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Verrückte Viecher: Kuckucksraupe

 

Auch sie wird und wird nicht satt: Die Raupe Nimmersatt. Vielleicht hatte Autor Eric Carle eine Kuckucksraupe vor Augen, als er sie zeichnete?/ © Gerstenberg-Verlag

Vor einigen Wochen wurde an dieser Stelle der Glanzkuckuck vorgestellt, der seine Küken von fremden Vogeleltern aufziehen lässt. In der Natur gibt es viele solcher Schmarotzer, also Lebewesen, die auf Kosten anderer leben. Die Raupe des Kreuzenzian-Ameisenbläulings – ein bei uns heimischer Schmetterling – ist besonders geschickt. Sie ahmt die Geräusche nach, die eine Ameisenkönigin macht, wenn sie mit ihren Arbeiterinnen spricht.

Die Raupe ruft und bettelt so lange in Königinnensprache, bis sie die Arbeiterinnen schließlich ins Ameisennest holen. Von nun an wird sie umsorgt wie … na ja, wie eine Ameisenkönigin eben, ziemlich königlich. Sie wird gefüttert und beschützt – wenn ein Angriff droht, bringen die Arbeiterinnen sogar erst die Raupe in Sicherheit, bevor sie sich um ihre eigenen Larven kümmern. Die kleine Kuckucksraupe frisst sich dick und rund, bis sie sich schließlich verpuppt. Erst wenn aus der Puppe der fertige Schmetterling schlüpft, fliegt der ganze Schwindel auf. Aber zu spät, denn ehe die Ameisen reagieren können, ist der Falter auch schon auf und davon.