Auch heute wieder ein Versuch, die pornografische Reizüberflutung von Kindern und deren Folgen zu ergründen. Diesmal in Frontal 21: „Nach der Schule Porno“. ZDF, 21 Uhr.
Sex-Filme auf dem Handy, drastische Rap-Texte und leicht zugängliche Pornos im Internet führen dazu, dass Jugendliche sexuell verrohen, warnen Jugendschützer. Behörden sind gegen die pornografische Reizüberflutung oft machtlos. So gehören sexuelle Gewalt und Pornografie für viele Minderjährige längst zum Alltag. Statt Fußballbildchen tauschen Schüler heutzutage Sexfilmchen. Lehrer erwischen schon Elfjährige mit Sex-Clips auf dem Handy. Die bekommen sie über das Internet, zum Beispiel bei Klingelton-Portalen, die sich auf jugendliche Kundschaft spezialisiert haben. Ob starker Pornokonsum Jugendliche zu sexuellen Übergriffen verführt, ist umstritten. Auffällig ist aber, dass sich minderjährige Sexualstraftäter überdurchschnittlich häufig Pornos anschauen. Und, Pornografie hat in Deutschland längst den Weg aus den Hinterzimmern schmuddeliger Sex-Shops in den Mainstream geschafft. Die neuen deutschen Rapper heißen Sido, Bushido oder King Orgasmus One. Ihre Songs stürmen die Hitparaden.
Dem nächsten, der genüsslich Textzeilen von einem dieser „rappenden“ Gehirnspender zitiert, werde ich allerdings Berechnung und Mittäterschaft unterstellen. Jede Vervielfachung von diesem Scheiß eröffnet denen nur noch ein noch größeres Publikum. Und bei jeder erneuten öffentlichen Aufregung geht denen vermutlich einer ab – nicht nur bildlich gemeint.