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Verrückte Viecher: Glanzkuckuck

 

Sieht hübsch aus, nutzt aber andere Vögel schamlos aus: Der Glanzkuckuck/ Foto: Lip Kee

In Australien gibt es drei verschiedene Arten des Glanzkuckucks. Als erwachsene Vögel sehen sich alle sehr ähnlich, ihre Küken jedoch unterscheiden sich stark: Beim ersten sind sie rosa, beim zweiten gelb und beim dritten schwarz mit weißen Daunen. Wie kommt das?

Kuckucke sind schlechte Eltern. Sie ziehen ihre Jungen nicht selbst auf, sondern schieben ihre Eier kleineren Singvögeln unter. Unser heimischer Kuckuck hat es leicht, seine Küken werden von den Stiefeltern angenommen, auch wenn die jungen Kuckucke ganz anders aussehen. Die australischen Singvögel waren schlauer. Sie hatten gelernt, die fremden Küken zu erkennen und aus dem Nest zu werfen. (Sonst schubsen nämlich Kuckuckskinder ihre Stiefgeschwister über den Nestrand.)

Weil es aber so bequem ist, den Nachwuchs von anderen aufziehen zu lassen, haben sich wiederum die Glanzkuckucke an die schlauen Singvögel angepasst. Jede der drei Arten hat sich auf eine Vogelart spezialisiert, und die Kuckucksküken sehen inzwischen so aus wie Zwillinge der jeweiligen Singvogelkinder. So eine Tarnung nennen Biologen Mimikry.