Im Peter-Weiss-Haus in Rostock findet am Samstag dem 2. Februar eine spannende Veranstaltung zur NSU-Mordserie statt, die wir allen Lesern empfehlen möchten.
Am 25. Februar 2004 wurde Mehmet Turgut in Rostock von Mitgliedern des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) erschossen. Er war das fünfte von zehn Opfern einer neonazistischen Mordserie, deren Ausmaße auch über ein Jahr nach Bekanntwerden nicht vollends abzusehen sind. Das betrifft nicht nur den Tatumfang wie die Mittäter- und Mitwisserschaft durch weitere Unterstützer aus der neonazistischen Szene, sondern auch die Verschleierung dieser Taten durch deutsche Behörden. Die unzureichende Veröffentlichung bisheriger Ermittlungsergebnisse – auch über das Unterstützungsnetzwerk – lassen die Zweifel an einem vollständigen Aufklärungswillen der Behörden wachsen. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass es in Mecklenburg Vorpommern keinen parlamentarischen Untersuchungsausschuss (UA) geben wird, der das Versagen der Ermittlungsbehörden prüft.
Verantwortung übernehmen / Erinnerung wach halten
Während die Stadt Rostock noch über die Form des Gedenkens diskutiert, wartet die Öffentlichkeit auf eine lückenlose Aufklärung dieser Verbrechen. Wie kann eine würdevolle Erinnerung aussehen? Welchen Beitrag hätte ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss in Mecklenburg-Vorpommern zur Aufklärung leisten können? Wie kann die Aufarbeitung behördlichen Versagens ohne einen UA aussehen?
Darüber diskutieren auf dem Podium:
Hikmat Al¬-Sabty Die Linke / MdL MV / Mitglied des Migrantenrats
Johannes Saalfeld Bündnis 90/Die Grünen / MdL MV
Thorsten Sohn Bunt statt Braun
Steffen Trostorff / Mitarbeiter der Linksfraktion im Thüringer Landtag
Wolfgang Wielandt Bündnis 90/Die Grünen / MdB
Podiumsdiskussion – Dimensionen einer neonazistischen Mordserie
Samstag, 2. Februar 2013
Beginn: 18:00 Uhr
Eintritt: frei
Peter-Weiss-Haus e.V.
Doberaner Straße 21
18057 Rostock