Lesezeichen
 

Das entscheidende Stückchen Haut

Ehrlich gesagt habe ich mich schon lange gefragt, wie das für beschnittene Männer ist, den ganzen Tag „blank“ herumzulaufen und ihren sensibelsten Körperteil andauernd an ihrer Kleidung scheuern zu lassen. Andererseits war das ja immer das Argument, wieso diese Männer länger können – weil ihre Penisse einfach nicht mehr so sensibel sind. (Würd ich mich als Mann ja schön bedanken.)

Meine Vermutungen, dass das nicht ganz so schmoov ist, wurden nun von der Firma Viafin-Atlas bestätigt. Die produzieren nämlich – bitte festhalten! – eine künstliche Vorhaut, die auch noch ganz echt zurückschiebbar ist.


(Der kleine braune Schlauch am unteren Rand dieses Bildes.)

Zuerst habe ich das für einen Fake wie das Kondom für den Hund gehalten. Doch es stellte sich als absolut ernsthaftes Produkt heraus.

Viel mehr noch. Viafin-Atlas hat ein kleines Filmchen produziert, das als wahre Ode an die Vorhaut genossen werden kann. „240 feet of nerves“ und „20.000 specialized sexual nerve endings“ stecken demnach im Praeputium, das vor allem bei US-Babies routinemäßig direkt nach der Geburt entfernt wird. (2002 wurden rund 60 % der neugeborenen Amis beschnitten, Tendenz leicht fallend.) Dort gilt die Vorhaut als Brutstätte für Keime und generell als igitt. Womit sie leider nicht ganz unrecht haben, denn laut einigen Studien ist die Wahrscheinlichkeit für einen beschnittenen Mann, sich HIV und andere Krankheitserreger einzufangen und diese weiterzugeben, um einiges geringer als für unbeschnittene.

Also dann wirklich Beschneidung plus künstliche Vorhaut? Die behält immerhin bis zu zehn Tage ihre Form und kann in die Handwäsche. Allerdings gibt es sie vorerst nur in Kaukasisch-Rosa.

Wie auch immer: Genießen Sie diesen Film (.wmv), der allerdings nicht unbedingt bürotauglich ist.

 

70 Euro, leicht verdient

Und es begab sich, dass eine österreichische Kinderwunschklinik eines Tages auf dem Trockenen saß und kurz vor Weihnachten beim benachbarten Militärkommando darum bat, in deren Aufenthaltsräumen einen Aufruf zur Samenspende platzieren zu dürfen. 70 Euro pro, ähm, Portion? Lieferung? Schuss?

Und wie ORF On berichtet, brach eine wahre Flutwelle an Spenden, nein, Spendenwilligen über die Klinik herein. (Haben die dann eigentlich alle ihre Spendierhosen an? Oder eben nicht mehr?)

Nun könnte man sich ja fragen, wozu die alle erst eine Aufforderung brauchten, um spenden zu gehen. Geld gab´s meines Wissens nach schon immer. Vielleicht aber wussten viele nicht, wie leicht und vor allem wo sie sich 70 Euro verdienen konnten. Naheliegend ist natürlich allgemeine Geldklammheit vor Weihnachten. Und alle sich aufdrängenden Assoziationen von wegen Kasernierung wollen wir mal dahingestellt lassen.

Mich erinnert das an eine Selbstbeobachtung, die ich vor einigen Jahren gemacht habe. Der letzte Flug des Tages von Düsseldorf nach Hamburg war überbucht, weshalb am Check-in-Counter gefragt wurde, wer für 300 Euro Entschädigung plus Zugticket auf seinen Platz verzichten würde. Ich hatte genug Zeit, wäre mir aber trotzdem ekelhaft geldgierig vorgekommen, wenn ich gleich aufgezeigt hätte. Erst, als ich mir als Ethikkrücke zusammenbastelte, dass ich damit ja jemand anderem, der vielleicht wirklich dringend nach Hamburg muss, helfen würde, konnte ich mich dazu überwinden, die Kohle abzugreifen.

Oder sehe ich schon wieder Gespenster und der wahre Grund ist schlicht und einfach, dass diese Männer erkannt haben, nie wieder auf so einen Stundenlohn zu kommen?

 

Es geht also doch!

Männer können sich also tatsächlich selbst einen blasen! Ich habs ja immer für eine Legende – oder wenigstens sehr schmerzhaft – gehalten, aber hier (Vorsicht, definitiv nicht kindersicher!) gibts zahlreiche Beweise.

Und jetzt legen wir bitte alle zusammen für ein Jahr Kieser-Training.

Via.

 

Mehr Schein als Sein

So, Verzeihung, musste erst fertig kichern.

Dies hier ist eine neue Kondommarke namens – schwer zu übersehen – HUGE. Mangels Vergleichsmöglichkeit ist leider nicht zu erkennen, dass HUGE seinem Namen mittels einer „etwas größeren Verpackung“ alle Ehre macht, ein Slogan übrigens, den sich HU… nein, jetzt reicht’s, Huge sogar als Trademark schützen ließ. (Das mit der „etwas größeren Verpackung“.)

Die Gummis selbst sind normal groß, es geht also nur um den äußeren Anschein. Allerdings – wenn man schon mal so weit ist, die Kondome auszupacken, befindet man sich doch ohnehin bereits auf der Zielgeraden und muss nicht mehr einen auf dicke Hose machen.

Ach, Romantik im 21. Jahrhundert! Mann trifft Frau, sie gehen zum ersten Mal zuihm oder zuihr. Dann steigt er aus seinen Schuhen mit erhöhten Sohlen, sie legt den Push-Up ab, er schlüpft aus der vorne und hinten gepolsterten Unterhose, sie nimmt die gefärbten Kontaktlinsen raus, schält sich aus dem Miederhöschen (die Hair-Extensions und die falschen Fingernägel gehen ja nicht so leicht ab), und er hofft, dass die Bräune aus der Flasche nicht abfärbt.

Und geliebt werden wollen sie dann beide für ihre inneren Werte.

 

Ein Wunschzettel – ans Christkind?

Immer wieder gern erfragt: Die Kopulationsfrequenz der Deutschen (Amis/Franzosen/Timbuktuianer). Die aktuellste Erhebung:

Wer mit seinem Partner schon vier Wochen lang keinen Sex mehr hatte, ist in Deutschland in „guter Gesellschaft“: 17 Prozent der deutschen Paare geht es ebenso. Das ist das Ergebnis einer Studie, die am Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie der Georg-August-Universität durchgeführt wurde. Die Göttinger Psychologen Dr. Peter Breuer und Dr. Ragnar Beer werteten dazu die Aussagen von 13.483 Männern und Frauen aus. Auskunft gaben dabei ebenso frisch Verliebte wie Ehepaare, die bereits die Goldene Hochzeit gefeiert haben. Die Untersuchung ist Teil des Online-Projekts Theratalk, das mit einem speziellen Angebot im Internet Hilfestellung bei Beziehungsproblemen bietet.

Dr. Breuer: „Wir haben als Bezugsgröße den Zeitraum vier Wochen gewählt, weil viele Paare deutlich weniger als ein Mal in der Woche sexuell miteinander verkehren, wie auch die neue Studie belegt.“ Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) hat maximal einmal pro Woche sexuellen Kontakt mit dem Partner. „Der immer wieder gern angegebene Mittelwert liegt zwar bei 5,6 Mal innerhalb von vier Wochen. Allerdings haben 63 Prozent der Paare seltener Sex, als es dieser Wert nahelegt“, erläutert Dr. Beer. Lediglich 28 Prozent der Partner leben mindestens zwei Mal in der Woche ihre Sexualität miteinander aus.

Für diese Studie, die im Rahmen des Online-Projekts Theratalk durchgeführt wurde, hat man man auch die sexuelle „Wunschliste“ erhoben, bzw. deren Länge.

Die Autoren schreiben: Weitere 36% der sexuellen Wünsche der Männer und weitere 40% der sexuellen Wünsche der Frauen würden von deren Partnerinnen oder Partnern zusätzlich gern erfüllt werden, wenn diese sie nur kennen würden. (…) Lediglich 44% der Männer, gefragt ob sie die sexuellen Wünsche Ihrer Partnerinnen kennen, stimmen zu. Bei den Frauen stimmen sogar nur 32% zu, die sexuellen Wünsche ihrer Partner zu kennen.

Man muss ja nicht immer reden – aber manchmal hilft das schon ungemein.

 

Was Männer über Frauen „wissen“

Fiel mir gerade angesichts einiger Kommentare hier (und außerhalb) ein:

Ein ehemaliger Kollege wollte mir allen Ernstes einreden, er wüsste besser als ich, wie sich Sex für eine Frau anfühlt. Weil er doch schon mit so vielen Frauen geschlafen und danach mit ihnen „viel darüber geredet“ hätte.

Oder war es „genauso gut wie ich“. Auch egal.

Bin heute noch fassungslos, wenn ich daran zurückdenke. So viel zum Thema „Männer erklären, wie Frauen denken“.