Lesezeichen
‹ Alle Einträge

So machst Du ein Rätsel

 

© Michael Gottschalk/ ddp
© Michael Gottschalk/ ddp

Vielleicht hast Du beim Lesen des Artikels über unseren Rätselmacher Eckstein selbst Lust bekommen, das Rätselbasteln auszuprobieren? Hier gibt’s ein paar Tipps vom Fachmann
Von Eckstein

raetsel1Wenn Du ein Kreuzworträtsel herstellen willst, bekommst Du am besten Übung, indem Du ganz klein anfängst: Die kleinsten, einfachsten Kreuzworträtsel sind so genannte Magische Quadrate, bei denen die waagerechten und senkrechten Lösungswörter gleich sind.
Mal Dir zunächst ein Rätselgitter auf, in diesem Fall ein Quadrat aus 4 mal 4 Kästchen. In dieses trägst Du ein erstes Wort ein, nehmen wir beispielsweise das Zahlwort DREI. Wenn Du es als 1 waagerecht und auch als 1 senkrecht eingetragen hast, ist das zweite Wort zu suchen, ein Wort mit R.

raetsel2Du wirst schnell merken, dass es passende und unpassende Wörter fürs weitere Gitterbauen gibt: Wenn Du zum Beispiel RUHE auswählst, wird es in der 4. Spalte schwierig – dort müsste dann ein Wort mit IE anfangen. Besser dürfte es mit RUHR funktionieren. Für die dritte Zeile bzw. Spalte gibt es dann die EHRE und für die vierte die IREN. Fertig ist das Lösungsgitter!

Nun kommt der zweite Schritt: Du stellst Deinen Ratern die Rätselfragen. Wenn Du ein ganz normales Kreuzworträtsel machen willst, kannst Du zum Beispiel für die DREI notieren: „1. Ziffer“. oder für die IREN: „4. Europäisches Inselvolk“.

Du hast es in der Hand, die Sache leichter oder schwerer zu machen. Für die RUHR etwa kannst Du fragen: „2. Fluss in Deutschland“. Das ist schwer, denn es gibt viele vierbuchstabige deutsche Flüsse. Du kannst aber auch fragen „2. Rheinzufluss“. Das macht es schon ein wenig leichter. Und bei der Frage „2. Fluss durch Essen“ werden wohl die meisten Rater gleich auf die Ruhr kommen.
Für den Rätselmacher schwieriger ist es, die Rätselfragen so zu stellen, dass die Rater die Lösung nicht im Lexikon nachschauen können, sondern vielleicht um die Ecke denken müssen. Wenn Du ein Rätsel für Eltern oder Geschwister machst, kannst Du etwas fragen, was man nur in Eurer Familie weiß – etwa für die DREI: „1. Meine Musiknote im letzten Zeugnis“. Oder für die EHRE: „3. Haben wir gestern erst drum gewettet“.

Raetsel3Wenn Dir Magische Quadrate schon ganz gut gelingen, kannst Du dich an größere Kreuzworträtsel wagen. Am besten ist es dabei, die Wörter nicht gleich ganz dicht miteinander zu verweben, sondern relativ viele schwarze Felder zwischen ihnen zu lassen. Ungefähr so wie im Beispiel rechts.
Falls Du gerne Rätselgitter basteln magst, aber nicht die Fragen stellen möchtest, kannst Du übrigens ein Einbaurätsel aus Deinem Gitter machen. Dann stellt man keine Fragen, sondern schreibt nur die Lösungswörter auf, am besten sortiert nach Wortlänge, also zum Beispiel so:
3-buchstabige Wörter: BOA UWE
4-buchstabige Wörter: ASSE BAER BANK CAFE
5-buchstabige Wörter: DURST FIBER usw.

Eine andere Rätselart, mit der Du ziemlich schnell eine schöne Knobelei herstellen kannst, ist die Wörtersuche. Du webst ein Gitter aus irgendwelchen passenden Wörtern, wobei diese in beliebiger Richtung – gerade oder schräg – geschrieben werden.
Wie ein Anfang dazu aussehen könnte, siehst Du in diesem Beispiel.
raetsel4Die Rätselkästchen, die nicht mit den Buchstaben der Wörter belegt sind, kannst Du mit einem Spruch füllen, zum Beispiel LIEBE URSULA HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH.
Dem Rater stellst Du dann die Aufgabe dazu, ungefähr so: „Finde in diesem Gitter die vor- oder rückwärts, ab- oder aufwärts oder diagonal versteckten Wörter GEBURTSTAG, KUCHEN, KERZE, SIGI, URSULA… und kreise diese ein. Die übrig bleibenden Buchstaben ergeben, Zeile für Zeile gelesen, einen Spruch für Dich.“

Das Schöne am Rätselausdenken ist: Man kann überall damit beginnen – an einem Regentag zu Hause, auf der Autofahrt im Stau, in einer Freistunde… Du brauchst nur Papier, Bleistift und Radiergummi. Und Deinen Grips natürlich!

Viel Vergnügen beim Ausprobieren wünscht
Eckstein