Vor einem Jahr saßen viele von Euch sicher geschockt zusammen mit Euren Eltern vor dem Fernseher. Die Bilder in den Nachrichten zeigten immer den kaputten Atomreaktor im japanischen Fukushima. Nach einem Seebeben und einen Erdbeben war in dem Atomkraftwerk ein Feuer ausgebrochen, Radioaktivität war aus dem Kraftwerk entwichen. Was wir im Fernsehen sahen und in den Nachrichten lesen konnte, waren Berichte von einem atomaren Gau, dem größten anzunehmenden Unfall. Noch ist nicht klar, wie lange die Gegend rund um das Atomkraftwerk in Fukushima nicht bewohnbar ist. Wie groß die Spätschäden für die Menschen und die Umwelt sind. Manche von Euch sind sicher froh, dass Europa so weit weg von Japan ist. Denn wie wäre ein Leben bei uns, wenn das Unglück hier passiert wäre?
Diese „was-wäre-wenn“ Frage hat sich auch die Schriftstellerin Gudrun Pausewang gestellt. Schon nach dem Atomunglück im russischen Tschernobyl hat sie mit dem Buch „Die Wolke“ in vielen Menschen Angst vor einem atomaren Unglück geweckt und Mut gemacht, sich für einen Ausstieg aus der Kernenergie einzusetzen.
Fukushima hat sie noch nachdenklicher gemacht. In der „Wolke“ beschreibt sie, wie eine Familie den atomaren Unfall erlebt, ihr zu Hause aufgeben muss und von den Behörden an einen angeblich vor den Strahlen sichereren Ort gebracht wird. Ihr neues Buch „Noch lange danach“ spielt in der Zukunft. Jahrzehnte nach einem atomaren Unglück. Da ist Deutschland ein armes Land geworden. Lebensmittel kommen aus dem Ausland und kosten unglaublich viel. Kaum einer kann sich leisten ein eigenes Auto zu fahren. Und nur die wenigsten Menschen sind gesund. Alle leiden unter der Verstrahlung.
Das Buch von Gudrun Pausewang ist keine leichte, angenehme Lektüre, sondern macht Angst. Wobei das gar nicht Absicht der Autorin war. Sie sagt über ihr Buch „Auch dieses Buch schrieb ich nicht um Ängste zu schüren, sondern als Warnung vor einer großen Gefahr.“
Gudrun Pausewang
Noch lange danach
Ravensburger Buchverlag
9,99 Euro, ab 12 Jahren