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Traffic der „Times“ bricht um zwei Drittel ein

 

Vor noch nicht einmal einem Monat hat die Times für ihren Online-Auftritt auf Paid Content umgestellt. Seitdem muss man sich im Netz registrieren und für ihre Artikel bezahlen. Dadurch hat die Seite 90 Prozent* ihrer Online-Leserschaft verloren, wie heute im Guardian zu lesen ist.

Von 150.000 Lesern, die sich zuvor registriert hatten, entschieden sich schließlich nur noch etwa 15.000 dafür, für die Inhalte zu zahlen. Das zeigt sich auch in den Besucherzahlen. Im März besuchten im Schnitt 1,2 Millionen Leser die Seite, aktuell sind es den Analysen des Guardian nach nur noch 195.000.

Die Zahlen scheinen die Verantwortlichen indes nicht zu überraschen, die Verluste waren einkalkuliert. Außerdem sei den Berechnungen von Dan Sabbagh zufolge – er ist der ehemalige Medien-Korrespondent der Times – ein typischer Times-Print Leser „mindestens 2,5 Mal so wertvoll“ wie ein durchschnittlicher Online-Leser.

Falls die 15.000 zahlenden Leser jeweils zwei Pfund pro Woche in das Angebot investieren, würde die Times in etwa 120.000 Pfund pro Monat einnehmen – zusätzlich zu den Einnahmen aus dem Printgeschäft.

Eine interessante Rechnung. Fragt sich, ob sie aufgeht und damit die Verluste aus den geringeren Werbeeinnahmen auf der Seite ausgeglichen werden können.

* Update vom 21.07.2010: Zahlreiche andere Medien verweisen abweichend vom Bericht des Guardian auf einen Einbruch von lediglich 66 Prozent. Sie beziehen sich damit auf eine etwas ältere Studie, über die auch der Guardian zuvor berichtet hat.