Ein Lied von Bushido darf nicht mehr an Kinder verkauft werden. Wer bestimmt darüber?
Von Judith Scholter
Ein neuer Song von Bushido heißt Stress ohne Grund. Doch ausgerechnet mit diesem Lied hat der Rapper jetzt ziemlich viel Stress. Denn er beschimpft darin Frauen und Schwule, also Männer, die einen Mann lieben.
Darum wurde das Lied jetzt »auf den Index gesetzt«. Das bedeutet, dass Kinder und Jugendliche es nicht mehr kaufen dürfen, auch Werbung für den Song ist verboten. Entschieden haben das die Mitarbeiter einer Behörde in Bonn, die extra dafür da ist, zu prüfen, ob Musik, Filme und Computerspiele für Kinder geeignet sind. Diese Behörde hat einen langen Namen: Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien.
In dem Namen steckt das Wort »Gefahr«, denn die Mitarbeiter in Bonn gehen davon aus, dass es Lieder oder Filme gibt, mit denen Kinder und Jugendliche besser nicht in Berührung kommen sollten. Die Arbeit der Behörde wird durch Gesetze geregelt, etwa das Jugendschutzgesetz. »Wenn zum Beispiel zu Gewalt aufgerufen wird, kann das Kinder verstören«, sagt Elke Monssen-Engberding, die Vorsitzende der Behörde: »Im schlimmsten Fall können sie anfangen, Gewalt als normal zu empfinden.« Unpassend für Kinder seien Lieder oder Filme auch, wenn sie ausländerfeindlich sind oder gegen Frauen oder Schwule hetzen. »In unserer Gesellschaft haben alle die gleichen Rechte, deswegen dürfen bestimmte Gruppen von Menschen auch nicht beleidigt werden«, erklärt die Vorsitzende.