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Kartoffelpuffer w/ DIY Apfelmus

 

Reibekuchen, Reibeplätzchen, Kartoffelpfannkuchen, Rievkooche, Schepperlinge, Kröbbelche, Hatscheln, Baggers, Klitscher, Fratzen, Bambis, Reiberdatschi, Pickat, Dätscher, Dotsch, Pratsch, Krumber Schnietchen, Pratschen

Für Gerd Kruskopf und Hans-Jürgen Modschiedler
3 Äpfel nach Deinem Geschmack
Butter
400 g Kartoffeln
1 große Zwiebel
1 Ei
Salz, Pfeffer, Öl
evtl. Zitronensaft

Jahaa, man kann Apfelmus wirklich selbst machen, und wer jetzt an einen großen Einkochtopf mit Thermometer und Gelierzucker denkt, liegt komplett falsch: Das köchelt in ner Viertelstunde zu einem überragenden Mehr-an-Geschmack verglichen mit dem Zeug aus’m Supermarktglas.

Am besten man nimmt seine Lieblingsapfelsorte (REZEPThORsten mag Holsteiner Cox ausn Alten Land, die sind nicht so süß, dafür fein säuerlich) und zerkleinert alles inklusive Kerngehäuse und Stengeln grob. Das in dem nicht-essbaren Teil enthaltene Pektin ist ein natürliches Geliermittel welches sich beim Kochen löst und das Mus von ganz alleine andickt.

Etwas Butter in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze die Apfelstücke etwa 15 Minuten lang zu Brei kochen. Anfangs mit einer Gabel vielleicht nachhelfen und das Obst mechanisch zerkleinern und öfters umrühren. Natürlich muss danach das grobe Zeug irgendwie raus, also alles durch ein feines Sieb pressen. Wer keines besitzt, muss mit einem kleinen Haarsieb oder zur Not mit der Gabel die Sachen rausfischen.
Während dem Abkühlen reagiert das Apfelmus wie ein aufgeschnittener Apfel mit der Luft und verfärbt sich ins braune. Wer sich optisch dadurch gestört fühlt, kann das mit Zitronensaft verhindern, praktischerweise schmeckt das auch noch ganz prima. Passend zur Jahreszeit könnte man mit Zimt den Geschmack ins Weihnachtliche drücken, das passt aber nur bedingt zu Kartoffelpuffern.

Dann die Kartoffeln schälen und mit einer Reibe kleinmachen. Die Masse zwischen beiden Händen ausdrücken, also die Flüssigkeit so gut es geht rauspressen. Dann die Zwiebel durch dieselbe Reibe zu den Kartoffeln reiben. Mit viel Salz und normal Pfeffer würzen und einem Ei Bindung in die Sache bringen. Sonst fällt der Puffer später beim Braten auseinander.

Eine unbeschichtete Pfanne mit nicht zuwenig neutralem Öl zum Rauchpunkt erhitzen, dann klebt nichts an (siehe REZEPTOR Antihaft-Spezial weiter unten) und wieder auf mittlere Hitze runterkühlen lassen. Dann mit einem geeigneten Schöpflöffel Teig in gewünschter Puffergröße in der Pfanne verteilen, etwas platt drücken und braun anbraten. Dann wenden und am besten direkt aus der Pfanne siedend heiss mit dem Gaumen-kühlenden Apfelmus essen. Dann wieder Öl in die Pfanne geben und weiterbraten bis alle am Tisch nicht mehr können.

Das REZEPTOR Antihaft-Special
In eine gute (dicker Boden), unbeschichtete Pfanne eine Sekunde neutrales Öl gießen, und bis zum Rauchpunkt erhitzen. Jetzt passiert folgendes: Das Öl reagiert chemisch mit der Metalloberfläche, und es bildet sich eine Art Edelrost oder Patina. Und nichts klebt mehr, so einfach kanns manchmal sein. Diese Schicht geht aber beim spülen mit Spüli wieder verloren, also entweder nur mit Küchenpapier auswischen oder beim nächstenmal wieder von vorne beginnen. Man muss nur etwas aufpassen, wenn man gleich danach was anbraten möchte. Die Pfanne ist sehr sehr heiss, vielleicht neben dem Feuer etwas abkühlen lassen.

Bei wikipedia ist zu lesen, daß der Weltrekord im Dotschbacken (Bayerisch für Kartoffelpuffer) zur Zeit von der Gemeinde Neualbenreuth im Landkreis Tirschenreuth mit 17,35 qm gehalten wird.