John Di Saia ist ein plastischer Chirurg aus Kalifornien, der seine manchmal etwas eigenartigen, aber oft sehr erhellenden Ansichten in einem Weblog kund tut.
Das obige Bild lässt ihn überlegen, ob eine Frau jemals eine Brustvergrößerung („Boobjob“) braucht. Er findet: Nein. Eine Frau könne sich besser mit einem größeren Busen fühlen, aber wenn die Entscheidung zwischen mehr Oberweite und Dach überm Kopf stünde, wäre seine Wahl klar. (Ich glaube, die Frau bräuchte eine Hirnvergrößerung, um mal die Chauvinistin raushängen zu lassen. Wer um alles in der Welt stellt sich mitten in WeißderTeufelwo auf die Straße und bettelt um Geld für größere Titten??)
Gut, er nimmt da jetzt einen etwas krassen Gegensatz zur besseren Anschaulichkeit. Aber schon bei unserer Diskussion über Genitalverschönerungen schrieb Niklas: „Könnten Sie nicht einmal einen solchen Kommentar zu Brust-OPs machen? Ist doch grundsätzlich auch nichts anders, nur in etwas größerem Maßstab (die „Abnormalität“ ist leichter aus der Ferne zu beobachten).“
Stimmt. Ich glaube, beim Busen gilt das gleiche wie weiter unten: Es muss einem nur jemand, dessen Meinung man ernst nimmt, eindeutig klar machen, dass alles toll aussieht, dann gehts wieder. Wir lassen uns doch alle extrem leicht verunsichern, wenn es um Äußerlichkeiten geht. Wenn auch nur einer sagt: „Du, ist deine Nase in Ordnung? Die hat so einen leichten Höcker“, stehen wir den Rest des Tages vor dem Spiegel und versuchen den Höcker zu finden. Auch wenn wir wissen, dass da gar keiner ist.
Frauen, die – seien wir ehrlich – immer noch mehr nach ihrem Äußeren „bewertet“ werden als Männer, sind da vermutlich noch einen Tick empfindlicher. Und in einem bestimmten Alter, wo sich bei Mädchen (und Jungs) alles zu verändern beginnt, kann man sich ohnehin fixe Ideen fürs restliche Leben anlegen. Schwanz zu kurz, Brüste zu klein, Nase zu lang, Bauch zu dick.
Ich überlege mir manchmal, wie das für all die Frauen ist, die sich die Brüste vergrößern lassen, wenn sie zum ersten Mal nach der OP zur Arbeit/auf die Uni/in ihren Supermarkt kommen. Das muss doch irre peinlich sein, wenn alle wissen, dass man sich aufblasen hat lassen. Dabei gibt es eine Phase im Leben von fast jedem Mädchen, wo es zu hassen beginnt, wenn ihr Jungs/Männer andauernd auf die Brüste starren. Und dann malen sie sich geradezu zwei dicke rote Pfeile drauf?
Über Paris Hilton kann man ja einiges sagen. Das einzig Gute, was mir über sie einfällt, ist, dass sie sich – im Gegensatz zu allen anderen Millionärstöchterln und Showbiz-Starlets – nie die Brüste vergrößern hat lassen. Würde nicht passen, hat sie sinngemäß irgendwann mal gesagt. Bemerkenswert.
Bei der Gelegenheit: Im kommenden „Superman“-Film musste dem Hauptdarsteller ja nachträglich seine „Beule“ verkleinert werden, die offensichtlich von den Produzenten als jugendgefährdend eingeschätzt wurde. (Hier ist sie übrigens – und sieht eigentlich schon jetzt gephotoshopt aus.) Regina Lynn meinte daraufhin, dass sie wohl nichts Blöderes tun hätten können. Denn wo wird nun jeder Kinobesucher hinschauen, sobald der Film anläuft? Genau.