Padma Lakshmi kennt man hierzulande nicht so. Sie ist Köchin, in den USA Jurymitglied einer Art „Deutschland sucht den Superkoch“-Show – und war einmal mit Salman Rushdie verheiratet, um auch das nicht unerwähnt zu lassen.
Weil, schauen Sie sich einfach einmal das hier an:
Nu, man kann von Jamie Oliver halten, was man will, aber der konterkariert seine jahrelangen Bemühungen, den Briten gutes, gesundes Essen beizubringen, immerhin nicht damit, dass er Werbung für Fastfood macht. Und in Zeiten wie diesen, wo man Kindern (und Erwachsenen, leider) erst wieder beibringen muss, was richtiges, gutes, echtes Essen ist (ich durfte unlängst einen steakwertvollen Kinderjoghurt verkosten und frage mich, wieso das Zeug noch nicht längst verboten ist), in Zeiten wie diesen also als jemand, der sich als Beurteilerin guten Essens geriert, Werbung für Hamburger zu machen, ist gelinde gesagt überraschend.
Als jemand, der von sich wohl sicher behaupten würde, einen IQ über 100 zu haben, das auch noch als leicht geschürztes Bimbo zu tun, dem nur noch der Ketchup-Tropfen im Dekolleté fehlt (haben sie vermutlich rausgeschnitten) – ist dann schon fast unverständlich. Nicht, dass sich nicht auch intelligente Männer mit Bimbos abgeben, aber Herrn Rushdie trauen wir da schon etwas höhere Ansprüche zu.
Und dass die gute Frau sich in ihrer Jugend „noch vor dem Abendessen“ einen Hamburger reingezogen haben will – da kann man nur noch lachen.
Eine Kommentatorin auf salon.com bemühte sich immerhin, in dem Slogan „Mehr als nur ein Stück Fleisch“ etwas ansatzweise Feministisches erkennen zu wollen. Aber ein Werbespot sagt mehr als tausend Slogans. Das ist ungefähr so, als ob Sarah Wiener Werbung für Unterwäsche machen würde.
Wieder einmal ein bisschen nackte Haut in der Werbung – aber (leider) brav verpixelt. Immerhin konsequenterweise recht flächendeckend. Wobei das Bewegtbild ja gerade beim Thema Laufen einiges zu bieten hätte …
Was ich mag: Die netten kleinen Gags zwischendurch. Und: Die Promis, die hier mitmachen, sind keine erfundenen, sondern echte Spitzensportler.
Blödes Timing, muss man da sagen. Ganz abgesehen von der Frage nach der Witzischkeit dieses Produkts:
(Klicken macht’s größer.)
Vor ein paar Tagen, als die PR-Agentur die Welt von der Existenz des „Ratze Gummis“ unterrichtete, mag man das noch für eine böse kleine Unartigkeit gegenüber eines alten Mannes in Rom gehalten haben, der dort sitzt wie ein kleines Kind, das die Augen zukneift und immer wieder sagt: „Ich seh den Onkel Zahnarzt gar nicht, der ist gar nicht da!“
Nun, da sich der Boulevard die Nadelstreifhosen mit der Berichterstattung über eine deutsche Sängerin vollsabbert, die möglicherweise einen ihrer Liebhaber möglicherweise mit HIV eventuell infiziert haben könnte, kommt Ratze leider in den falschen Hals.
Allerdings hat sich der klagende Liebhaber der Sängerin wohl an den 3. Punkt gehalten: Keinen Gummi verwenden und einfach „hoffen, dass nix passiert“.
Ich würde ja zu gern wissen, ob all die geifernden (Chef-)Redakteure selbst immer brav Kondome verwenden, wenn sie fremdgehen.
D: Gericht verordnet Kondompflicht in Bordell
(…)
Die Stadt hatte in dem Etablissement vor allem ungeschützten Oralverkehr beanstandet. Dieser müsse nach dem bayrischen Infektionsschutzgesetz zur Vorbeugung von übertragbaren Krankheiten und deren Weiterverbreitung untersagt werden. Hinzu komme die bayrische Hygieneverordnung, wonach Prostituierte und deren Kunden verpflichtet seien, beim Geschlechtsverkehr Kondome zu verwenden.
Infektionsschutzgesetz? Hygieneverordnung? Dort steht in Bayern drin, dass Prostituierte nur geschützt schnackseln und blasen dürfen? Respekt!
Das ist zwar ein reichlich ungewöhnlicher Anwendungsbereich für gesetzliche Vorschriften, aber offensichtlich ist es notwendig.
Was zu der Frage führt, wieso man Menschen eigentlich immer vor sich selbst schützen muss. Oder (in diesem Fall wohl eher) vor anderen. Und wo die Grenze zwischen Menschen-Schützen und Ihren-persönlichen-Lebensraum-Einengen verläuft.