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Krautschupfnudeln – Make your own Kirmes

 

Ein unabdingbarer Bestandteil einer jeden fressbudenfreundlichen volkstümlichen Veranstaltung südlich des Weisswurstäquators – sehr lecker und sehr einfach auch in der eigenen Fressbude zuzubereiten. Zutaten für 4 Jahrmarktrocker:
1 Dose Weinsauerkraut 0,99
1 Packung Kühlregal-Schupfnudeln 1,29
100g geräucherter Bauchspeck 0,78
Gemüsebrühe zum Würzen
2 Lorbeerblätter

3,06 = 0,77 pro Karussellfahrt

Schupfnudeln, sind so eine Art Zwischending aus Klößchen und Nudel. Hauptbestandteil sind Kartoffeln und Mehl, anscheinend waren die Schwaben mal wieder so sparsam, dass sie das Mehl mit den billigeren Kartoffeln gestreckt haben um mehr Teig zu bekommen.
Aber auf der anderen Seite besteht durchaus eine Verwandtschaft zu den italienischen Gnocchis, die ja in der Spitzenküche sehr beliebt sind. Da Schupfnudeln von sich aus neutral sind, können sie sowohl deftig-salzig als auch süß zubereitet werden. Der Name rührt von der typischen Handbewegung her, die bei der Herstellung vollführt wird. Mit »schupfen« ist da in südlichen Dialektgefilden »wegstoßen« oder »wegrollen« gemeint.

Man kann sie ohne Probleme selber herstellen, wobei zugegebenermaßen die zu kaufenden fertigen echt nicht schlecht sind. Ein Rezept zur Eigenherstellung gibts unten, wir gehen jetzt mal von den gekauften aus, die gibts in jedem gut sortierten Supermarkt.

Eine Pfanne erhitzen, ein kleines bisschen Öl rein (kein Olivenöl sondern neutrales Öl wie Biskin, auch Schweineschmalz passt gut) und darin den Speck einige Minuten anbrutzeln, bis er ausgelassen ist. Das bedeutet, sein weißes Fett hat sich verflüssigt und es bleibt noch das Fleischige übrig, das dann knusprig wird.

Währenddessen geschwind die Dose mit dem Sauerkraut geöffnet ? hier mal nicht das allerbilligste kaufen, sondern es darf auf jeden Fall das bessere Markenprodukt sein.
Ein halbes Trinkglas oder Tasse Instant-Gemüsebrühe anrühren. Das funktioniert am besten mit kochendem Wasser, sonst lösen sich die Fette nicht richtig. Kraut zu dem Speck in die Pfanne geben und die Hitze runterfahren, so dass es noch leise vor sich hin brutzelt. Die Lorbeerblätter rein und mit einem Schuss von der Gemüsebrühe angießen, etwa 100 ml. Jetzt hat man erst mal 20 Minuten Luft, so lange sollte das Kraut weichkochen. Gegebenfalls noch mal etwas Brühe nachgießen, wenn’s zu trocken wird.

REZEPTOR-Tipp: Das Weichkochen ist wichtig, da Sauerkraut ja bekanntermaßen nicht zu den leichtverdaulichen Dingen gehört. Mit dem Lorbeerblatt zusammen trägt dies zur Bekömmlichkeit bei.

Ist die Zeit um und ist die Flüssigkeit verkocht, werden die Schupfnudeln in die Pfanne dazugegeben, alles ordentlich vermengt, noch mit Salz und Pfeffer gewürzt und die Hitze wieder hochgefahren. Jetzt muss man am Ball bleiben und aufpassen dass nix anbrennt, die Buabaspitzle aber trotzdem goldbraun angeröstet werden. Das wird ca. 5-10 Minuten dauern. Und danach ist es schon fertig! Dazu kann man ganz zünftig eine Halbe Bier picheln, oder gediegen ein Gläschen Weißwein.

Zur Eigenherstellung der Nudeln:
Man braucht für eine ordentliche Menge:
500 g (bereits am Vortag) gekochte Kartoffeln, am besten eine mehligkochende Sorte
500 g Mehl
1 Ei
4-5 EL Mehl
Prise Salz, Muskat
2 l Wasser
1 EL Salz

Die Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken oder sonstwie zu einem Brei zerquetschen. Mit dem Mehl, dem Ei, etwas Muskat und einer Prise Salz zu einem festen Teig kneten. Die Konsistenz kann man über die Zugabe von Mehl steuern. Auf einer bemehlten Fläche zu kleinfingerlangen und kleinfingerdicken (die werden im Wasser noch größer) Würstchen formen, rollen, halt „schupfen“. Die fertigen Teile in kochendes Salzwasser geben und nach dem Aufschwimmen – etwa eine Minute ? mit dem Schaumlöffel herausheben, abtropfen lassen und auf einem Brett zum Trocknen auslegen.

REZEPTOR meint: Man kann die Schupfnudeln auch hervorragend einfrieren, deshalb lohnt es sich, gleich eine größere Portion zu produzieren.