Ab sofort gibts bei REZEPTOR täglich das EM-Topspiel auf dem Teller: Im Eröffnungsknaller treten für Portugal »Schweinefleisch mit Tintenfisch« gegen die Türkei mit »selbstgebackenem Fladenbrot« an.
für Hamit und Halil:
400 g Schweinefleisch für Gulasch
2 Gläser Weißwein
1 oder 2 Tintenfische
4 Knoblauchzehen
1/2 Paprika
1/2 Dose Dosentomaten
1/2 Bund Koriander, frisch
1 Hand voll schwarze Oliven
2 Lorbeerblätter
1 EL Paprikapulver
2 Zitronen
Salz, Pfeffer
Schmalz
vs.
300 g Mehl (Typ 550)
150 ml Milch
35 ml Olivenöl
1/4 Hefewürfel
1 Prise Zucker
Rosmarin
Salz
Als Aufwärmübung vier Stunden vor Kochbeginn das Schweinefleisch einlegen: Drei gequetschte Knoblauchzehen mit Schale, Lorbeerblätter, 1 EL Paprikapulver, Pfeffer und das Fleisch in eine Schüssel geben, mit Weißwein auffüllen und zugedeckt im Kühlschrank vor sich hin marinieren lassen. Das macht die Muckis locker.
Nach einer kurzen Schaffenspause kann man sich dem Fladenbrot-Teig widmen. Es ist ein simpler Hefeteig mit Milch: In einem Topf die Milch auf lauwarm erhitzen, währenddessen Hefe reinbröseln und diese Soße zum Mehl geben. Eine Prise Zucker dazu und alles gut durchkneten. Am Anfang ist das wahrscheinlich noch ne feuchte Angelegenheit, nach fünf bis zehn Minuten wirds besser. Zu einer Kugel rollen, in die Schüssel legen und Klarsichtfolie drüber legen. Das machen die Türken so, damit der Teig beim Gehen keine Haut bekommt. Eine Stunde an einem zugfreien und warmen Ort gehen lassen. Sobald sich der Teig um das Doppelte vergrößert hat, noch mal kurz durchkneten und mit einem Nudelholz in Fladenbrotform bringen. Auf ein bemehltes Backblech legen und mit Wasser bepinseln, wieder 30 Minuten gehen lassen. Den Ofen schon mal auf 230 Grad vorheizen, der muss gleich gut bollern.
Zurück in die portugiesische Hälfte. Tintenfisch in 2 cm dicke Streifen schneiden, die letzte Knoblauchzehe sowie Zwiebeln schälen und hacken. Das Schweinefleisch aus der Marinade fischen und mit Küchenpapier abtrocknen. Einen EL Schmalz in einer Pfanne auf Maximaltemperatur erhitzen. Darin das Schweinefleisch in einer großen Pfanne ringsrum goldbraun anbraten. Dann mit einem EL Paprikapulver bestäuben und mit einer Tasse Marinade ablöschen. Mit einem Holzspatel das gute Zeug vom Pfannenboden abkratzen und dann alles aus der Pfanne nehmen. Stattdessen die Tintenfischringe mit etwas Olivenöl
reinschmeissen und ebenfalls braun anbraten, dann zum Schwein legen. Temperatur reduzieren und Zwiebeln und Knoblauch in etwas Olivenöl anglasen. Noch mit einem EL Mehl bestäuben, 30 Sekunden gut umrühren und dann mit der halben Dose Dosentomaten ablöschen. Schwein und Tintenfisch wieder mit in die Pfanne geben und die halbe gewaschene, entkernte und gewürfelte Paprikaschote ebenfalls. Salzen und Pfeffern, wers gern scharf mag kann mit Chili experimentieren. Das ganze sollte ab sofort nur noch leise köcheln, je länger, je besser.
Mit einem scharfen Messer ein Muster in den Fladenbrot-Teigling ritzen und mit Olivenöl eincremen. Den Rosmarin klein hacken und dann aufs Brot streuen. Fenchelsamen gehen auch, oder Meersalz S Das Blech auf mittlerer Schiene in den Ofen schieben. Eine halbe Tasse Wasser auf dem Ofenboden schütten und sofort wieder zumachen. Durch den entstehenden Wasserdampf geht der Teig besser auf. Sobald das Brot oben leicht braun ist kann man die Ofentür ankippen und irgendein (hitzeresistentes) Küchengerät reinschieben, so dass sie nicht ganz schließt. Dann bis zur gewünschten Bräunung backen, das dauert insgesamt so 15 bis 20 Minuten.
Kurz auskühlen lassen und die Portugiesen nochmal auf Salz abschmecken und etwas Zitronensaft reinpressen. Die schwarzen Oliven entsteinen und auch dazugeben. In tiefen Tellern mit frischem Koriander servieren.
Spielbericht:
Beide Parteien ergänzen sich wunderbar, die schleimig-pomadigen Portugiesen auf der einen, die kra(o)ssen Türken auf der anderen Seite. Nach kurzer Eingewöhnungsphase haben sich Schwein und Tintenfisch eingespielt und kombinieren wunderbar nach vorn. Es entstehen zwangsläufig Torchancen, die aber doch dann nicht verwertet werden. Hoffentlich rächt sich das nicht! Die Türkische Abwehr fängt nämlich alle Angriffe butterweich ab. Zahlreiche Konter ihrerseits über Rosmarin und Fenchelsaat machen das Ganze zu einem munteren Hin und Her. ELFMETER!! Koriando Ronaldo fällt in einer zweifelhaften Situation theatralisch in Strafraum, eins zu null. Die Portugiesen versuchen nun, das Ergebnis über die Zeit zu retten. Die krossen Türken rennen und rennen, aber es bleibt dabei. Naja, am ersten Tag einer EM fallen ja eh nie viele Tore.