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Berliner NPD-Chef kommt mit Geldauflage davon

 

Berliner NPD-Chef Schmidkte neben seinem Anwalt Carsten Schrank am Mittwoch vor dem Berliner Amtsgericht © Theo Schneider
Berliner NPD-Chef Schmidkte neben seinem Anwalt Carsten Schrank am Mittwoch vor dem Berliner Amtsgericht © Theo Schneider

Verfahren gegen den Berliner NPD-Landesvorsitzenden Sebastian Schmidtke nach Attacke auf Gegendemonstranten eingestellt.

Bei einer NPD-Wahlkampfveranstaltung im niedersächsischen Lingen hatte der Berliner NPD-Chef Sebastian Schmidtke im Januar 2013 vor laufenden Kameras einen Gegendemonstranten mit einem Schirm attackiert. Vorausgegangen war eine verbale Auseinandersetzung eines Nazi-Gegners mit den NPD-Ordnern Martin Götze und Christian Fischer, bis diese handgreiflich wurden. Erst als Polizisten dazwischen gehen, beruhigte sich die Situation wieder. Der NPD-eigene „Ordnerdienst“ geriet in der Vergangenheit mehrfach durch Übergriffe auf Gegendemonstranten in die Schlagzeilen. Schmidtke war damals extra angereist, um den Landeswahlkampf der rechtsextremen Partei in Niedersachsen zu unterstützen. (Störungsmelder berichtete)

Nun wurde das Verfahren gegen Schmidkte wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung von der Staatsanwaltschaft Osnabrück eingestellt. Im Gegenzug hatte der Berliner NPD-Vorsitzende eine Geldauflage von 900 Euro an die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gezahlt.

Erst am Mittwoch begann in Berlin ein Strafprozess gegen Schmidtke, der hinter der Ladentheke seines Militaria-Geschäfts „Hexogen“ einen Verkaufskoffer voller verbotener Neonazi-CDs besessen haben soll. Bei der Musiksammlung handelte es sich nur um einen Zufallsfund: Ursprünglich durchsuchte die Polizei seine Wohnung und den Laden wegen des Verdachts der Mittäterschaft an der Neonazi-Webseite „NW-Berlin“. Ihm wird unter anderem Volksverhetzung vorgeworfen.