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Apfelstrudel

 

REZEPTOR fordert: Nie mehr den aus der Tiefkühltruhe! Und Blätterteig? Pah!

Für mindestens 10 Kaffeekranzler:
Teig:
300 g Mehl
1 Ei
2 EL Öl
ca 125 g lauwarmes Wasser
1 Prise Salz
Füllung:
1,5 kg säuerliche Äpfel
80 g Zucker & Zimt
80 g Rosinen
50 g gemahlene Haselnüsse oder Mandeln
120 g Butter
40 g Semmelbrösel
200 g Crème Fraîche
Gerätschaften:
Nudelholz
große saubere Unterlage (Nudelholz)
1 sauberes Abtrocknetuch
1 Ausgabe DIE ZEIT
Zum vollkommenen Genuss:
Noch mehr Butter
1 Packung Vanillesauce oder Vanille-Eis
Puderzucker

Er ist schon ein hartes Stück Arbeit, so ein Strudel. Aber an einem langweiligen Sonntagnachmittag kann man Zen-artige Ruhe beim entspannten Zubereiten dieses Geschmack-Monsters erreichen! Man nehme sich also 2 Stunden Zeit, bitte das Handy ausmachen und das Telefon ausstöpseln. Dann das Mehl in eine Schüssel sieben, eine Mulde formen und die restlichen Teig-Zutaten in die Mitte geben ? vom Wasser erst mal 3/4 (kommt auf die Eiergröße an) ? und aus allem einen geschmeidigen, festen Teig formen. Eventuell noch Wasser zugeben.

Weil der Strudelteig später ja auf extreme Dünnheit ausgezogen wird, muss man ihm viel Liebe und Hingabe schenken. Beim Kneten mit beiden Händen auf einem Holzbrett merkt man, wie nach etwa 10 Minuten der anfangs noch klebrige Teig immer feiner wird; das Mehl braucht eine Weile, bis sich das wichtige Gluten ausbildet: Das Endprodukt ist chemisch gesehen ein hochelastischer Proteinkomplex.

Eine Kugel formen und unter einem angewärmten Gefäß (z.B. Pfanne) mindestens 30 Minuten gehen lassen. Auch dieser Entspannungsvorgang ist sehr sehr wichtig, sonst reißt der Teig beim späteren Auseinanderziehen und man hat bald keinen Spaß mehr dran?

Also erst mal die Äpfel schälen, achteln, mit einem kleinen Messer entstrunken, entkernen und blätterig schneiden. In eine große Schüssel geben. Die Butter kurz in der Teigpfanne erhitzen und die Semmelbrösel darin hellbraun rösten. Über die Äpfel leeren, die Pfanne wieder zurück über den Teig. Alle restlichen Füllungszutaten auch dazugeben und mit beiden Händen alles richtig ordentlich vermengen.

Den Ofen auf 200 Grad Oberunterhitze vorheizen. Die Teigkugel in zwei Hälften teilen und auf einem bemehlten Tuch mit dem Nudelholz ausrollen, dabei ab und zu wenden. Wenn er schon recht dünn ist, mit den Händen weitermachen: Man zieht den elastischen Fladen über seinen Handrücken und zieht vor allem die Ränder immer weiter raus. Keinen Stress aufkommen lassen, langsam arbeiten: Am Schluss muss man eine druntergelegte DIE ZEIT durchlesen können, aber wirklich jeden Buchstaben. Auch die kleinen Bildunterschriften!

Zurück auf das Tuch legen und mit etwas zerlassener Butter bestreichen. Dann die Hälfte der Füllung gleichmäßig drauf verteilen (nur oben einen 10 cm Streifen frei lassen) und die dicken Teig-Ränder oben und unten abschneiden. Mit Hilfe des Tuchs aufrollen, und mit der Naht nach unten auf ein leicht eingebuttertes Backblech legen.
Mit der zweiten Teigkugel und der anderen Füllungshälfte analog verfahren.

Einige Butterflöckchen noch drauf verteilt und ab ins Rohr auf mittlerer Schiene für 30 – 35 Minuten. Dann sollte alles knusprig braun sein und bis der Strudel kurz abgekühlt ist, kann man vor lauter Vorfreude fast die Vanillesauce nach Packungsanleitung nicht mehr zubereiten, schnell mit Puderzucker bestreuen und ? einfach hineinfallen lassen?