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Japaner und ihre Dienstmädchen

 

Wenn ich mir den Beitrag bei CNN über die „Maid Cafés“ in Tokio ansehe, frage ich mich, wie sich dieser „Freizeitspaß“ auf das wahre Geschlechterverhältnis in Japan auswirkt.

In einem dieser Cafés gehen die Mädchen auf die Knie, während sie dem Gast Milch und Zucker in den Kaffee rühren, in einem anderen ist auch ein wenig Körperpflege inklusive Ohrenputzen (iiiuuhhh!) vorgesehen, in einem dritten wird der Kunde sogar mit dem Löffel gefüttert. (Was jetzt wieder nach einem anderen Fetisch klingt.)

Kann man das noch optimistisch mit unserem spaßhaften Umgang mit Zimmermädchenuniformen (Karneval, Schatzi eine Geburtstagsfreude machen) vergleichen? Ist das nicht besonders beunruhigend, da sich diese Cafés laut CNN in jenem Stadtviertel befinden, das bislang für seine Computerspielhallen bekannt war und jetzt als Zentrum für „Nerd-Kultur“ gilt? Sprich: Nicht 50jährige Geschäftsmänner, die den ganzen Tag im Büro buckeln müssen (5 Euro in die Klischee-Kasse) frequentieren die Maid Cafés, sondern 20jährige Videospiel-Junkies, in deren Köpfen sich damit vielleicht auch ein klein bisschen festsetzt, dass das mit dem Knien und Ohrenputzen ganz normal ist?

Und das Schlimmste: Vermutlich schwingt bei den meisten Gästen nicht mal ein bisschen sexueller Unterton mit.

Auf der gleichen Seite findet sich übrigens auch die Meldung, dass ganz Japan total aufgeregt ist, weil Prinzessin Kiko schwanger ist und wieder einmal die „Chance“ besteht, endlich einen (vorgeschrieben) männlichen Thronfolger zu bekommen.