Viele Länder der Erde arbeiten zusammen. Ihr Ziel: Die Welt besser und sicherer zu machen. Die KinderZEIT stellt die drei wichtigsten Weltclubs vor. Heute: Die Nato. Staaten, die zur Nato gehören, verteidigen sich gegenseitig. Das Bündnis stammt aus einer Zeit, in der die Welt geteilt war
Von Jochen Bittner
Ich weiß noch, als ich ein Kind war, da hat mir der Name »Nato« manchmal ein bisschen Angst eingejagt. Nato, das stand für eine graue, irgendwie übermächtige Organisation, die mich daran erinnerte, dass es womöglich Krieg geben könnte, einen schlimmen Krieg. Damals verlief noch eine Grenze durch Deutschland. Wir wohnten nicht weit von ihr entfernt. Unser Städtchen lag zwar im Westen, also im freien Teil Deutschlands, aber es lag genau an dem Punkt, an dem man erwartete, dass die Armeen aus dem kommunistischen Osten nach Westeuropa einfallen würden, sollten die Machthaber auf diese Idee kommen. Dann, hieß es, würde man Atombomben über der Gegend abwerfen, um die Armeen zu stoppen. Weiter„Wir halten zusammen!“
Vor einem Jahr saßen viele von Euch sicher geschockt zusammen mit Euren Eltern vor dem Fernseher. Die Bilder in den Nachrichten zeigten immer den kaputten Atomreaktor im japanischen Fukushima. Nach einem Seebeben und einen Erdbeben war in dem Atomkraftwerk ein Feuer ausgebrochen, Radioaktivität war aus dem Kraftwerk entwichen. Was wir im Fernsehen sahen und in den Nachrichten lesen konnte, waren Berichte von einem atomaren Gau, dem größten anzunehmenden Unfall. Noch ist nicht klar, wie lange die Gegend rund um das Atomkraftwerk in Fukushima nicht bewohnbar ist. Wie groß die Spätschäden für die Menschen und die Umwelt sind. Manche von Euch sind sicher froh, dass Europa so weit weg von Japan ist. Denn wie wäre ein Leben bei uns, wenn das Unglück hier passiert wäre? Weiter„Radioaktivität strahlt ganz, ganz lange“
Am 11. März 2011 gab es vor der Ostküste Japans ein sehr starkes Seebeben. Es löste riesige Flutwellen aus, die weite Teile des Landes überschwemmten und ganze Orte zerstörten. In der Stadt Onagawa sieht man die Schäden des Tsunamis noch heute. In den Ruinen traf Fotograf Ryu Voelkel Kinder – an Orten, die für sie besonders sind, erzählten sie vom Tag der Katastrophe
Die Atomkraftwerke in Deutschland werden abgeschaltet: Das finden viele Menschen. Doch woher kommt in Zukunft unser Strom? Es gibt eine Menge Ideen.
Von Magdalena Hamm
Die rote Sonne ist geduldig. Seit mehr als dreißig Jahren ist sie das Symbol der Atomkraftgegner. Die Frage »Atomkraft?« beantwortet sie stets höflich mit einem »Nein danke«. In letzter Zeit sah man die rote Sonne wieder häufig, auf Ansteckern, Aufklebern und Fahnen. Ihr langes Warten hat sich gelohnt. Unmittelbar vor der Sommerpause hat der Bundestag mit großer Mehrheit die »Energiewende« beschlossen: eine Reihe von Gesetzen, wonach es in Deutschland bereits in elf Jahren keinen Strom mehr aus Atomkraftwerken geben soll – vor allem, weil es sehr gefährlich werden kann, wenn in einem solchen Kraftwerk ein Unfall passiert. Weiter„Blase, Wind, blase!“
Heute hat im Nordosten Japans wieder die Erde gebebt. Und die Arbeiten an dem kaputten Atomkraftwerk in Fukushima mussten wieder unterbrochen werden. Die atomare Gefahr ist noch lange nicht gebannt. Und nur langsam kommt heraus, wie schlimm die Gegend rund um Fukushima bereits verstrahlt ist. Nun müssen noch mehr Menschen ihr zu Hause aufgeben und in Gebiete ziehen, wo die Strahlenbelastung nicht so hoch ist.
Ganz viele Menschen in Deutschland sind inzwischen dafür, dass bei uns so schnell wie möglich alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden und wir unseren Strom aus anderen Energiequellen bekommen. Bei den letzten Landtagswahlen hat sich gezeigt, wie viele Leute auf einmal „grün“ wählen, nur weil sie jetzt gegen Atomkraftwerke sind. Vor allem für die kommenden Generationen, also für Euch, ist es wichtig, dass die atomare Gefahr eingedämmt wird. Wir haben Lydia Ehrler von Greenpeace gefragt, was Ihr Kinder und Jugendlichen tun könnt, wenn Ihr zeigen wollt, dass Ihr gegen Atomkraft seid: Weiter„Eure Stimme gegen Atomkraft“
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Überall auf der Welt haben Menschen Mitleid mit den Erdbebenopfern von Japan. Und die, die an Gott glauben, fragen sich: Warum verhindert er solches Unglück nicht?
Von Wolfgang Huber
Ein kleines Mädchen in rosafarbener Winterjacke trägt ein paar Habseligkeiten durch eine verwüstete Landschaft. Ein Schiff wird vor der Flutwelle hergetrieben; schließlich kippt es um wie eine Streichholzschachtel. Ein Japaner rettet sich auf das Dach seines Hauses und wird doch ins Meer hinausgerissen. Ein Hubschrauber überfliegt das Kernkraftwerk von Fukushima; fast hilflos sieht es aus, wie der Pilot über einem der Reaktoren Wasser abwirft. Niemand kann solche Bilder vergessen. Wir sehen sie jeden Tag. Weiter„Angst, Fragen, Zweifel“
Die Ereignisse im fernen Japan – erst das Erdbeben, dann der Tsunami und danach die noch immer nicht gebannte atomare Gefahr durch das zerstörte Atomkraftwerk in Fukushima – beschäftigen Euch sehr. In Schulen wird über das Thema Atomkraft diskutiert, Demonstrationen gegen Atomkraftwerke finden dieses Wochenende in ganz Deutschland statt.
Viele von Euch haben uns Briefe und Gedichte geschrieben, in denen klar wird, dass Ihr alle vor allem Angst habt, so ein Unfall wie in Fukushima könne auch in Deutschland geschehen. Ganz besonders gut gefallen hat uns das folgende Gedicht von Miriam Menz aus Pulheim bei Köln. Weiter„Von Kindern für Kinder: Ein Gedicht über die radioaktive Gefahr in Japan“