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Knapper Sieg für die Duseldeitschn

 

Fazit Zweites Spiel, zweiter Sieg für die Piefkes vom DFB-Team. Ein sehr knapper Sieg für die Duseldeitschn. Wieder 2:1 in Wien, wie im Vorjahr verliert die bessere Mannschaft. Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit?

Die Österreicher waren stark erwartet worden, aber dass sie so überlegen sein sollten, wie sie das zwischenzeitlich waren – das hat uns alle überrascht. Doch die Wuchtel wollte nur ein Mal ins deutsche Türl. Herrschaftn, da kamma nix machen, was sollma machen? Die Deutschen mit einem Badkickerl, aber sie machten aus einer Chance zwei Tore – die Herren Reus und Özil, was habts Euch dabei gedacht? Unverschämt, Ihr sollts jetzt schnell Meta mochn.

Tobias bringt das Fachliche auf den Punkt: „An und für sich hätte Deutschland die Partie locker herunterspielen können. Österreich mit viel Leidenschaft, aber auch wenig Genauigkeit im Spiel nach vorne, zumal im Sturmzentrum die Anspielstation fehlte. Dass wir alle nägelkauend an den Fernsehern saßen, haben wir den deutschen Außenverteidigern zu ‚verdanken‘. Lahm und Schmelzer spielten unglücklich, was Löws Philosophie nicht zugutekam – er forderte vor der EM, dass Abwehrspieler Situationen im Eins gegen Eins, ohne Doppeln, lösen sollten. Arnautovic sagte Danke und leitete das 1:2 ein, am Ende fehlte nach dem anstrengenden Pressing der ersten Hälfte aber die Kraft.

Fazit: Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Ballesterer jagen 90 Minuten lang einem Bämmerl nach, und am Ende gewinnen die Piefkes.“

Wir geben den Usern das Wort:

penpirate: „In der Pflichtnote mal wieder ein glatter Punktsieg, in der Kür … da schweigt man lieber.“
reineke: „So schauts aus: Der Gegner spielt, Deutschland gewinnt.“
Stefan Röxeisen: „Tja, glücklicher Sieg für Deutschland. Wie wawerka schon geschrieben hat, alles wie immer.“
die tafelrunde: „Das mit Abstand schlechteste Spiel der Deutschen seit gefühlten Ewigkeiten!“
@BlueFoxAtTheSea: „Wer war noch einmal dieser Felix Austria? Scheint mir eine völlig unbekannte Größe zu sein.“

Und dann noch Marko Arnautovic: „Ich will mich entschuldigen beim ganzen Land. Es war mein Fehler. Ich muss den Ball reinmachen. Scheiße.“

Noch ein wichtiges Lemma aus dem Fußballuniversallexikon:
Steirergoal: ein durch Torwartfehler verursachtes Tor, auch als Eiergoal bezeichnet (österr.)

Analyse Joachim Löw: „Wir hatten in offensiven Aktionen nicht die Klarheit. Wenn man den Ball im offensiven Mittelfeld den Ball verliert, hat der Gegner die Räume. Wir haben das nicht gut gelöst. Wenn man den Ball im offensiven Mittelfeld verliert, hat der Gegner die Räume. Wir haben das nicht gut gelöst.“ In den vergangenen Jahren habe das Trainerteam versucht, Spielzüge und Kombinationen einzutrainieren. Nun sei es an der Zeit, mehr Fokus auf defensive Mechanismen und das Pressing zu legen.

Revolution im deutschen Fernsehen: ein Fieldreporter, der nachhakt.

Jö schau! Herrschaftn, genehmigts Euch noch ein Viertel im Hawelka!

87′ Einszuzwei noch. Bittschön aufpassn, Herrschaftn! Jetzt noch an Häusl, und dann … aber der Arnautovic tut uns net den Gfalln. Wenn es nicht geht, da kamma halt nix machen undsoweiter undsoweiter. Und wir wolln auf alle Fälle die Gerechtigkeit, die Gerechtigkeit, wo gibts die schon, aber wir hoffen noch, denn. Na fürchterlich, Gotteswilln.

77′ Wer mag mal zappen? In der ARD spielen die Deutschen von rechts nach links, im ORF umgekehrt. 1:2 stehts bei beiden. User Stefan Röxeisen fügt hinzu: „Kommentar beim ORF ist amüsanter.“

72′ Ja, Herr Lahm, werns narrisch? Da können Sie sich bei Neuer bedanken. Christian ergänzt: „Gottogott, das mit dem zweiten Lahm nehm‘ ich zurück.“

70′ Ein Frotzler von Christian: „Österreich wieder über rechts. Löw wird völlig irre da draußen. Glaube, der würde seine ganze Nivea-Kollektion für einen zweiten Lahm geben.“

A geh, was an Schmäh.

63′ Ein Hinweis von Christian: „Der Spieler, nach dessen Aktionen sich Löw am häufigsten bedrohlich neben der Seitenauslinie aufbaut: Marcel Schmelzer.“ Gegen Arnautovic sah Schmelzer vor drei Wochen in der Bundesliga schon kein Leiberl.

57′ Tor für Österreich 1:2 Junuzovic Arnautovic streichelt das Balli, dann Stanglpass, Junuzovic hält den Fuß hin, also schöner kammas gar net machen, da da da – da fehln mir die Worte, da müsst ich ein Dichter sein. Und die deutsche Abwehr schaut bleed aus der Wäschn.

Tobias erläutert: „Seit Spielbeginn bleibt Arnautovic auf rechts weit vorne und spekuliert auf Eins-gegen-Eins-Situationen. Nach knapp einer Stunde geht die Rechnung auf, Schmelzer lässt sich düpieren.“

@fussballwurst twittert: „Österreich mit dem Anschluss“ (Hüstel)

55′ Abseitstor Götze nach Pass von Özil – die beste deutsche Aktion bislang. Deutsche Fans singen: „In Europa kennt euch keine Sau!“

51′ Tor für Deutschland Özil 0:2 Kavlak, wos mochst’n? Foult den Müller. Und der Özil mit dem Penalty.

Christian meldet: „Es ist jetzt sehr still in Wien.“

46′ Reus muss raus. Götze rein, noch so an Primgeiger bei die Deitschn.

Halbzeit 0:1 Die Deutschen schienen nicht mehr als ein Jausengegner für die rot-weißen Burschlis. Aber das Fetzenlaberl wollte nicht zwischen die Stangen. Nur auf der Gegenseite. Ists zu fassen? Auf Facebook meckert ein Semperer: „A Glück habt’s, liebe deutsche Freunde. Sagenhaft unverdient.“

Christian schreibt dazu: „Wir sind uns auch einig, dass man diesen Ball halten kann, wenn man nicht gerade Ersatztorwart von Fortuna Düsseldorf ist, nicht wahr?“

Tobias analysiert: „Das Wahnsinnstempo, was die Österreicher mit ihrem Pressing vorlegten, können sie (naturgemäß) nicht halten. Dennoch kommt die DFB-Elf selten durch. Offensiv fehlt die Bewegung völlig. Niemand, der sich in die (durchaus vorhandenen) Räume zwischen den gegnerischen Viererketten wagt.“

Des is die Muada der unverdienten Führung.

User wawerka urteilt gnadenlos: „Naja, bitte, es geht doch….ein bisserl mitspielen lassen und dann erbarmungslos zuschlagen. Einen Stürmer, der Pässe spielen kann wie Klose, den haben die Österreicher nicht und einen, der die Dinger so kühl versenkt wie Reus, den ebenfalls nicht. Hier paart sich Löws Schule der schönen (Fußball-)künste mit altdeutschem Dusel und schon ist der Erfolg garantiert. Bei diesem Ergebnis darf es gerne bleiben, ist ja schon seit 1982 ein gerngesehenes Result zwischen Deutschland und Österreich. Da können die Deutschen danach generös über ein „ganz schweres Spiel auf Augenhöhe“ faseln und die Ösis sich im Selbstmitleid suhlen („Soooo knapp war mer dran!“)…und alles ist wie immer.“

Also, liebe Leutln, bittschön reißts euch zsam!

44′ Tor für Deutschland 0:1 Marco Reus Klose Assist, Reus spielt einen aus, sein Weg zum Tor ist nicht mehr weit. Christian twittert: „Marco Reus, von dem bis dahin außer seinem Hahnenkamm aber mal gar nichts zu sehen war. Österreich kratzt sich am Kopf.“

36′ Österreich lässt die Wuchtel viel besser durch die Reihen laufen, nun mit doppelt so vielen Torschüssen wie die Deutschen. Harnik eben mit einem Wuzzlertrick: Neuers Schuss blocken.

31′ Aus Anlass des 67. Geburtstags unserer Majestät, des Hochehrwürdigen Kaisers – Mats Hummels mit einem Franz-Beckenbauer-Gedächtnis-Dribbling.

27′ A Schwalberl vom Harnikburschli

25′ Ein Edi-Finger-Gedächtnis-Zitat: „Die Deutschen sind nervös, und im Augenblick drücken die Österreicher unheimlich aufs Tempo. Und jetzt brauch ma a bißl a Maß noch, denn es geht jetzt um Sein oder Nichtsein.“

14′ Welt! Ein Fallrückzieher von Junuzovic aus der eigenen Hälfte als Pass. „Die deutsche Mannschaft lässt sich von der Stimmung hier beeindrucken“, twittert Christian. „Ist aber auch laut. Da fliegt glatt der Käse aus den Krainern.“

Tobias: „Das Duo Kroos-Khedira hat einen Nachteil: Eigentlich sind beide gewohnt, die schematisch höhere Rolle in einer Viererkette zu spielen. Bisher war dies deutlich zu spüren, die Absicherung des Raums vor der Viererkette ist nicht gegeben. Gepaart mit ungewohnten Abspielfehlern von Lahm & Co. ergibt das ein optisches Übergewicht für den Außenseiter.“

Jogi, lies mit!

Aber unser Trainer hat die Ruhe weg. Die Twitter-Userin @EinAugenschmaus, bekannt als Lippenleserin, meldet: „Jogi beim Trinken:“Vorne bleiben, vorne bleiben.“ Dann zu Hansi Flick:“Das klappt schon …““

12′ Chance für Harnik, schon sein dritter Torschuss.

11′ Ein Zeugma von Christian: „Der Ball fällt Müller vor die Füße, aber dem nichts ein.“

10′ O-Ton Österreich: „Wer nicht hüpft, der ist ein Piefke!“ Pfff …

7′ Eine Schnellanalyse von Tobias: „Marcel Koller stammt aus der Schweizer Schule, genau wie Löws Taktik-Souffleur Urs Siegenthaler. Nach Österreich hat der ehemalige Coach von Köln und Bochum das Pressing und die hohe Viererkette gebracht – genau wie Löw und Siegenthaler einst nach Deutschland. Die Viererkette der ÖFB-Elf steht weit vorne, Harnik und Ivanschitz stören vorne früh.“

Also nix mehr mit Scheiberlnfußball, wenn ich das richtig verstehe.

4′ Chance für Österreich: Khedira Hummels, Hummels spielt auf Abseits, Harnik frei durch, probierts mit einem Schupferl, doch Badstuber rettet, rettet.

20:34 Erster Grantler von Tobias: „Als Scholl gerade geredet hat, sind mir spontan vier Artikel-Ideen eingefallen, um ihm zu widersprechen.“

Christian: „Dass man auch immer wieder den größten Balljungen vor Philipp Lahm stellt …“

Die Österreicher spielen die Musik aus der Bonduelle-Werbung:

Und der Text der deutschen Hymne wurde eben mal in „Fair Play, Fair Play“ umgedichtet.

Aufstellung

Österreich Almer – Garics,  Prödl, Pogatetz, Fuchs –  Baumgartlinger, Kavlak – Junuzovic, Ivanschitz, Arnautovic – Harnik
Deutschland Neuer – Lahm, Badstuber, Hummels, Schmelzer – Khedira, Kroos – Müller, Özil, Reus – Klose

Sandalen
Ein Tweet von Herrn Spiller: "Wo wir schon bei Klischees sind. So wirbt das ORF für das Spiel"

 

 

 

 

 

 

 

Vorbemerkung

Nach dem 3:0-Sieg gegen Färöer steht Deutschland mit einem Bein in Brasilien. Was kann jetzt noch passieren? Zumal der nächste Fußballzwerg auf dem Plan steht: Österreich.

Das ist natürlich ein Witz das mit Brasilien, so würde nicht mal Franz-Josef Wagner bloggen. Joachim Löw jedenfalls erwartet heute ein Duell „auf Augenhöhe“, der neuen Modemetapher im Fußball. Für die Gastgeber treten viele Bundesliga-Spieler an, etwa Martin Harnik, Emanuel Pogatetz und Christian Fuchs. Angeleitet von einem ehemaligen Bundesligatrainer, Marcel Koller.

Doch Koller ist Schweizer, das weckt den Argwohn manches österreichischen Veteranen, die den Job gerne selbst übernommen hätten. Toni Polster nennt es eine „unglückliche Entscheidung“ (Spiegel), weil Koller Ausländer, aber kein „Kapazunder“ sei, also keine Kapazität. Zudem hat Koller zwar Bundesliga trainiert, aber halt Köln und Bochum, das klingt auch nicht in österreichischen Ohren nach großer Fußballwelt.

Die Deutschen hingegen haben derzeit Probleme, das Tor zu treffen. Die Chancenverwertung wurde jedenfalls als größter Mangel ausgemacht, auch im Rückblick auf die EM. Selbsts den Färinger Keeper schossen sie zum Helden. Setzt Löw auch noch einen von zwei Torschützen auf die Bank, kommt für Mario Götze Toni Kroos? Hier gibt es eine Taktikvorschau aus Österreich.

Christian Spiller ist unser Mann in Wien, zwitschernd. Ab 20.15 Uhr bloggen wir, Oliver Fritsch und Tobias Escher, von Berlin aus live. Seien Sie dabei, diskutieren Sie mit!