Pünktlich zum ersten Advent gibt es bei Rezeptors lecker Pfefferkuchen aus Nordeuropa. Man könnte die auch bei Ikea kaufen, aber das ist ja nur der halbe Spaß 😉
Für eine Kleinfamilie:
1000 g Mehl Typ 405
425 g brauner Zucker
250 g Butter
100 ml Cognac
4 EL Honig
8 EL Wasser
1 TL Ingwer getrocknet und gemahlen
1 TL fein geriebene Pomeranzenschale
1 TL Zimt
1 TL Nelken gemahlen
11 g Pottasche
1 Msp Kardamom
Leider bekommt man für Pepparkakor nicht alle Zutaten beim Supermarkt um die Ecke, weil darin auch seltene Ingredienzien verbacken werden. Deshalb zunächst eine kurze Zutaten- und Beschaffungsanleitung: Ein kurzer Besuch im Bioladen löst schon mal das Problem mit der Pottasche, die ursprünglich Backpulver aus der Zeit vor Backpulver war. Und gerade um die Weihnachtszeit gibt überall Pfefferkuchengewürzpakete zu kaufen, darunter findet man unter anderem die getrockneten Pomeranzenschalen (das sind Bitterorangen) und Kardamom. Der wiederum ist ein Gewächs aus der Ingwerfamilie, von dem nur die Samenkapseln verwendet werden. Als Alternative können die Pomeranzen- durch Zitronenschalen ersetzt werden, und wem eine ganze Flasche Cognac zu teuer ist, darf auch zum einfacheren Weinbrand greifen. Und weil der Teig vor dem eigentlichen Backen erhitzt wird und wieder gut durch kühlen sollte, muss man ihn einen Tag vorher zusammen kneten.
Am Vortag ist das Mise en Place: 11 g Pottasche in 100 ml Cognac auflösen, die Gewürze genau abmessen und in einem Schälchen mischen. Die nicht zu kalte Butter in Stückchen schneiden und schon mal in eine Rührschüssel geben.
Dann 425 g braunen Zucker, 4 EL Honig und 8 EL Wasser in einem Topf erhitzen, es muss nicht unbedingt kochen, der Zucker sollte sich aber schon auflösen. Dann den Pottaschencognac dazu kippen, was zu Folge hat, dass die braune Masse zu schäumen anfängt. Nicht verunsichern lassen, den Topf vom Herd nehmen, die Gewürze noch mit rein und alles einmal durchrühren. Jetzt riecht es schon nach Hänsel, Gretel und dem Lebkuchenhaus und man verfällt von hier aus sofort in weihnachtliche Stimmung.
Die Zuckermasse zur Butter in die Rührschüssel leeren, und mit einem elektrischen Rührgerät so lange rühren, bis der Teig gut abgekühlt ist, das sollte mindestens zehn Minuten dauern.
Mit einem Mehlsieb etwa 750-800 Gramm Mehl portionsweise unter den Teig rühren. Am Ende muss man je nach Leistungsfähigkeit des Rührgeräts auf Knethaken wechseln, denn der Teig wird sehr, sehr fest. Das restliche Mehl wird übrigens morgen zum Ausrollen gebraucht, den fertigen Teig einfach in der Schüssel im Kühlschrank oder auf dem Balkon ruhen lassen.
24 Stunden später schon mal den Ofen auf 200 Grad Oberunterhitze vorheizen. Der entspannte Teig hat heute eine betonartige Konsistenz, darum am besten mit einem stabilen Messer Stück für Stück rausbrechen und diese portionsweise auf einem gut bemehlten Backbrett gaaaanz dünn ausrollen. Immer wieder bemehlen und wenden, damit er nicht festpappt, nach einer Weile hat man den Dreh raus.
Dann Plätzchen mit weihnachtlichen Motiven ausstechen und auf einem mit Backpapier belegten Blech und mittlerer Schiene 4-5 Minuten backen, bzw. bis sie eine hübsche Bräunung haben. Den Teigrest, der beim Ausstechen übrig bleibt immer nur zur Hälfte in die nächste Portion einarbeiten, sonst wird der Teig zu trocken und bricht beim ausrollen.
Man ist erstaunt, wie lange man mit dem bisschen Teig zu schaffen hat. Die Mühe hat aber sich spätestens dann gelohnt, wenn die ersten Naschkatzen die eher unscheinbar wirkenden Plätzchen probieren und ganz aus dem Pfefferkuchenhäuschen sind.