Viele Verlage beschäftigen sich derzeit mit der Frage, wie man mehr Geld aus den Inhalten holen kann, die da – wie sie immer wieder gerne lamentieren – unseligerweise kostenlos ins Internet gekippt werden. Kann man machen.
Man kann aber auch wie der britische Guardian Wege suchen, wie man mehr Inhalt aus dem glücklicherweise kostenlosen Internet holen kann: In dem man beispielsweise die Leser fragt, ob sie nicht noch Ideen haben, was alles in den Texten stecken könnte. Open Platform heißt das Projekt, das seit einem Jahr für Entwickler offen war und das nun offiziell gestartet wurde.
Mehr als eine Million Texte können dort nach verschiedenen Kriterien durchsucht und gefiltert werden. Das ist nicht nur ein Archiv. Dank einer Schnittstelle kann das auch automatisiert erfolgen. Anschließend lassen sich die Informationen mit anderen Datenbanken verknüpfen. Im einfachsten Fall kann ein Blogger alle Guardian-Texte auf seiner Seite zeigen, die sein Thema/seine Region betreffen
Warum die Mühe? Die Macher hoffen auf viele Ideen der Nutzer, auf die sie selbst sonst vielleicht nie gekommen wären und stellen dafür das Rohmaterial. Ihr Gewinn ist einerseits Geld – der komplette Zugang kostet, nur der eingeschränkte ist frei. Andererseits aber sind es eben auch diese Ideen, von denen die Zeitung wieder profitieren kann. Es ist auch ein Weg, neue Geschäftsmodelle zu finden, mit denen dann neue Inhalte finanziert werden können.
„Our vision is to weave the Guardian into the fabric of the Internet, to become ‚of‘ the web rather than ‚on‘ the web.“
Teil des Netzes wolle man werden, sich mit seiner Struktur verweben, nicht nur im Netz sein. In diesem Sinne: Get the data!