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Bremer Fans zeigen Courage

 

Beim Bundesliga Spiel zwischen dem VfL Bochum und Werder Bremen am 8.11.08 mischten sich Mitglieder der Organisation „Nordsturm Hansestadt Bremen“ (NS-HB) unter die Bremer Fußballanhänger. Als die Kleingruppe zum wiederholten Male ihr Transparent mit der Aufschrift NS-HB, sowie einem stilisierten Totenkopf, ausrollen wollten, skandierten die Bremer Fans „Nazis raus“ und provozierten somit den Einsatz der Polizei. Begleitet von den Nazi-raus-Rufen wurden sechs der NS-HB Leute aus dem Block geführt und in Polizeigewahrsam genommen.

Der Vorfall in Bochum vor 2 Wochen machte deutlich, dass das Nazi-Problem im Fußball auch in der 1. Bundesliga auftritt und keineswegs nur ein Phänomen in den unteren Ligen ist. Aber die Anti-Diskriminierungs-Programme in den Bundesliga-Vereinen zeigen ihre Wirkung.

Vergangenen Woche erhielt der SV Werder Bremen vom Deutschen Fußball Bund den „Julius-Hirsch-Preis“ für seinen beeindruckenden Umfang an Maßnahmen der Anti-Diskriminierungskampagne. Das Verhalten der Bremer Fans in Bochum unterstreicht die Seriösität und Ernsthaftigkeit, mit der sich der Verein diesem Thema widmet. Der Preis wird seit 2005 in Gedenken an den jüdischen Nationalspieler Julius Hirsch vergeben. Ausgezeichnet werden Projekte und Initiativen, die sich in öffentlich wahrnehmbarer Form für Demokratie und Menschenrechte und gegen Antisemitismus, Rassismus, Extremismus und Gewalt wenden und im Fußball ihr Wirkungsfeld haben.

Die Bremer Fans haben das richtige Zeichen gesetzt und gezeigt, wie man mit solchen Schwachköpfen umgeht. Zusammen mit den Profis auf dem Platz kann es gelingen, die restlichen Schwachköpfe aus den Stadien zu vertreiben und im besten Falle zur Vernunft zu bringen. Es ist aber zu befürchten, dass sie ihre hohlen Aktionen in der 2. oder 3. Liga oder gar in den Amateurligen wiederholen. Daher sind auch die Spieler und Fans in jenen Ligen aufgefordert, nicht weg zu schauen und weg zu hören.