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Weißwurst-Sauerkraut-Strudel – Deutschland gegen Österreich

 

Werden sich die Piefkes wieder wie weiland 78 von den Österreichern einwickeln lassen? REZEPTOR verstrudelt deutsche Weißwürste zusammen mit Sauerkaut bester K&K-Manier. Dazu gibt’s geeistes Basilikum-Hefeweizen.


Für 4 Krankls:
190 g Mehl
1TL Salz
2EL ÖL
knapp 1/8l lauwarmes Wasser
Butter
vs.
4 Weißwürste
süßer Senf hausmacher Art
1 Dose Sauerkraut
1 Flasche Hefeweizen
Basilikum vom Busch

Während die deutschen Teilnehmer schon in den Startlöchern Naturdarm und Weißblechdose stehen, wollen unsere österreichischen Freunde erst mal kräftig durchmassiert werden: Das Mehl in eine Schüssel geben, in die Mitte eine Kuhle drücken und da das Salz und das Öl reinleeren. Mit einem Kochlöffel langsam von außen Mehl reinarbeiten, dann Schluck für Schluck das lauwarme Wasser untermischen. Irgendwann von Löffel- auf Handbetrieb umschalten, das merkt man dann von selbst. Und von der Schüssel auf die Arbeitsfläche wechseln. Ausgiebig (10 – 15 Minuten) kneten, sonst ärgert man sich nur später beim Teigausziehen. Am Ende kommt dabei ein glatter Teig zustande, der in Frischhaltefolie gewickelt eine Stunde Ruhe verträgt. Am besten bei Zimmertemperatur oder etwas wärmer im geschlossenen Ofen (keine Zuglauft) parken.

Inzwischen das Hefeweizensorbet kreieren. Eine halbe Flasche Hefeweizen in eine metallene Kuchenbackform gießen und im Tiefkühler gefrieren lassen. Nach einer halben Stunde mit der Gabel durchquirlen un diese Prozedur alle 20 Minuten wiederholen, dann wird das kein Weizen-Eisblock sondern Weizen-Schnee. Irgendwann mal den Basilikum in feine Streifen schneiden und mit der Gabel einrühren.

Den Teig auf einem leicht bemehlten Backbrett ausrollen und am Ende ganz dünn ziehen. Das geht wirklich, weil der so eine klasse nicht klebende aber dehnbare Konsistenz hat. Auf ein Küchenhandtuch legen, so dass auf der Seite zu uns hin 20cm Küchentuch übersteht. Das hilft gleich beim Aufrollen. Er sollte so dünn sein, dass man das schöne Handtuchmuster durchschimmern sieht.
Jetzt den Teig mit dem süßen Senf eincremen und aufpassen dass man keine Löcher rein reißt. Geht mit nem Gummischaber ganz gut. Die Weißwürste aus ihrer Pelle befreien und der Länge nach in möglichst dünne Scheiben oder Streifen schneiden. Diese dann in Längsrichtung auf den besenften Teig Teig legen und da drauf noch das Sauerkraut verteilen. Den hinteren Teil (anderes Ende des Küchentuchüberstandes) auch etwa 20 cm frei lassen.
Dann kann gewickelt werden: Dafür den vordersten Teil einschlagen und einfach das Küchenhandtuch anheben, dann rollt es sich ganz von selber zum Strudel zusammen. Die Enden umfalzen und zusammendrücken. Auf ein eingefettetes Blech verfrachten, mit ein paar Butterflocken bestreuen und dann in den auf 200 Gräder vorgeheizten Ofen geben und für ca. 45 Minuten backen. Die letzten 5 Minuten noch mal auf die obere Stufe im Ofen stellen, damit es schön bräunt.
Den Strudel in Stücke schneiden und die Teller jeweils mit einem Häufchen vom geeisten Weizen aufhübschen.

Spielbericht:
Zunächst kann und will sich keines der Teams zu weit aus dem Fenster lehnen, es geht ja um alles. Dann aber ein dicker Patzer des Deutschen Rechtsaußen Marcel Weizen, eine saubere Teigflanke wird vom ältesten Stürmer des Turniers, Vastic, per Kopf verwandelt. Weizen wird vom Trainer sofort vom Teller genommen, danach leben die deutschen Tugenden deutlich auf. Die Krautstürmer bekommen Geschmackspässe aus dem Weißwurstmittelfeld in die Tiefe, während die Hausmacherabwehr mit wenig Aufwand super effektiv hinten absichert. Es entwickelt sich dann sogar ein äußerst flottes – und vor allem äußerst faires Spielchen, wobei österreichischen Strudeljünger eigentlich nur noch mehr und mehr den Rang eines Sparringspartners einnehmen und am Ende von den deutschen Kraftmeiern überrollt werden. 3 zu 1. Viertelfinale.