Ein sommerlicher Klassiker aus dem wunderschönen Österreich. Für alle Nichtmuttersprachler: es sind selbstgemachte Nudeln mit jungem, knackigen Spitzkohl
Für 2 Personen:
1/3 Kopf Spitzkohl
2 Eier
200 g Mehl
evtl. etwas Wasser
Schmalz
Salz
Zucker
Man nimmt dazu am besten den jungen Spitzkohl, der den ganzen Sommer lang Saison hat. Dieser besitzt nicht so einen penetrant-muffigen Kohlgeschmack wie die herbstlichen Kohlsorten, aus denen man besser Sauerkraut herstellen kann.
Bei „Fleckerl“ handelt es sich um selbstgemachte Nudeln in Quadratform. Wem das zu stressig ist, kann auch frische Lasagneplatten aus dem Kühlregal kaufen und vorm kochen klein schneiden.
Die anderen beginnen mit einem Nudelteig, dazu zwei Eier, 200 g Mehl und drei Prisen Salz anfangs mit einem Holzlöffel, später mit den bloßen Händen zu einem geschmeidigen Teig kneten. Die Knetzeit beträgt minimal zehn Minuten, weil sich die Stärke des Mehls mit der Flüssigkeit des Eis chemisch verbinden muss.
Und da Eier keine Einheitsgröße haben, muss man vielleicht etwas Wasser oder Mehl dazugeben wenn der Teig zu trocken oder zu nass ist. Aber bitte nur vorsichtig in homöopatischen Mengen.
Dann zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie verpackt mindestens eine Stunde gehen lassen.
So lange kann man sich ganz entspannt dem Kraut widmen: Die einzelnen Kohlblätter vom Kopf abschälen und diesen dann mit einem Messer großflächig die dicken Adern entfernen. Die übriggebliebenen dünnen Stücke in Quadrate (oder Quadratähnliche) mit zwei Zentimeter Seitenlänge schneiden.
Eine große Pfanne mit einem EL Schweineschmalz erhitzen und die Krautquadrate 20 Minuten auf kleiner Hitze weichdünsten. Erwünscht ist es, wenn beim Anbraten so hellbraune Stellen entstehen. Sobald das Kraut al dente ist kann man es inklusive Pfanne neben dem Herd irgendwo parken.
Die ausgeruhte Teigkugel vierteln und 5 Mal durch die breiteste Einstellung der Nudelmaschine drehen. Zwischen den Durchgängen den Lappen natürlich immer wieder einmal zusammenfalten. Am Schluss nicht mehr falten, sondern die Nudelmaschine auf ganz dünn stellen und eine gaaaanz lange und dünne Bahn rauskurbeln.
Die vier Teigbahnen in ebenfalls zwei mal zwei Zentimeter große Quadrate schneiden, das soll ja auf dem Teller gut aussehen.
Einen großen Topf Salzwasser zum kochen bringen, und die Fleckerl portionsweise so etwa zwei Minuten lang al dente kochen. Die fertigen Nudeln mit einem Schaumlöffel zum Kraut geben.
Das wird mit den Nudeln auf der heissen Herdplatte nochmal erhitzt, ganz zum Schluss gesalzen und auf den Tellern mit viiiiiiiel Zucker bestreut. Klingt total ekelig, schmeckt aber super.
Und wie immer gibts von diesem Rezept tausend Variationen, zum Beispiel ohne Zucker, dafür mit Speck und Zwiebeln. Oder Kümmel. Oder das Kraut mit Puderzucker karamellisieren lassen. Oder einfach mal nach Krautfleckerl googeln …