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Die Tops und Flops von Sotschi

 

Eine kleine Bilanz nach 16 Olympia-Tagen:

Tops

– Carina Vogt gewinnt das erste olympische Skisprung-Gold.

Die Slopestyler, die Figuren des neuen, modernen Olympias. Wie sie mit Niederlagen umgehen, wird zwar dem Klischee gerecht, steht aber im größtmöglichen Gegensatz zu der beinahe militärischen Verbissenheit der traditionellen Wintersportarten.

– Twitternde Sportler. Durch das (fast) neue Medium Twitter haben wir erfahren, dass Sportler auch lustig sein können. Besondere Erwähnung: der Biathlet Martin Fourcade.

 

Schwanensee bei der Eröffnungsfeier

– T.J. Oshie, der Penalty-Schütze, der die Eishockey-Russen fast allein besiegte.

– Steffi Böhler, deutsche Skilangläuferin, bei der 2012 Schilddrüsenkrebs diagnostiziert wurde und die in Sotschi sensationell sechste, vierte und dritte wurde.

– Das Eishockey-Finale der Frauen, ein dramatischer knapper Sieg für Kanada gegen die USA mit zwei kanadischen Last-Minute-Toren, die die erst die Verlängerung möglich machten und den Siegtreffer in der Verlängerung. Beste Werbung für den Sport, der auf der Streichliste der IOC landen könnte, weil nur zwei Teams konkurrenzfähig sind: Kanada und die USA. Aber dann würde uns so was entgehen.

Die Gold-und-Silber-Buckelpisten-Schwestern

– Das warme Wetter, endlich mal kein gefrorener Speichel an Langläufer-Kinnen.

– Dieses Foto-Finish

 

– Bogdana Mazozka, die ukrainische Sportlerin, die aus Solidarität mit den Demonstranten in ihrer Heimat abreisen wollte.

Flops:

Die Toten in Kiew

– Manipulationsvorwürfe beim Sieg der russischen Eiskunstläuferin Adelina Sotnikowa über die Koreanerin Yuna Kim. Ein Jurymitglied ist die Frau des Präsidenten der Russischen Eiskunstlauf-Union. Ein zweites war schon mal in einen Absprachen-Skandal in Salt Lake City 2002 verwickelt. Das IOC schweigt. Katharina Witt: „Ich war komplett fassungslos und sauer auf unseren Sport, da muss man sich nicht wundern, wenn sich die Leute abdrehen.“

Die verfehlten Medaillenziele der deutschen Sportler.

– Das Weichspülprogramm der Öffentlich-Rechtlichen (Zitat aus einem Porträt über den IOC-Chef Thomas Bach: „Ein Bach in der Menge, dem mächtigsten Sportfunktionär, ganz nah.“)

– Etwas peinliche Hysterie in westliche Medien, weil mal eine Gardinenstange abgefallen ist. Höhepunkt: Ein falscher Wolf macht weltweit Schlagzeilen.

– Evi Sachenbachers Dopingfall und die schnellen verharmlosenden Aussagen (Michael Vesper: „Leute, wir sprechen nicht über Heroin oder Epo oder solche Drogen“, Athletensprecher Christian Breuer: „Von einem Doping-Fall spreche ich nicht. Ich nenne es für mich zunächst eine positive Probe“, Maria Höfl-Riesch: „So wie ich die Evi kenne, kann ich mir unmöglich vorstellen, dass sie was gemacht hat. Es ist für uns Sportler natürlich immer wahnsinnig schwierig, wir müssen viele Zusatzpräparate nehmen, Vitamine, Mineralstoffe, um den Haushalt im Gleichgewicht zu halten… Da ist leider eben immer die Gefahr da, dass man etwas Verunreinigtes erwischt.“)

– Doppeltes Trauerflor-Verbot des IOC (Norwegen, Ukraine)

– Zu viele, teilweise absurde Disziplinen, was bitte soll ein Team-Rodel-Wettbewerb?

Langsame deutsche Bobs („Trabis“), das schlechteste Bobergebnis seit 50 Jahren inklusive Tränen.

Braves, taubes, stummes IOC inklusive des Chefs Thomas Bach angesichts der Probleme der Putin-Spiele.

– Kosaken

Und Sie? Was waren Ihre olympischen Tops und Flops?