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Blutwurst, Bratwurst & Saumagen vs. Pizza Margherita – Deutschland vs. Italien

 

Zum ersten Halbfinale sorgt sich REZEPTOR mal wieder um die Grund-Lage der Nation: Ob Freude oder Frust, übermässiger Alkoholgenuß ist am Samstag erste Bürgerpflicht. Also mach Deinen Magen schon mal fit für ein richtig dirrrty Match.

Für 2 Tifosi
2 Scheiben Saumagen
1 Blutwurst
1 Bratwurst, roh
gegen
350 g Mehl
1/2 Würfel frische Hefe
200 g Wasser
1 Dose Dosentomaten
2 Zehen Knoblauch
Oregano
1 Mozzarella

Zugegeben, es ist schon supereklig. Aber wir haben das Ding am Tag nach dem deutschen Viertelfinalsieg gekocht und es ehrlich gesagt auch gebraucht. Nur dieser Art Pizza ist zu verdanken, daß REZEPTOR bei England-Portugal um 17 Uhr schon wieder Bier trinken konnte.

Also einmal kurz durchatmen und für den Hefeteig 350 Gramm Mehl in eine Schüssel sieben. In der Mitte ein Loch bis zum Schüsselboden freischaufeln und einen halben Würfel frische, zimmertemperierte Hefe reinbröseln. Mit einer Prise Zucker und 2 EL lauwarmem Wasser einen glatten Vorteig anrühren, die Hefe kommt dann gut in Schwung. 5 Minuten warten und in dieser Zeit schon mal die Tomatensauce vorbereiten: Eine oder Zwei Zehen Knoblauch schälen und würfeln. In Olivenöl anschwitzen und mit einer Dosentomatendose ablöschen. Salzen und Pfeffern, und mit enorm viel Oregano würzen. Eventuell auch noch 5 cm Tomatenmark dazudrücken, auf kleinster Hitze köcheln und reduzieren lassen.

Dann 200 Gramm (=200 ml) lauwarmes Wasser in die Rührschüssel leeren und alles zu einem Teigbollen zusammenkneten. Erst mal mit einem Holzlöffel und später mit der Hand arbeiten. Dann ruhig 5 Minuten durchkneten, falls der Teig noch zu sehr klebt, etwas Olivenöl zugeben. Eine Kugel formen und mindestens eine Stunde ohne Zugluft zugedeckt ruhen lassen, am besten im geschlossenen Ofen. Der Teig sollte sich durch die Hefe verdoppeln.

Den Ofen auf volle Pulle vorheizen und bis dahin ein Backblech einolivenölen und den Teig geduldig so lange auf der Fläche hin und herziehen und zerren bis er gleichdick das komplette Blech bedeckt. 5 bis 10 Minuten nochmal gehen lassen und währenddessen den »Belag« vorbereiten: Den Saumagen kleinschneiden, ebenso die Blutwurst und die Bratwurst, die Blutwurst vorher bitte häuten.

Die Tomatensauce auf den Teig giessen und mit einem Löffelrücken verteilen, ein bis zwei cm Rand freilassen. Die Würste und den Magen gleichmässig drauf legen. Eine Packung Mozzarella zerkleinern und als Abschluss ebenfalls verteilen. Vielleicht noch mit etwas Oregano toppen und sobald der Ofen vor lauter Hitze ballert das Blech auf mittlerer Schiene einschieben.

In kürzester Zeit (7 Minuten) fängt die Pizza an zu blubbern und wenn der Käse lecker braun ist das Ding rausholen, Augen zu und sofort essen.

Spielbericht
Optisch nicht gerade schön anzusehen, »ein Spiel für taktische Feinschmecker« würde Beckmann dazu sagen. Auf den ersten Biss dominiert der deutsche Abwehrchef Blutwurst mit seinen butterweichen Konsistenz-Pässen nach vorne, die fast schon cremig dort auf die kross gebräunte Bratwurst treffen und ein herrliches Kontrastpärchen abgeben. Sehr eigenartig dieser Blutwurstbrei, aber auch nicht unbedingt als unlecker zu bezeichnen. Er passt sogar ganz passabel zum italienischen Pizzabollwerk, die sich nach der deutschen Sturm- und Drangphase bemerkbar macht. Man erkennt sofort den typischen Trattoria-Geschmack und fängt an, die beiden Systeme zu vergleichen: Aber der Saumagen nimmt das Heft in die Hand und fängt an, zu eigensinnig zu dominieren. Vielleicht hat der Trainer in der Aufstellung mengenmässig zu sehr auf den Pfälzer gesetzt, etwas weniger hätte der Partie gut getan. Am Ende der 90 Minuten stehts 2 zu 2 unentschieden, scheinbar zu fremd spielt die deutsche Elf. Aber die Nachspielzeit schmeckt immer besser und Schweini schießt noch das entschiedende Freistoßtor zum 3 zu 2 Endstand, DEUTSCHLAND IM FINALE!