Lesezeichen
 

Geschlossene Weltbilder

Vor einigen Tagen hat die Friedrich-Ebert-Stiftung ihre neue Studie zur Entwicklung rechtsextremer Einstellungen in Deutschland veröffentlicht. Danach sank der Anteil „geschlossen rechtsextremer Weltbilder“ seit zehn Jahren bundesweit, vor allem im Westen, während er sich im Osten auf fast 16 Prozent nahezu verdoppelt habe. Vor allem unter jungen Ostdeutschen von 14 bis 30 Jahren sehen die FES-Forscher eine neue „Generation des Rechtsextremismus“ heraufziehen. Weiter„Geschlossene Weltbilder“

 

Die Wurst kommt mit dem Bus

Das nette An-die-Hand-nehmen des Ostens nach der Wende klappte ganz besonders gut beim Verkehr. Damit es mit der Mobilität dort genauso schick lief wie im Westen, gab (und gibt) es die „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“, die für tausende Kilometer Autobahn, Brücken, Tunnel, Kanäle, Oberleitungen, Landebahnen und vieles mehr sorgten. Und dann rollte es in der Tat im Osten. Besonders gut aber klappte über die neuen Wege die Abreise und die Durchfahrt. Konjunktur hatte der Transit. Weiter„Die Wurst kommt mit dem Bus“

 

Damals war’s: Ein Film vom Abschied

Damals war’s ist eine Sendung des Mitteldeutschen Rundfunks. Damals heißt hier nicht „vor dem Krieg“, „vor der großen Inflation“ oder „als es noch kein Feuer gab“. Nein: Es heißt – „zu Ostzeiten“. Die Sendung spielt DDR- und Westschlager, zeigt Ausschnitte aus der Aktuellen Kamera und der Tagesschau, Berichte über „das pulsierende Alltagsleben“ von „damals“. Oma und Opa holen dann gerne die Enkel ran und sagen: „Hier, so war das, DAS ist Geschichte.“ Und weil Oma und Opa die Nase vorn haben, wenn es um „früher“ geht, haben die Enkel keine Chance. Weiter„Damals war’s: Ein Film vom Abschied“

 

Arm und krank und doch zufrieden: Was „Studien“ über Ostdeutsche aussagen

„In den neuen Bundesländern verfügen 54 Prozent aller 18- bis 65-Jährigen über eigene Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit.“ Dieser Satz steht im Sozialreport 2012, den die Volkssolidarität vor kurzem vorgestellt hat. Die etwas kryptische Formulierung soll wohl bedeuten, dass jeder zweite Ostdeutsche schon mal arbeitslos war. Oder dass zumindest jemand in seiner Familie schon mal arbeitslos war. Oder dass er schon mal von Arbeitslosigkeit gehört hat.

Erkenntnisse über die Menschen in Ostdeutschland gibt es zuhauf. Nahezu im Wochentakt wird eine Studie oder Untersuchung oder Statistik veröffentlicht, die ein bisschen mehr vom Wesen dieses Menschenschlags enthüllt. Weiter„Arm und krank und doch zufrieden: Was „Studien“ über Ostdeutsche aussagen“

 

Stasi im Westen – warum nicht?

Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Uta-Maria Kuder (CDU) fordert, auch in Westdeutschland die Überprüfungen auf frühere Stasi-Mitarbeit voranzutreiben. Weit weniger als zehn Prozent der 1,75 Millionen Forschungsanträge beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen seit 1992 zeigten, dass es in den Landtagen von Kiel bis München und im öffentlichen Dienst noch Nachholbedarf gebe.

Nun ja, warum nicht? Schließlich ist sogar schon ein Bundeskanzler über einen Stasi-Mitarbeiter im Westen gestürzt (worden). Nicht dass man sich eine Wiederholung wünschen würde. Aber war Günter Guillaume wirklich nur ein bedauerlicher Einzelfall? Ist die Stasi nur ein Ost-Thema?

Beste Grüße aus den durchgeprüften neuen Ländern…

 

Gegönnt sei’s den Guten…

Die Thomana, die berühmte Leipziger Dreifaltigkeit aus Thomaskirche, Thomasschule und Thomanerchor feiert in dieser Woche ihr 800-jähriges Bestehen. Im Grunde tut sie das schon seit Anfang dieses Jahres. Doch die eigentliche Festwoche wurde erst gestern, am Reformationstag, eröffnet. Einen Herzlichen Glückwunsch also auch von hier aus! Weiter„Gegönnt sei’s den Guten…“

 

Unsere Heimat

Seit einiger Zeit sind für meine zwei Jahre alte Tochter Schlaf- und Beruhigungslieder wichtig. Also summe ich ihr, da es singend oft holpert, Melodien vor, die ich selbst noch aus Kindertagen kenne. Und weil ich ein nicht mehr so ganz junger Ossi bin, sind dabei auch Lieder, die heute etwas verdächtig wirken: Lieder aus dem DDR-Musikunterricht. Weiter„Unsere Heimat“

 

Das Eigentor vor dem Spiel

Fußball ist manchmal komisch. Spiele verlaufen kurios, Spieler, Trainer und oft auch Schiedsrichter machen Dinge, bei denen sich die Zuschauer an den Kopf fassen. Und Fans sind sowieso nicht zu verstehen. Mindestens genauso übel kann es werden, wenn dann plötzlich ein Vereinsboss oder einer seiner Büroangestellten eine Idee hat. Die nennen ihre unausgegorenen Einfälle oder Äußerungen dann vielleicht „innovativ“, „gegen den Strich gebürstet“ oder „witzig“ und denken, dass ihre Ideen dann nicht gleich als völlig doof auffallen.

Eine Idee von dieser Sorte hatte ein Verein aus Berlin-Hohenschönhausen in der vergangenen Woche geliefert: Fans des Berliner Oberligisten BFC Dynamo erinnerten sich wieder einmal ihrer staatlich gehätschelten Ost-Vergangenheit und warben damit. Weiter„Das Eigentor vor dem Spiel“

 

Ost-Produkte verlieren den DDR-Bonus

Einer meiner Freunde in Baden-Württemberg mag die „Schlager-Süßtafel“ eines sachsen-anhaltinischen Süßwaren-Herstellers. Kennengelernt hat er das Schokoladen-Rechteck bei einem seiner Besuche in Ostdeutschland. Denn in Baden-Württemberg gibt es diese Schokolade nicht. Oder besser: Er hat bislang noch kein Geschäft gefunden, wo es sie zu kaufen gibt.

Damit teilt die Süßtafel das Schicksal vieler sogenannter Ost-Produkte. Im Westen kennt sie kaum jemand. Weiter„Ost-Produkte verlieren den DDR-Bonus“

 

Kein Glück in Magdeburg

Auch wenn es ein Allgemeinplatz ist, fange ich jetzt trotzdem ‚mal so an: Mitteldeutschland ist ausgesprochen gezeichnet von den Umbrüchen nach der Wende.

Damit aber diese höchst repräsentative Aussage nicht gleich alle in schlechte Laune versetzt, muss man ebenso prominent betonen: Deswegen ist aber zum Beispiel Sachsen-Anhalt nun kein trauriges Land. Die Leute sind – natürlich aufgrund ihrer jüngsten Erfahrungen – ganz einfach ein wenig skeptisch, wenn es darum geht, etwas zu bejubeln. Dabei allerdings, gibt es ein erstaunliches Phänomen: In Sachen Zuversicht hat Sachsen-Anhalt, das mitteldeutscheste aller miteldeutschen Länder, ein klares Nord-Süd-Gefälle. Weiter„Kein Glück in Magdeburg“