Wer gern asiatisch kocht, benutzt zu 95% den Wok und macht quasi ein Pfannengerührtes in irgendeiner Form. Meistens bedeutet »authentisch« daann eine riesige Einkaufsliste im Asia-Markt, mit speziellen Gewürzen oder Sachen. Danach wandert das Zeug im Regal immer weiter nach hinten und wartet einsam auf den Ablauf des MHD.
Für 3 Thai
1 Huhn
600 ml Kokosmilch
200 ml Hühnerbrühe Instant
1 Stück Ingwer in Männergroßzeh-Größe
250 g Pilze
2-3 frische rote Chilischoten
2 Stengel Zitronengras
1 Biozitrone
2 Limetten
1 kleine Zwiebel (besser: Schalotte)
Fischsauce oder als Ersatz Sojasauce
evtl etwas frischen Koriander
REZEPTOR hat sich auf die Suche gemacht und etwas ausgegraben, das beide Probleme thematisiert: a) es gibt eine Suppe bzw. einen Eintopf und b) die Anzahl der speziellen Ingredienzien ist gering bzw. es gibt sie einzeln zu kaufen.
Tom Kinkh Gai (Tom für gekocht, Kinkh für Ingwer und Gai für Huhn) ist eine authentische Hühner-Kokos-Suppe aus Thailand, die sehr frisch und leichtfüssig daherfliesst, eine angenehme Schärfe aufweist und dazu noch total simpel zu kochen ist.
Wer Spass am Schlächterdasein hat kauft sich also ein ganzes Huhn, zieht die Haut ab, schneidet die Brüste runter und trennt die Beine ab, um sie zu filetieren. Alles was essbar ist vom Knochen trennen. Zartbesaitete besorgen sich 2 Hühnerbrüste und 2 Hühneschenkel, die muss man dann aber auch noch filetieren: Einfach die Haut wie eine Strumpfhose ausziehen und mit einem scharfen Messer das Fleisch am Knochen entlang absäbeln. (Ganz arg Zartbesaitete kaufen sich 3 Hühnerbrüste…)
Das Fleisch in gabelgerechte Stückchen schneiden. Der Biozitrone mit einem Sparschäler ebenfalls die Haut abschälen, das Weisse sollte an der Frucht bleiben, wir brauchen nur das Gelbe. In feine Streifen schneiden. Das Zitronengras in drei Teile schneiden und mit dem Messerrücken grob drauf rumhauen, dass es auffasert. Den Ingwer schälen und die Hälfte in hauchdünne Scheibchen schneiden, die andere Hälfte ganz lassen. Die Chilischote längs teilen, das Weisse und die Kerne rausschaben und in kleine Streifen schneiden. Die Zwiebel schälen, ganz lassen. Die Pilze grob säubern und ebenso grobe Scheiben schneiden.
Nebenbei den Reis kochen: Pro Person ein Drittel einer großen Frühstückskaffeetasse mit Duftreis füllen, in einen Topf leeren und zwei Drittel der Tasse mit Wasser hinterher. Das Reis-Wasserverhältnis ist immer 1 Teil Reis, 2 Teile Wasser, dann kann prinzipiell nichts schiefgehn. Kräftig salzen und zugedeckt zum kochen bringen lassen, die Hitze dann runterdrehen und bei Stufe 1 oder 1,5 fertigköcheln lassen. Das dauert je nach Reissorte 15 bis 20 Minuten, aber lieber mal mit der Gabel ein Probekorn testen. Niemals den Reis umrühren, dann klebt er unten an. Wenn er gar ist und noch Wasser im Topf sein sollte, alles in einem Sieb abtropfen lassen.
Die REZEPTOR-Reis-Methode Einen besonders originären, duftenden, klebrigen Reis erreicht man so: Den jetzt leeren Reiskochtopf wieder zurück auf die kleine Flamme stellen, einen tischtennisballgroßen Batzen Butter in flüssige Form bringen und den Reis da drauf geben. Den Topfdeckel mit einem Abtrocknetuch umwickeln und zugedeckt mindestens 10 Minuten »kontrolliert anbrennen« lassen. Die Butter gibt dem Reis noch einen enormen Geschmacks-Kick (Merke: Butter=Geschmack), und wenn es unten eine golden braune Kruste gibt, ebenfalls. Das Küchentuch saugt den entstehenden Wasserdampf auf, der Reis klebt zusammen.
Die Kokosmilch mit der Hühnerbrühe (wie die geht: siehe Packungsaufschrift) in einen großen Topf leeren und erhitzen. Alles bis auf das Fleisch und die Pilze dazugeben und offen 15 Minuten auf mittlerer Hitze kochen lassen. Mit einem sogenannten Schaumlöffel oder irgendwas anderem dann das Zitronengras, die Zwiebel und das Ingwerstück rausfischen. Jetzt mit der Fisch- oder Sojasauce kräftig würzen, vielleicht auch noch salzen. Die Hälfte der Pilze und die Hühnerschenkelstückchen dazu und 10 Minuten später die Brüste, die brauchen nicht solange und werden sonst hart und zäh. Dann nochmal 10 Minuten simmern lassen. Die Limetten auspressen und den Saft dazuleeren, den Topf vom Herd nehmen, nochmal mit Fisch-/Sojasauce abschmecken. Das Ergebnis soll schon würzig sein und vor allem sauer.
Wer Gäste hat kann aus optischen Gründen die andere Hälfte der Pilze in einer Pfanne mit viel Butter anbraten, das sieht dann sehr gut aus, wenn die vorm Servieren über den Teller gestreut werden. Nur folgendes ist zu beachten: Die Pilze brauchen Platz und sollten alle nebeneinander in der Pfanne liegen. Wenn man zuviel auf einmal anbrten möchte, ziehen die Wasser und man bekommt nicht angebratene Pilze sondern eine Pilzsuppe.
Mit frischem Koriander garniert servieren.