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Bukowski im Iran

 

Texte des amerikanischen Schriftstellers Charles Bukowski sollen zum ersten Mal im Iran veröffentlicht werden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA vom Freitag, wird der berühmte iranische Übersetzer, Ahmad Puri, eine Auswahl von Gedichten des exzentrischen Kultautoren ins Persische übertragen. Die Gedichte, Kurzgeschichten und Romane des 1920 in Andernach geborenen Amerikaners sind hauptsächlich autobiografisch und drehen sich um seine Erfahrungen mit Prostituierten, Sex und Alkohol. Daher ist ungewiss, ob die Texte die zuständige Zensurbehörde des konservativen islamischen Landes passieren.

Erst im November hatten die Beamten eine Übersetzung des Romans Erinnerung an meine traurigen Huren des Kolumbianers Gabriel Garcia Marquez kurz nach seinem Erscheinen verboten. Das Buch wurde zunächst veröffentlicht – anstatt Huren wurde im Titel Schätzchen benutzt. Kurz darauf hielten die Zensoren das aber doch für „prostitutionsfördernd“. Das Verbot allerdings weckte erst recht das Interesse der Iraner, die für das Buch auf dem Schwarzmarkt den doppelten Preis bezahlen.

Das gleiche Schicksal könnte dem Gedichtband von Bukowski widerfahren, sobald der Wächterrat im Ministerium über das wilde Leben des 1994 an Leukämie verstorbenen Bukowski aufgeklärt ist. (dpa)