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„Fame for Sale“ über Klickbetrug auf YouTube

Die YouTube-Szene war nicht frei von Häme, als vergangenes Jahr die beiden Major-Musiklabel Universal und Sony des Klickbetrugs auf YouTube beschuldigt wurden. Rund zwei Milliarden Abrufe bekamen die beiden Partner anschließend wieder abgezogen, ihre Hauptkanäle waren anschließend fast leergefegt. YouTube sagte, die Label hätten mit „Black Hat“, also mit Hackermethoden und mit Bots die Abrufzahlen künstlich gesteigert.

Das Faken von Abrufzahlen ist kein Einzelfall. Und das nicht nur unter bekannten Namen und Unternehmen, die auf den schnellen viralen Erfolg aus sind. Der Konkurrenzkampf auf YouTube steigt und je mehr Inhalte zu ähnlichen Themen es gibt, desto wichtiger ist es, neue Zuschauer zu finden. Die Währung für YouTuber sind die Abonnenten – je mehr ein Kanal hat, desto besser seine Reichweite und das bedeutet am Ende natürlich eines: Mehr Werbeeinnahmen. Deshalb sind immer wieder gerade junge und neue YouTuber dazu geneigt, ihren Kanal zu pushen, um über die wichtige erste Schwelle zu kommen.

In dem 25-minütigen Special Fame for Sale geht der ABC-Producer Frank Elaridi dem Fischen nach künstlichen Klicks auf die Spur. Er befragt YouTube-Stars wie die Fine Brothers und den Sexy Sax Man dazu, kauft für seinen eigenen Kanal über eine Website Klicks ein, und spricht mit dem Filmemacher Ryan Turner, der zu Beginn seiner YouTube-Karriere ebenfalls diesen Weg wählte.

Überraschend ist, dass Elaridi zu Beginn seiner Recherche bei vielen bekannten YouTubern um eine Stellungnahme zu dem Thema bat, aber bei den meisten damit abblitzte. Das ist natürlich nicht als ein Geständnis zu werten, aber es zeigt, dass der Klickbetrug ein ungemütliches Thema in der Szene ist.

 

Küssen ist Kunst: „Basorexia“

„Knutschporno“ nannte gestern auf Twitter jemand das Projekt Basorexia von Anne Sorrentino. Basorexia nennt man das Verlangen, jemanden oder etwas küssen zu wollen. Und genau darum geht es Sorrentino in ihren beiden Videos: Sie küsst sich einfach durch ihren Freundeskreis durch. Oder lässt sich küssen. Denn jeder Kuss ist anders. Und immer einzigartig. Sorrentino möchte mit dem Projekt Intimität in ihrer grundlegendsten Form einfangen. Denn alles beginnt oft mit diesem einen Kuss.

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Kurzfilm: „The Decelerators“

Es klingt wie ein Traum: Ein Gerät, dass uns besondere Momente auf ewig erleben lässt. Ein Gerät, dass die Zeit so verlangsamt, dass wir im Augenblick des völligen Glücks und Zufriedenheit stecken bleiben. In Mark Slutskys (der auch hinter Sad YouTube steckt) Kurzfilm The Decelerators hat eine Gruppe von Freunden genau dieses Gerät erfunden. Doch dabei haben sie etwas vergessen: Wenn jeder in seinem eigenen Glücksmoment gefangen ist, wie lassen sich dann überhaupt noch neue erleben? Am Ende des melancholischen Sci-Fi-Shorts steht deshalb die Message: Auch die schönsten Augenblicke müssen irgendwann vorbei sein.

 

YouTube Adventskalender im Hangout

adventskalender

Adventszeit, das bedeutet auch dass es überall im Netz Adventskalender in allen möglichen digitalen Formen gibt. Ich persönlich bin schon jetzt davon erschlagen, denn wer soll die ganzen Mixe, Filme, Texte eigentlich alle hören, sehen, lesen? Damit hier im Blog wenigstens einer erwähnt wird und es nicht heißt, wir würden die deutsche YouTube-Szene vernachlässigen: Bis zum 24. Dezember gibt es jeden Tag einen Hangout mit bekannten deutschen YouTubern gemeinsam mit Fans aus dem Netz. Moderiert wird das Ganze von Markus Kavka und mit dabei sind unter anderem AlexiBexi, Freshtorge und Nicole Milik. Und ja, natürlich läuft das über Google+.

(via)

 

Vice-Doku: „The Real Walter White“

Walter White. Den Namen kennen nicht nur eingefleischte Serienfans natürlich als Hauptfigur der US-Serie Breaking Bad. Weit weniger bekannt ist, dass ein gewisser Walter White bereits zehn Jahre vor dem Start der Serie in Alabama gemeinsam mit seinem Partner Sammy qualitativ hochwertiges Meth produzierte. Der heute 55-jährige bekam deshalb zwischenzeitlich den Spitznamen „Meth Chef“ verliehen. Heute steht der echte Walter White kurz davor, eine lebenslange Haftstrafe abzusitzen. Vice hat ihn dennoch gefunden und die folgende Dokumentation gedreht.

(Deutsche Untertitel per Klick auf „CC“ im Player)

(via)

 

Kurzfilm zum Welt-Aids-Tag: „Wooden Boy“

Der erste Dezember ist in diesem Jahr nicht nur der erste Advent, sondern traditionell auch der Welt-Aids-Tag. Aber natürlich ist es auch an allen anderen Tagen des Jahres wichtig, sich zu schützen. Dass hat der Wooden Boy im gleichnamigen Kurzfilm für eine spanischsprachige französische Anti-Aids-Kampagne offenbar vergessen…

(via)

 

Netzfilm der Woche: „Aningaaq“

Der Thriller Gravity, in dem Sandra Bullock als gestrandete Astronautin in der Schwerelosigkeit ums Überleben kämpft, war nicht nur ein Hit an den Kinokassen. Der Film inspirierte auch so manche Parodie im Netz. Und es gibt einen offiziellen Kurzfilm zum Kinofilm: Aningaaq. Jonas Cuarón, Sohn des Gravity-Regisseurs Alfonso Cuarón, war als Autor und Regisseur tätig. Eigentlich sollte Aningaaq im Abspann des Kinofilms laufen. Doch die Cuaróns entschieden sich dazu, den Film doch einzeln zu veröffentlichen.

Beide Filme bauen aufeinander auf, doch Aningaaq funktioniert auch ohne Gravity gesehen zu haben und enthält nur minimale Spoiler. Während Gravity gänzlich im Weltall spielt, pickt sich Aningaaq einen Schauplatz auf der Erde heraus. In einer Szene in Gravity gibt Bullock als Dr. Ryan Stone in einer verzweifelten Aktion einen Funkspruch in Richtung Erde ab. Sie erreicht tatsächlich jemanden. Doch die menschliche Stimme am anderen Ende kann sie nicht verstehen – und ihr schon gar nicht helfen.

Aningaaq zeigt uns nun den Menschen hinter dieser Stimme aus dem Nichts. Ein Fischer in der Ödnis Grönlands (der Kurzfilm wurde vor Ort und nicht im Studio gedreht) ist angetan von der Frauenstimme, die aus seinem Funkgerät knarzt und erzählt ihr aus seinem Leben. Die Einsamkeit Grönlands scheint plötzlich nicht so anders zu sein, als jene im Weltall. Und so geht es beiden Gesprächspartnern letztlich nur um den menschlichen Kontakt, die menschliche Stimme als ein Ventil, einen Ausweg aus einer aussichtlosen Situation.

Aber Aningaaq beweist noch etwas anderes: Nämlich, dass Kurzfilme ein unterschätztes Mittel für Hollywood-Produktionen sind. Denn während die meisten Kinofilme lediglich die obligatorischen Trailer im Netz veröffentlichen, zeigt Aningaaq, wie man auch Monate nach dem Kinostart noch mit anspruchsvollen Extras alte sowie potenzielle neue Zuschauer erreichen kann.

 

„YouTube Comment Reconstruction“

Ungeachtet der Aufregung um das neue YouTube-Kommentarsystem um Google+ (oder gerade deshalb?), haben die Macher des Kanals Dead Parrot zwei klassische YouTube-Kommentarthreads mit etwas grantigen, älteren Schauspielern in Film-Noir-Optik nachgespielt. Natürlich inklusive der derben Sprache, etwas Spam und allgemeiner Sinnlosigkeit. Klasse Idee.

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