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Weltrisikobericht – Probleme durch Umweltgefahren

Interaktive Karte zur Verletzlichkeit von Ländern durch Umweltgefahren

Wie anfällig sind Länder für Probleme durch Umweltgefahren? Darauf versucht der erste Weltrisikobericht, der gestern in Bonn vorgestellt wurde, eine Antwort zu geben. Der 70-seitige Report ist ein Gemeinschaftswerk mehrerer entwicklungspolitischer Organisationen unter dem Dach „Entwicklung Hilft“ sowie der Universität der Vereinten Nationen. Die unterhält in Bonn das Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit (UNU-EHS)

Der Bericht steckt voller Karten und Daten. Erfreulicherweise wurde ein Teil der Informationen gleich als Datensatz veröffentlicht (allerdings nicht als Open Data unter einer Lizenz wie Creative Commons).

Die interaktive Karte oben basiert auf dem Rohdatensatz zu allen Ländern (xls). Sie zeigt den Vulnerabilitätsindex“, der sich aus folgenden Indikatoren zusammensetzt:

  • Die Anfälligkeit gegenüber Umweltkatastrophen wie Wirbelstürme oder Überschwemmungen.
  • Mangel an Bewältigungskapazitäten des jeweiligen Landes bei akuten Geschehen
  • Anpassungskapazität: Inwieweit ist das jeweilige Land in der Lage, sich strukturell zu ändern, um auf Dauer weniger verletzlich zu sein.

Hier geht es zu einer größeren Karte mit mehr Ansichtsoptionen.

 

Hätte das Netz bei der Suche nach Ehec helfen können?

krankheiten weltweit monitoring
healthmap.org bietet einen Überblick über akute Epidemien weltweit

Die Zahl der Ehec-Neuerkrankungen wird glücklicherweise geringer. Die Suche nach der Quelle und den Ausbreitungswegen aber ist noch immer nicht beendet. Stellt sich die Frage: Hätten Methoden wie Open Data und Crowdsourcing helfen können, das Krisenmanagement der Bundesregierung und der zuständigen Behörden zu verbessern?

Tatsächlich haben Wissenschaftler auf eben diese Verfahren gesetzt: Das medizinische Universitätszentrum Hamburg-Eppendorf veröffentlichte mittlerweile zusammen mit dem BGI-Shenzhen die Analysedaten des Bakterium-Genoms als Public Domain – also ohne Einschränkungen durch eine Lizenz. Dadurch können Mediziner weltweit sich ohne Probleme an der Untersuchung des betreffenden Strangs von Ehec beteiligen.

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„Verkehrsunternehmen sollten Fahrplandaten öffnen“

Stefan Wehrmeyer über Nahverkehrsdaten,
Berliner Gazette (Creative Commons | sa | by | nc)

Stefan Wehrmeyer studiert in Potsdam am Institut für Softwaresystemtechnik. Sein Projekt Mapnificent stellt Fahrpläne zahlreicher Städte weltweit dynamisch auf einer Karte dar; vor kurzem appellierte er an die Berliner und Brandenburger Nahverkehrsbetriebe, ihre Fahrplandaten zu öffnen. In der Simulation TransitPulse gibt Wehrmeyer einen Ausblick darauf, was mit solchen Informationen möglich wäre.

Herr Wehrmeyer, Sie versuchen seit einiger Zeit, Verkehrsunternehmen zu bewegen, ihre Fahrpläne über offene Schnittstellen anzubieten. Wie ist die Resonanz?

Stefan Wehrmeyer: Die Resonanz derjenigen, die am Nahverkehr interessiert sind, war sehr positiv. Die Forderung nach offenen Fahrplandaten leuchtet den meisten ein. Nur die Verkehrsunternehmen selbst reagieren eher reserviert.

Speziell in Berlin scheint es Probleme zu geben. Worum geht es dabei?

Wehrmeyer: Der Verkehrsbund Berlin Brandenburg (VBB) reagierte auf den Appell mit Unverständnis: die Daten seien doch da, man müsse nur fragen. Allerdings gab es keinen Bereich auf der Website der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) oder des VBB, der überhaupt die Herausgabe von Daten an Entwickler erörtert. Der VBB hat nun eine Seite für Entwickler angelegt und das ist ein guter erster Schritt. Die dort veröffentlichten Bedingungen schränken aber leider die Nutzung sehr ein.

Was stört Sie an den Nutzungsbedingungen?

Wehrmeyer: Mich stört einiges. Zum Beispiel, dass die Daten nicht unter einer freien Lizenz veröffentlicht werden. Auch die Verknüpfung mit anderen Daten, ein sogenanntes Mashup, muss explizit erlaubt werden. Die Erhebung statistischer Daten zur Qualität des Nahverkehrsangebots ist gleich ganz verboten. Außerdem ist in den Bedingungen die Rede von Geheimhaltung, von Wirtschaftsprüfung und von Prüfung von Sicherheitssystemen. Da hat es die Rechtsabteilung definitiv zu gut gemeint. Durch solche Bedingungen steigt die Hürde enorm, etwas mit den Daten zu erstellen. Auf Nachfrage beteuerte der VBB, alles nicht so strikt zu meinen, aber leider lesen sich die Nutzungsbedingungen wie ein Knebelvertrag.

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Briten testen zentrales Bürgerportal

screenshot neue britische regierungswebsite
Die britische Regierung experimentiert mit alpha.gov.uk

Die britische Regierung arbeitet am Nachfolger eines schon länger existierenden zentralen Bürgerportals in Deutschland bleibt bei Fragen zur Verwaltung nur der Weg über die Suchmaschine.

Noch bis Ende Juni experimentiert die britische Regierung mit einem zentralen Bürgerportal. Die Seite alpha.gov.uk ist ein Prototyp und offen für Kritik. Ihre Idee: Bürger sollen dort einen zentralen Einstiegspunkt finden, um Antworten auf alle möglichen Fragen zu erhalten, vom Urlaubsgeld über den Kindergartenplatz bis hin zum Führerscheintest oder dem verlorenen Reisepass.

Bereits seit 2004 gibt es das ähnliche Angebot direct.gov.uk. Jedoch ist die Seite überladen und wirkt mittlerweile altertümlich. Außerdem gab es von Anfang an Kritik an ihr; Aktivisten bauten schnell eine Alternative dazu auf, directionslessgov.com stellte die Ergebnisse des offiziellen Angebots den Ergebnissen der Suchmaschine Google gegenüber, um die Unübersichtlichkeit von direct.gov.uk zu demonstrieren.

Nun also ein neuer Versuch. Zwei Elemente sind an alpha.gov.uk vor allem neu. Erstens kann ein Nutzer der Website etwa per Postleitzahl seine Position mitteilen. Er erhält dann Hinweise auf Ämter oder Angebote in seiner Nähe. Zweitens findet er verschiedene Werkzeuge, um beispielsweise die Höhe des Urlaubsgeldes zu berechnen oder einen Pass zu beantragen.

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Transparenz macht Entwicklungshilfe besser

Schweden Entwicklungshilfe Gelder
Die schwedische Regierung dokumentiert ihre Entwicklungskooperationen auf openaid.se

Entwicklungshilfe ist umstritten. Die einen sehen darin ein Geldverbrennungsprogramm mit minimalem Nutzen; die anderen verweisen auf diverse Indikatoren, die die Erfolge von Entwicklungsbemühungen belegen.

Open Data kann in diesem Bereich durch Transparenz Vertrauen schaffen. So lautet zumindest der Ansatz der Weltbank. Vor einem Jahr begann sie damit, ihre Datensätze zu öffnen und sie im Angebot data.worldbank.org zu präsentieren. Inzwischen lassen sich darüber für nahezu alle Länder der Erde 7.000 Entwicklungsindikatoren abfragen: Etwa zu Bildung, Energie, Arbeitsmarkt oder Wirtschaftstätigkeit. Die Daten können dann in maschinenlesbaren Formaten heruntergeladen werden, was erlaubt, aus ihnen Karten und Diagramme zu bauen.

Was also geschieht nun mit den Milliarden, die Industriestaaten an die sogenannte Dritte Welt überweisen? 2005 erarbeitete die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) die Pariser Erklärung zur Effizienz von Entwicklungshilfe. Aus diesem ging dann 2008 die „International Aid Transparency Initiative“ IATI hervor. Sie ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Staaten, Nichtregierungsorganisationen und Stiftungen mit derzeit 19 Partnerländern. Dank einheitlicher Kriterien wollen diese Entwicklungsvorhaben besser aufeinander abstimmen und besser evaluieren.

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Studie: 40 Fragen zu Open Data

cover study open data

Drei Gruppen bringen die Entwicklung von Open Data voran: Zivilgesellschaft, Politiker und Beamte und Verwaltungsmitarbeiter, die als Bindeglied zwischen den beiden anderen fungieren. So beschreibt es eine eben veröffentlichte Studie der britischen Transparency Initiative. Der englischsprachige Bericht ist lesenswert, weil er einerseits die Strategien für Open Data in den Vorreiterländern USA und Großbritannien untersucht. Anderseits aber versucht, daraus mögliche Ansätze für jene Staaten abzuleiten, die im Sinne offener Daten als „Schwellenländer“ und „Entwicklungsländer“ gelten.

In der Studie (pdf, Creative Commons) analysiert die Autorin Becky Hogge zuerst einmal die beiden großen Datenkataloge data.gov und data.gov.uk, die Großbritannien und die USA veröffentlicht haben. Dabei wird auch die Rolle von Einzelpersonen beleuchtet, vor allem die des „Popstars“ Tim Berners-Lee, der großen Einfluss auf die britischen Open-Data-Bemühungen hat.

Sind die Strategien der USA und Großbritanniens auch für andere Länder geeignet? Um das zu klären, befragte Hogge diverse Spezialisten aus dem entwicklungspolitischen Bereich. Dabei geht es um Informationsfreiheitsgesetze, darum, welche Datensätze von Interesse sind und darum, in welcher Lage sich die Zivilgesellschaft in verschiedenen afrikanischen Ländern befindet. Schließlich wird die Rolle von Geberländern diskutiert – Staaten also, die versuchen, Open Data an anderen Orten zu fördern.

Die Geber werden abschließend als möglicher vierter Akteur identifiziert, neben Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik. Die Autorin warnt aber davor, lediglich Geld in vage Open-Data-Projekte zu investieren. Könnten offene Daten doch nur zu einer Kultur werden, wenn es auch in anderen Bereichen Fortschritte gibt, eben bei Gesetzen und den Möglichkeiten der Zivilgesellschaft.

Um einschätzen zu können, ob Open-Data-Ideen gelingen können, bietet die Studie auf zwei Seiten gut 40 Fragen als Checkliste an (S. 37f). Dieser Fragenkatalog ist das Kernstück der Studie und ein nützliches Instrument, mit dem sich Open-Data-Prozesse generell messen lassen.

Für die Untersuchung hat die britische Technologiejournalistin Hogge im April 2010 zahlreiche Interviews geführt. Sie selbst ist Mitglied des Vorstands der britischen Open Knowledge Foundation.

 

Offene Daten machen Städte attraktiver

civiccenter illustration festival future city

Auf kommunaler Ebene werden ständig Daten verarbeitet, die dem Alltag der Bewohner entstammen. Daher sind Kommunen die wohl wichtigste Quelle für Bewegungen wie Open Data, und sie sind der Schnittpunkt, an dem sich die positiven Wirkungen offener Daten zuerst zeigen lassen. Beleg dafür sind die vielen Anwendungen, die es inzwischen zu Themen kommunaler Verwaltung gibt.

Zum Beispiel zum öffentlichen Verkehr: Mobile Anwendungen wie „Öffi“ oder „Abfahrtsmonitor“ geben abhängig vom eigenen Standort Auskunft über nahe Haltestellen und die nächsten Abfahrtszeiten. Einen anderen Ansatz verfolgt Mapnificent: Das Projekt erlaubt, sich zahlreiche Städte weltweit anhand von Fahrplandaten zu erschließen. Von einem beliebigen Standort aus zeigt es an, wie weit man in einem bestimmten Zeitraum fahren und wohin man gelangen kann.

Mit Städten zu interagieren wird umso leichter, je mehr Informationen über die Städte zugänglich sind. Orte wie Ravensburg haben das erkannt. Die dortige Stadtverwaltung veröffentlichte vor Kurzem zahlreiche Informationen über Geschäfte, medizinische Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten in einem maschinenlesbaren Format. Selbstlos war das nicht, hofft die Stadt doch auf Impulse für die örtliche Wirtschaft. Unternehmen sollen auf Basis der Daten Dienstleistungen entwickeln und verkaufen. Was sie auch tun, wie ein gerade vorgestellter Einkaufsführer namens lieber-ravensburg.de zeigt.

Doch das Konzept Open Data kann mehr, wenn es darf. Die spannendsten Informationen auf „mikrolokaler“ oder „hyperlokaler“ Ebene sind diejenigen, die in Echtzeit erhoben werden: Luftgüte, Verkehrsdichte auf der Stadtautobahn, aktuelle Position von Bussen oder Straßenbahnen, …

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Ein Glossar rund um Open Data

Die Idee Open Data ist vergleichsweise jung und werden die Begriffe, die damit verbunden sind, längst nicht von allen gleich interpretiert. Der folgende Artikel ist der Versuch eines Glossars, er will Schlüsselworte rund um Standards, Datenformate und Datenarten auflisten und erläutern.

Überblick der Begriffe des Glossars:

  • Daten
  • Datei
  • Open
  • Open Data
  • Schnittstelle/API
  • Formate
  • Rohdaten
  • Scraper
  • Parser
  • Datensatztypen
  • Open-Data-Güte
  • Open Government
  • Government 2.0
  • ePartizipation

Daten (data – Latein, Plural von Datum) meint gruppierte Informationen; wörtliche Bedeutung: etwas Gegebenes, Gegebenheit.

Datei (im Engl. „file“) ist ein Kunstwort aus Daten und Kartei.

Open – englisch für offen, meint vor allem allgemeine Zugänglichkeit. Mit „Open“ wird signalisiert, dass eine kostenfreie Weiternutzung möglich ist (siehe z.B. Open Office); also kein klassisches Copyright mit der Software oder Information verbunden ist. Die Nutzung erfolgt über ein Lizenzmodell wie Creative Commons, das die Bedigungen der Verwendung regelt. Für Open Data gibt es mittlerweile verschiedene Lizenzmodelle, beispielsweise die Open Database License (ODbL).

„Offen“ muss nicht „frei“ bedeuten, die Nutzung kann eingeschränkt sein und beispielsweise eine kommerzielle Verwendung untersagen. Dagegen sind Werke, die als „Public Domain“ gekennzeichnet sind, ein Gemeingut und frei für jeden Zweck nutzbar. Als Faustformel mag gelten: Ist etwas nicht kostenfrei und/oder nicht weiternutzbar und/oder liegt nicht in einem offenen Format vor – dann ist es nicht „open“.

Open Data bezeichnet ein Prinzip oder eine Kultur. Bezieht es sich auf die Veröffentlichung von Datensätzen, meint es strukturierte, maschinenlesbare und gerne über eine offene API/Schnittstelle abrufbare Informationen. Oft wird der Begriff synonym für „Open Government Data“ benutzt. Letzteres meint Datensätze aus der öffentlichen Hand (Politik, Verwaltung). Open Data kann aber auch von Wissenschaft, Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen (NGO) oder Privatpersonen praktiziert werden.

In der Regel geht es bei Open Data um nicht-personenbezogene Daten oder zumindest anonymisierte Daten. Ein Open-Data-Angebot lässt sich im Netz vor allem daran erkennen, das es erlaubt, die Rohdaten herunterzuladen oder per Schnittstelle abzufragen.

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„Offene Daten können uns unsere Gesellschaft erklären“

ton zijlstra

Ton Zijlstra leitet seit März das Team rund um die ePSI-Plattform. Die Abkürzung steht für „European Public Sector Information“. Finanziert wird das Vorhaben von der Europäischen Kommission. Seit 2005 gilt in der EU die PSI-Directive, die eine „Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors“ regelt. In Deutschland schlägt sie sich im Informationsweiterverwendungsgesetz (IWG) nieder.

Im Interview spricht Zijlstra, ein selbständiger Unternehmer und Berater aus den Niederlanden, über die europäische Dimension offener Daten und die anstehende Reform der PSI-Gesetzgebung.

Herr Zijlstra, was ist die Aufgabe der ePSI-Plattform?

Ton Zijlstra: Sie ist in der EU die erste Anlaufstelle für alle Neuigkeiten, wenn es um öffentliche Informationen und offene Daten geht. Die Kommission will mit dieser Plattform zeigen, was europaweit in diesem Bereich alles geschieht. ePSI ist aber auch eine wichtige Informationsquelle für die Kommission selbst. Ich war ein paar Mal in Luxemburg bei Treffen, und dort kamen immer wieder Themen zur Sprache, die auf der Plattform zuvor behandelt wurden.

Was haben Sie mit ihr in den kommenden zwei Jahren vor?

Zijlstra: Bislang finden sich auf der Website nur Nachrichten und Berichte. Menschen findet man dort nicht. Wenn wir Open Data vorantreiben wollen, müssen wir auch Menschen miteinander verbinden, damit die sich zusammentun können. Wir wollen daher in der Zukunft viel häufiger aktiv andere Veranstaltungen besuchen und sie auch unterstützen. Vor allem in Mitgliedsstaaten, in denen noch nicht so viel passiert. Wenn es uns zum Beispiel möglich ist, einer Gruppe in Bulgarien mit etwas Geld bei der Umsetzung einer Veranstaltung zu helfen, dann tun wir das.

Ziel ist es, die Dynamik zu fördern, die derzeit herrscht. Open Data soll ein unumkehrbares Prinzip werden. Im Moment könnten alle Mitgliedsstaaten noch zurück.

Was meinen Sie damit?

Zijlstra: In den Niederlanden beispielsweise wurde wegen Wikileaks diskutiert, ob das Informationsfreiheitsgesetz nicht eingeschränkt werden sollte. Das zeigt, Regierungen könnten den bisherigen Kurs der Transparenz ändern, sie können die Daten wieder hinter Schloss und Riegel stecken.

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Daten sind der Treibstoff des Journalismus

screenshot texas tribunde
Online-Zeitung Texas Tribune: Viele Besucher kommen wegen der Datenanwendungen

Daten sind ein Rohstoff. Diese Einsicht ist ein geflügeltes Wort, spätestens seit der Werbefachmann Michael Palmer 2006 schrieb: „Daten sind das neue Öl.“ Palmer postulierte im Bild dieser Metapher, dass unbearbeitete Daten wertlos seien. Erst wenn sie bearbeitet würden, entstünden aus ihnen nützliche Produkte, so wie aus Öl Plastik, Dünger oder Benzin gemacht wird.

Im gleichen Jahr schrieb der amerikanische Journalist und Programmierer Adrian Holovaty einen wegweisenden Text mit dem Titel „A fundamental way newspaper sites need to change„.  Seiner Meinung nach sollten sich Zeitungen und andere Medien nicht nur auf Geschichten konzentrieren. Sie sollten viel mehr Informationen unter dem Aspekt betrachten, wie ihr Inhalt sich in strukturierter Form, also in Datenbanken, ablegen lässt. Dann, so Holovaty, könnte aus Geschichten auf Dauer ein Mehrwert abgeschöpft werden. Denn solche strukturierten Informationen können mit anderen Datenbanken verknüpft und automatisiert abgerufen werden. Und mit ihnen können wiederum publizistische Angebote angereichert werden – aufbereitete Daten als Dünger des medialen Feldes.

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