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The Beauty of the Irrational

Ryan Sandes ist ein Extremsportler aus Südafrika, der mal eben den Fish River Canyon Wanderweg in Namibia abläuft. Und damit meine ich Laufen im sportlichen Sinne. Das Einzige, was noch wahnsinniger ist, sind die Landschaften, die ihm dabei begegnen. Und die im folgenden Video wirklich grandios in Szene gesetzt wurden.

 

80 Jahre Lego

Am Wochenende feierte Lego seinen 80. Geburtstag. Am 10. August 1932 erfand der dänische Tischler Ole Kirk Christiansen die Holzklötzchen, sein Sohn Godtfred führte die Idee nach seinem Tod weiter aus. Der Rest ist Geschichte. Im Schnitt besitzt heute jeder Mensch auf der Welt 80 Legosteine, schreibt die FAZ und, Lego ist zurzeit der drittgrößte Spielzeughersteller weltweit. Und das dank eines Prinzips, das ebenso pädagogisch wertvoll wie einfach ist, und dessen Faszination sich auch auf andere Spiele wie Minecraft überträgt.

Zum Jubiläum hat das dänische Unternehmen seine Geschichte in einen kurzen Animationsfilm gepackt: The Lego Story.

 

Enger Leben in New York

Luke Clark Taylor lebt in New York City, wo Platz ja bekanntlich rar ist – vor allem, wenn er auch noch bezahlbar sein soll. Taylors Wohnung hat deswegen auch nur 78 square foot, was nach Googles Umrechnung ungefähr 7,2 Quadratmeter sind. Ich glaube aber, damit ist nur das „Wohn- und Schlafzimmer“ gemeint. Und doch: Das sind immerhin fünf Quadratmeter weniger als mein ehemaliges Studentenzimmer im Wohnheim hatte, was auch nur knapp über der Kategorie „Schuhkarton“ lag.

(via)

 

Der Duft des Westens

In den Jahren 1949 bis zur Wende 1989 verließen rund drei Millionen Menschen die DDR und die sowjetische Besatzungszone. Nicht alle davon legal: Mit der Errichtung der innerdeutschen Grenze im Jahr 1961 wurde auch die sogenannte Republikflucht unter Strafe gestellt. 1.135 Menschen starben durch „Grenzzwischenfälle“.

Der Animationsfilm Der Duft Des Westens, eine Bachelorarbeit an der FH Hannover, beschreibt die Geschichte einer dieser Fluchten. Es ist die von Reinhold Huff, Vater des Mediengestalters Mark Huff, der den Film gemeinsam mit seinem Studienkollegen Arne Breusing realisiert hat.

Nicht nur die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten. Auch die Textelemente stammen allesamt aus Original-Druckerzeugnissen der damaligen Zeit, aus Briefen, Zeitungen und Comics, die per Computer auf die zuvor gebastelten Figuren gelegt wurden. Eine „real existierende Papierwelt“ nennen die Macher ihre Technik. Sie gibt dem Duft des Westens eine detailverliebte Optik, die belegt, wie man Inhalt und Umsetzung sinnvoll verbinden kann. Wir sprachen mit Mark Huff über die Entstehung.

ZEIT ONLINE: Der Duft des Westens basiert auf der wahren Flucht Ihres Vaters aus der DDR – wie wichtig war es Ihnen, möglichst originalgetreu die Flucht zu schildern?

Mark Huff: Mein Studienkollege Arne Breusing und ich haben die geschriebene Geschichte von meinem Vater bekommen. Ich bin mit ihr groß geworden, er hat mir schon früh davon erzählt. Da es ein Kurzfilm ist, konnten wir nicht diese neun Stunden der Flucht in fünf Minuten quetschen und mussten manche Handlungsstränge weglassen und zusammenfügen. Wir erzählen das Wichtigste der Geschichte ohne etwas Fiktives hinzu zu schreiben oder die Geschichte zu verfälschen. Uns war wichtig, die Story richtig rüberzubringen. So ist es wirklich passiert.

ZEIT ONLINE: Und Ihr Vater konnte sich an alles genau erinnern?

Huff: Er hat einige Jahre gebraucht, um alles so detailliert aufzuschreiben. Das hat auch etwas damit zu tun, dass er die Zeit brauchte, es für sich zu verarbeiten. In den ersten Jahren träumte er sehr oft davon. So ein prägendes, einschneidendes und gefährliches Erlebnis vergisst man nie richtig, denke ich.

ZEIT ONLINE: Sie verwenden für Hintergründe und Figuren Textelemente aus Papier. Wie kamen Sie auf diese Idee?

Beim Texturing wurden Original-Druckerzeugnisse auf die Figuren gelegt (©: Ruff-Huff Productions)

Huff: Vor einem Jahr habe ich in Bremen einen kleinen Laden entdeckt, der ausschließlich Dinge aus Papier verkauft. Ich erstand einen kanadischen Jäger und konnte mir genau vorstellen, wie dieses Modell in 3D funktionieren würde. Von da an wollte ich einen Film im Papierlook machen. Außerdem schufen wir durch die verschiedenen Bedruckungen der Modelle eine Metaebene. Die Oberfläche meines Vaters besteht etwa aus Comics, Musikalben und Filmen die ihn geprägt haben. Die Stasizelle ist mit Verhörprotokollen bedruckt, der VW-Käfer mit Zeitschriften von 1973.

ZEIT ONLINE: Wie sind Sie an das Originalmaterial gekommen?

Huff: Der größte Teil kam von meinem Vater: Fotos, seine alten „Mosaik“-Comics, Kinoprogramme und Briefe der Staatssicherheit an meinen Opa. Wir haben uns auch Bücher aus der Bibliothek besorgt, eine alte DDR Zeitung bei eBay ersteigert und in Internetforen gesucht.

ZEIT ONLINE: Wo lagen die größten Schwierigkeiten bei der Produktion?

Huff: Darin, unseren Bachelorfilm in dem vorgegebenem halben Jahr pünktlich fertigzustellen. Ein stereoskopischer 3D-Film bedeutet sehr viel Arbeit, vor allem wenn man nur zu zweit ist und alles zu Hause macht. Arne und ich mussten uns während der Produktion neue Programme und Tools beibringen und darauf achten, dass der Film von Zuschauern, die die Geschichte gar nicht kennen, verstanden wird.

ZEIT ONLINE: Sehen Sie das Ergebnis eher als Kunstprojekt oder als persönlichen Dokumentarfilm?

Huff: Sowohl als auch. Das Projekt war Arnes und mein Abschluss in einem Designstudiengang. Natürlich wollten wir einen kunstvollen und ästhetischen Look kreieren. Gleichzeitig haben wir den Film allerdings auch gemacht, um eine Geschichte zu erzählen, die erzählt und gehört werden sollte. Es ist noch gar nicht so lange her, dass mitten durch unser Land eine todbringende Grenze verlief, an der Menschen erschossen wurden, die einfach nur in Freiheit leben wollten. Mein Vater hat manchmal noch mit seiner Zeit in der DDR und seiner Flucht zu kämpfen. Ich hoffe, er kann jetzt ein Stück mehr damit abschließen.

 

Ein Fahrrad aus Pappe. Es fährt.

Aus Papier und Pappe kann man ja so einiges basteln. Etwa schöne Origami-Figuren, Möbel, diverse Haushaltsgegenstände und – Fahrräder. Klingt erstmal komisch, aber der folgende Herr hat das tatsächlich getan. Und es ist nicht nur stabil, es fährt sogar.

 

Vergessen im Flüchtlingslager

Die arabische Revolution in Nordafrika ist abgeflacht. Tunesien und Ägypten haben neue Regierungen, und auch in Libyen fanden die ersten freien Wahlen seit fünfzig Jahren statt. Die Region ist im Umbruch und mit ihr die Menschen: Zehntausende verloren im Rahmen der Konflikte ihr zuhause, viele von ihnen warten in Flüchtlingslagern in Libyen und Tunesien auf einen Neuanfang. Für die meisten bedeutet das vor allem Europa. Doch nur wenige werden ausgewählt. Deshalb nehmen viele ihr Schicksal selbst in die Hand – erst gestern starben 54 Flüchtlinge auf einem Fluchtversuch nach Italien.

Die Fotografen Nick Francis und Marc Silver waren in Choucha in Tunesien unterwegs und haben die Geschichte des 17-jährigen Omar dokumentiert. Omar wuchs in Somalia auf, bevor er aufgrund des Krieges nach Libyen floh. Er fand Arbeit, bis auch dort der Krieg ausbrach. Seitdem wartet er in einem Lager. Sein Schicksal steht stellvertretend für das vieler Flüchtlinge in Nordafrika: „Ich kann nicht nach Hause“, sagt Omar.

 

Alan Turing zum 100.

Bild: Wikipedia

Heute, am 23. Juni, wäre der britische Mathematiker Alan Turing 100 Jahre alt geworden. Turing gilt als einer der bedeutendsten Theoretiker des vergangenen Jahrhunderts, als ein ebenso brillanter wie verquerter Kopf, der sowohl am Knacken des deutschen Enigma-Codes im Zweiten Weltkrieg wie auch der Entwicklung der ersten Computer und künstlicher Intelligenz maßgeblichen Anteil hatte. Seine geistige Größe wurde einzig von seiner kindlich-naiven Art gebremst, die ihn immer wieder in Schwierigkeiten brachte und bei Kollegen für Verwunderung sorgte. 1952 wurde der homosexuelle Turing wegen Unzucht angeklagt, die folgende Psychotherapie beendete er zwei Jahre später durch Suizid im Alter von nur 41 Jahren.

Eines von Turings wegweisenden Konzepten ist die sogenannte Turingmaschine, die Turing erstmals 1936 vorstellte. Sie gilt heute als die Grundlage moderner Computer: Prinzipiell ist sie ein Konstrukt, dass anhand eines bestimmten Regelsatzes (einem Programm) beliebige, universelle Berechnungen durchführen kann. Zu Turings Jubiläumstag haben die Leute vom CIW in Amsterdam eine Turingmaschine in Lego nachgebaut und die Funktionsweise erklärt:

Mehr über Alan Turing gibt es unter anderem bei der BBC, bei Wired und dem Guardian. Passend zu einer aktuellen Ausstellung hat das britische Wissenschaftsmuseum ebenfalls eine kurze Dokumentation veröffentlicht:

 

„The Dream Team“ – eine Basketball-Doku

Vor zwanzig Jahren gewann die US-amerikanische Basketballmannschaft Gold bei den Olympischen Spielen in Barcelona. Bis heute gilt das damalige „Dream Team“ als eine der talentiertesten und besten Mannschaften, die es jemals im Basketball gab. Mit dabei waren All-Stars und MVPs wie Michael Jordan, Larry Bird, Karl Malone, John Stockton, Charles Barkley, Magic Johnson und Scottie Pippen. Auf ihrem Weg zum olympischen Gold gewannen die Amerikaner mit einem Schnitt von 44 Punkten Vorsprung – ein Rekord für die Ewigkeit.

Zum zwanzigsten Jahrestag des Erfolges zeigte NBA TV die Tage eine einstündige Dokumentation, die allen Basketball- und Sportfans ans Herz gelegt sei.