Das Wasser im Südpolarmeer ist eiskalt: minus 1,8 Grad Celsius. Normalerweise wird Wasser schon ab null Grad zu Eis, aber das Salz im Meer hält es flüssig. Trotz der eisigen Temperaturen leben am Südpol viele Fische, der Riesen-Antarktisdorsch zum Beispiel. Er wird bis zu zwei Meter lang und fühlt sich bei Minusgraden pudelwohl. Wie macht er das nur?
Schließlich besteht sein Blut genau wie bei uns Menschen zum Großteil aus Wasser und müsste eigentlich gefrieren. Was den Fisch vor dem Kältetod bewahrt, ist eine Art Frostschutzmittel in seinen Adern. Es funktioniert ganz ähnlich wie Salz im Meer: Kleine Eiweißmoleküle, auch Anti-Frost-Proteine genannt, heften sich an die Wasserteilchen und verhindern, dass sich Eiskristalle bilden. So senken sie den Gefrierpunkt des Fischblutes um bis zu zwei Grad. Dass der Antarktisdorsch so gut an die Kälte angepasst ist, hat aber auch Nachteile: Schon bei einer Wassertemperatur von plus sechs Grad würde er sterben. Deshalb ist die Erderwärmung für ihn gefährlich, weil ja auch die Temperatur des Polarmeers steigt.