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Artischocken in Tomatensauce (ESP) vs. Blini Prostie (RUS)

 

Duell der Geheimfavoriten mit diametraler Taktik: Sommerlich aufspielende Spanier gegen die dicke Abwehr-Hefe der Russen


1 große oder 2 kleine Artischockenn
2 Tomaten
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL Aceito de Jerez
20 ml Sherry
1/2 Bund Petersilie
einen Hand voll Basilikum
Olivenöl
Zucker
Salz
Pfeffer
vs.
125 g Weizenmehl (Typ 405)
125 g Buchweizenmehl
1/4 Hefewürfel
450 ml Milch
2 EL Butter
1 Eigelb
Zucker
Salz
Butterschmalz
Crème Fraîche
Forellenkaviar

Zuerst die Artischocken kochen. Dies geschieht in einem großen Topf und viel Salzwasser, die Dinger brauchen je nach Größe zwischen 20 Minuten und einer Stunde. Für die Garprobe zupft man ein Blatt der Randregion raus und zieht mit den oberen Schneidezähnen das Fruchtfleisch ab. Dann mit einer Kelle rausnehmen und im Spülbecken abtropfen lassen.
Zwiebel und Knoblauch schälen, fein hacken und in einem großen Schuss Olivenöl glasig anschwitzen. Die Tomaten oben kreuzweise einritzen und kurz ins noch sehr heiße Artischockenwasser legen, dann läßt sich ihre Haut sehr leicht abziehen. Ebenfalls fein hacken und mit zu den Knoblauchzwiebeln geben. Bei leiser Hitze so acht Minuten sich selbst überlassen.
Dann mit Sherry und Sherry-Essig ablöschen, salzen, pfeffern und die gehackten Kräuter dazu. Auf Zucker abschmecken und nochmal kurz einköcheln lassen.
Die Artischocken schälen und auf einer großen Platte hübsch drappieren: Man beginnt mit den großen Außenblättern und gibt auf die eßbaren Stellen immer einen kleinen Klacks Tomatensoße. Das sogenannte »Heu« entfernen und die Artischockenherzen entweder in die Mitte legen oder kleingeschnitten auf die Blätter verteilen. Im Kühlschrank zwei Stunden marinieren und normalerweise mit kräftigem Brot als Vorspeise verzehren.

Blini haben seit der Kinderschokoladewerbung der Klitschkos einen zweifelhaften Ruf. Doch wir sollten an den Kochkünsten Wladimirs (»Weisst Du noch?«) zweifeln und ohne Vorurteile rangehn:
Butter in einem kleinen Topf verflüssigen und mit Milch und Zucker lauwarm werden lassen. Die Hefe reinbröseln, kurz stehen lassen. Dann die beiden Mehlsorten dazu und einen flüssigen Teig rühren. Zum Schluss noch das Eigelb rein und mit Salz abschmecken. Zugedeckt eine Stunde an einem nicht zu kalten und unzugigen Ort gehen lassen.
Sobald sich der Teig verdoppelt hat kann man die Pfanne anwerfen. Mittels REZEPTOR-Antihaft-Trick kann nichts passieren. Das Butterschmalz in einer unbeschichteten Pfanne zum Rauchpunkt erhitzen, dann ne Minute abkühlen lassen und auf Dreiviertelhitze braten: Mit einem Esslöffel immer kleine Teigmengen ins Schmalz träufeln und kurz von beiden Seiten goldbraun ausbacken. Auf Küchenpapier aubtropfen lassen und auf dem Teller einen Klacks Crème Fraîche und dann ein Häufchen Kaviar drauf.

Spielbericht:
Von wegen dicke Abwehr-Hefe! Das Kreativzentrum aus St. Petersburg übernimmt anfangs die Regie, überzeugen kann hier vor allem Kollega Kaviar, den man ja so auch nicht jeden Tag serviert bekommt. Ebenfalls sehr lecker sind die Blini, mit der Crème Fraîche zusammen hat der Trainer eine eine Traumkombi aufgestellt.
Aber die Spanier lassen sich nicht lumpen, hier überragen Cesc Essig und Xabi Sherry den Rest der Mannschaft. Artischocke und Tomatensauce sind in der ersten Halbzeit noch etwas ungewöhnlich in der Abwehr (Gegentor zum Null zu Eins), spielen sich aber immer besser ein und erarbeiten Chancen nach vorn, die zum Geschmacks-Ausgleichs-Treffer führen.
Es entsteht ein munteres Spielchen, die einzelnen Häppchen sind eine Gaumenweide! Beide Seiten schießen noch je zwei Tore und das Match endet 3 zu 3.