Das sind Weine aus Deutschland, die 13% bis 14% Alkohol haben. Wenn man bedenkt, dass Portwein 16% hat, dann greift man sich an den Kopf. Nichts gegen Barolos und diverse Côtes du Rhone. Diese Weine sind trotzdem bekömmlich, weil sie über genügend Tannine und Extrakte verfügen. Bordeauxweine, die mit 12,5 % Kraft und Finesse haben, werden jedoch auch immer seltener.
Ich kann mir einen Reim darauf machen, woher das alles kommt. Alle Welt trinkt glasweise den Wein im Fingerhutbereich. Da muss der erste Schluck schon voll und angenehm den Mund erobern, da beim zweiten Schluck das Glas bereits leer ist. Wirklich guter Wein ist selten anschmeißerisch, sondern bietet Widerstand. Schluck für Schluck erschließt er sich. Deshalb bestelle ich nie glasweise, sondern eine Flasche. Mache ich das mit einem Deutschen Vierzehnprozenter Spätburgunder oder Lemberger etc., so ist mir nach dem zweiten Glas schlecht. Mit den von Idioten gekelterten, auf den Ami-Markt schielenden Cabernet-Toskanern geht es mir genauso.