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Ballett ist doch nur Mädchenkram!

 

© Russisches Staatsballett

Wow, das sieht schon ziemlich toll aus, wie die vier Balletttänzerinnen nebeneinander auf der Bühne tanzen und im selben Moment die gleichen Tanzschritte machen. Sie sind Mitglieder des russischen Staatsballetts, das jedes Jahr wieder eines der bekanntesten Ballettstücke aufführt: Den Schwanensee von Tschaikowsky. Wunderschöne Musik, tolle Kostüme und ein getanztes Märchen. Schwanensee ist die Geschichte  von Prinz Siegfried, der sich in einen wunderschönen Schwan verliebt. Der ist aber natürlich kein echter Schwan, sondern die verzauberte Prinzessin Odette.

Doch bevor das Märchen zur getanzten Aufführung kommt und alles so leicht und unbeschwert wirkt, müssen die Tänzer üben, üben und nochmals üben. Von Kindheit an. Berufstänzer arbeiten hart und trainieren täglich viele Stunden. Und fast jeder Trainingstag ist gleich!  Zuerst wird an der Stange geübt, danach im freien Raum. So bereiten sich die Tänzer auf das Tanzen auf der Bühne vor. Doch neben den perfekten Tanzschritten, bei denen sich die Tänzer genau an die Vorgaben des Ballettmeisters halten müssen, sollten gute Tänzer auch schauspielern können. Nur so können sie auf der Bühne die Geschichte erzählen, zu der nur die Musik spielt, aber keiner spricht oder singt.

Das ist weit entfernt von dem, was viele kleine und große Mädchen nachmittags im Ballettunterricht machen. Hier werden erste Bewegungen und Schritte zur Musik geübt. Und die meisten Mädchen finden es ganz toll, im rosa Tutu (das spricht man „tütü“ aus), also dem Ballettröckchen, durch die Räume zu schweben.

In diesen Ballettgruppen sind so gut wie nie Jungen zu finden. Auch wenn die kein rosa Kleidchen mit Rüschen anziehen müssen, sondern auch in Turnhose mitmachen können. Viele Eltern wollen auch gar nicht, dass ihre kleinen Jungs tanzen. Das finden sie unmännlich und melden die Kinder lieber beim Fußball oder Judo an.

Doch später, wenn für große Ballettgruppen  männliche Tänzer gesucht werden, gibt es doch einige, die sich sogar für den Beruf Tänzer entschieden haben. Die müssen dann nachholen,  was sie als Kind nicht gelernt haben. Ein Tänzer muss viel können: Er muss sich gut bewegen und gelenkig sein, den Takt der Musik verstehen und zusammen mit anderen im Team auftreten. Wenn er richtig gut ist, kann er auch alleine eine Hauptrolle übernehmen und die Primaballerina, die beste Tänzerin, auf Händen über die Bühne tragen.

© Ravensburger Verlag

Für alle kleinen Ballettratten, die alles über das getanzte Theater wissen möchten, gibt es nun ein Buch aus der Ravensburger „Wieso, weshalb, warum?“-Reihe mit vielen Klappen. Da wird genau erklärt, welche Schritte alle Ballettschüler lernen und was hintern den Kulissen der Balletttheater passiert, bevor die Aufführung beginnen kann.