Meistens ist es ja so: Man fährt zu Aldi und kauft viele Dosen (Bohnen,Tomaten, Mais), Paprika, Karotten, Hackfleisch, 2 Flaschen Texicana Salsa und rührt alles zusammen. REZEPTOR war extra in Südamerika und hat ein ziemlich authentisches Rezept mitgebracht.
für 4-5 Betrunkene
500 g Hackfleisch vom Rind
250 g rote Bohnen (getrocknet)
3 Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
1 Stange Lauch
1 Bund Petersilie
1 Dose Dosentomaten
1 Liter Brühe
Thymian, Chilipulver, Gewürznelken, Lorbeerblätter
Ein gutes Chili braucht nämlich nicht viele Zutaten und Arbeit, aber dafür sehr viel Zeit. Für vorausschauende Partyveranstalter kein Problem, am besten schon Tags zuvor beginnen: 12 Stunden vor dem eigentlichen Kochen müssen die getrockneten roten Bohnen in ausreichend Wasser eingelegt werden. Wir verwenden keine Dosenbohnen weil die südamerikanische Hausfrau auch keine Dosenbohnen verwendet, klar?
Dann abgiessen und in einem großen Topf die Bohnen mit neuem Wasser bedecken, salzen (1 TL), die Petersilie, den geputzten Lauch, 2 Lorbeerblätter, ordentlich Thymian und eine mit 2 Gewürznelken gespickte kleine Zwiebel dazu und ein bis zwei Stunden leise zugendeckt köcheln lassen. Aber eigentlich nur solange bis die Bohnen weich sind, das hängt davon ab, wie alt (oder frisch) die Bohnen sind, immer mal wieder probieren. Der ganze Geschmack des Gemüses und der Gewürze zieht nun in die Hülsenfrüchte rein. Dann wieder in ein Sieb abgießen und alles ausser den Bohnen rauspicken und wegschmeissen.
Zwei kleine oder eine große Zwiebel und den Knoblauch hacken und in Olivenöl in einem riesen Topf und bei mittlerer Hitze glasig werden lassen, das Hackfleisch dazugeben und solange scharf anbraten, bis es richtig krümelig und grau geworden ist. Salzen, Pfeffern und mit 1 EL Chilipulver würzen. Mit einem Holzlöffel anfangs das Hack immer weiter zerkleinern, am Schluss kann es gerne unten etwas goldbraun anbraten, die Röststoffe geben einen prima Geschmack. 1 Dose Dosentomaten angiessen und alles etwa 3 Minuten eindicken lassen. Falls das Hackfleisch unten braun wurde, mit dem Holzlöffel diese Schicht in die Tomatensoße kratzen, sonst könnte das nachher anbrennen. Dann in Etappen die Brühe und zum Schluss die Bohnen dazugeben. Nochmals mit Salz, Pfeffer und Chilipulver nach Geschmack abschmecken, wer mit ganzen Chilis arbeitet sollte diese feinst atomisieren* und auch noch Kreuzkümmel und Piment ausprobieren.
Nochmal mindestens eine Stunde leise köcheln lassen, die Aromen müssen sich jetzt verbinden. Wem es zu untomatig ist kann gerne mit Tomatenmark nachhelfen. Eintöpfe schmecken dem Volksmund nach aufgewärmt am besten, also abkühlen lassen und vor der Party einfach nochmal aufwärmen, ab und zu durch Umrühren ein mögliches Anbrennen vermeiden und Baguette oder Weissbrot dazu reichen. REZEPTOR empfiehlt den Einsatz von Plastikgeschirr und -besteck, um ein möglich authentisches Favela-Feeling zu bekommen.
* REZEPTOR Chili-Tipp: Vor dem Zerkleinern der getrockneten Chilis auf jede Schote einen Tropfen Olivenöl leeren, dann bleibt alles schön zusammen und nichts kann ins Auge gehn
Und natürlich nimmt man Hackfleisch vom Metzger, Leute die das abgepackt im Supermarkt kaufen sollen – was noch ekliger wäre – Chili sin Carne essen müssen, also mit Tofu statt Hackfleisch 🙁