die Mitschüler interessieren, helfen in der Zeitung abgedruckte Fragebögen, die die Leser ausgefüllt zurückgeben. Ihr könnt auch Umfragen auf dem Schulhof machen und einen Briefkasten für Lob und Kritik aufhängen.

Wenn einige Ausgaben Eurer Zeitung fertig sind, könnt Ihr Euch bei einem der zahlreichen Wettbewerbe für Schülerzeitungen bewerben. Mit ein wenig Glück schreiben dann bald andere Journalisten über Euch: Über junge, erfolgreiche Zeitungsmacher, die kein Blatt vor den Mund nehmen.

Hilfe für Schülerzeitungs-Macher im Internet:
Ein Online-Handbuch zum Erstellen von Schülerzeitungen:

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Ein Verband für junge Journalisten:
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Ein komplettes Handbuch zum Herunterladen:

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Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt verschiedene journalistische Textarten vor:

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