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„Load“

„Kafkaesk“ ist ein Wort, dass einem zu Beginn von Load in den Sinn kommt. Da wäre zum einen die Umgebung des Film, eine düster-beklemmende Industrieatmosphäre, geprägt von engen, hohen, labyrinthischen Gängen und strikten Hierarchien. Zum anderen begegnet uns der Protagonist als ein namenloses Wesen, das unter einem Berg Notizzettel nahezu unkenntlich ist. Unter der Last der Verantwortung scheint er fast zusammenzubrechen.

Aber nur fast. Denn das Projekt von David R. Christensen und seinen Kommilitonen bleibt – im Gegensatz zu den meisten Werken Kafkas – nicht aussichtlos: Als der Held offenbar ausgemustert wird, findet er einen, wenn auch zunächst unfreiwilligen Weg, sich seiner Last zu entlegen. In gewisser Weise ist Load damit auch eine Analogie der modernen Arbeitswelt, die kritische Frage danach, wie viel wir uns selbst aufbürden – und aufbürden lassen.

„Load“ ist Teil unserer Serie über Abschlussfilme des dänischen Animation Workshop. Alle Filme wurden von Studenten produziert. Ein Interview über den Animation Workshop finden Sie hier.

 

Interaktives Mad Men Adventure in 8-Bit-Optik

Am Sonntag läuft in den USA die fünfte Staffel von Mad Men an. Die Fine Bros. feiern den Anlass mit einem interaktiven YouTube Adventure, das in 8-Bit-Optik und stilecht nervtötender MIDI-Musik den Protagonisten Don Draper dabei begleitet, wie er die Firma (einmal mehr) zu retten versucht.

Am Ende jeder kurzen Episode müssen die Zuschauer entscheiden, wie es weiter geht. Insgesamt gibt es drei verschiedene Enden und rund vierzig einzelne Szenen. Der ein oder andere Seitenhieb in Richtung Popkultur darf natürlich auch nicht fehlen. Hier geht’s los:

Passend dazu: Janina Wildfeuer von der Universität Bremen schreibt in ihrem Blog über diese Form des „hybriden Fernsehens“.

 

Eine virtuelle Tour durch das alte Rom

Rome Reborn ist eine internationale Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, ein möglichst originalgetreues digitales Bild der Stadt Rom im Jahr 320 A.D. zu schaffen.

 

The Story of Animation

David Tart hat sich in Kooperation mit dem dänischen Animation Workshop (über den wir an dieser Stelle demnächst noch etwas ausführlicher berichten werden) einen kurzen Imagefilm ausgedacht, der erklärt, wie so eine Animation eigentlich entsteht. Die Idee ist einer Notwendigkeit entsprungen: Viele Kunden sind nämlich noch immer der Meinung, dass ein Animationsfilm schnell und kostengünstig zu produzieren – ein Irrglaube. The Story of Animation soll hier Aufklärungsarbeiten leisten; es ist quasi ein Versuch, das Thema direkt aus sich heraus zu erklären. Clever.

(Hier der Direktlink, falls es einen Embed-Fehler gibt)

 

Licht und Schatten: „A Shadow of Blue“

Ein kleines Mädchen sitzt auf einer Parkbank, die Sonne geht schon langsam unter, die Vögel zwitschern im Hintergrund. Das Mädchen bastelt einen Papierschmetterling, lässt ihn fliegen und entdeckt plötzlich die Faszination, die das Spiel aus Licht und Schatten mit sich bringt. Doch wo fängt die Fantasie an und wo hört die Wirklichkeit auf?

Das sind die Fragen, die der Argentinier Carlos Lascano in seinem preisgekrönten Animationsfilm A Shadow of Blue aufwirft.

Licht und Schatten, Fantasie und Realität sind dabei nicht die einzigen Kontraste, die Lascano einsetzt: Unterschiedliche Animationstechniken, angefangen von klassischer Animation über Stop motion bis hin zu 3-D-Techniken, verstärken die Dynamik des Films in seiner mehrfach wechselnden Atmosphäre und Geschwindkeit. Dabei hält sich A Shadow of Blue, ganz im Stile guter Erzählungen, seine Auflösung auch bis zum Schluss auf. Spätestens dann wird den Zuschauern klar, dass A Shadow of Blue vor allem eines ist: Eine Ode auf die Vorstellungskraft.

 

Natur, Mathematik und M.C. Escher

Cristóbal Vila ist ein 3-D-Illustrator und Computergrafiker mit einer Schwäche für Mathematik und geometrische Formen. Sein schon etwas älterer Animationsfilm Nature by Numbers ist von Konzepten wie dem Goldenen Schnitt und der verwandten Fibonacci-Folge inspiriert, die immer wieder als Beweis für die enge Verbindung zwischen Natur und Mathematik herangezogen werden.

Für seinen neuen Film Inspirations hat sich Vila allerdings etwas mehr in Richtung Kunst orientiert, ohne dabei gänzlich von der Geometrie abzuweichen: Diesmal dienten ihm nämlich die physikalisch unmöglichen Werke des Niederländers M.C. Escher als Vorbild.

 

LEGO-Animation für Fortgeschrittene

Francisco Prieto hat die LEGO Collectors Edition des Millenium Falcon aus Star Wars zusammengebaut. Das ist erstmal ganz nett, wenn man bedenkt, dass dieser Bausatz in Sammlerkreisen um die 2.000 Euro kostet. Dann hat er allerdings 3-D-Modelle von allen knapp 5200 Einzelteilen erstellt und diese wiederum in einer Computeranimation zusammengesetzt. Für die Fertigstellung hat Prieto insgesamt drei Jahre benötigt – allein 670 Stunden, um das Ganze zu rendern. Und ich habe plötzlich Lust, auch mal wieder etwas aus LEGO zu bauen.

(via Swen)

 

Animation: Die Geschichte des Thomas Edison

Vergangene Woche wäre Thomas Alva Edison, unter anderem Erfinder des Phonographen und der Glühlampe, 165 Jahre alt geworden. Jeremiah Warren hat sich den Anlass zu Herzen genommen, um Edisons Biografie in einem kurzen Animationsclip zusammenzufassen:

Bereits letztes Jahr hat Warren übrigens ein ähnliches Video über Nikola Tesla produziert:

(via)