Wir müssen reden. Über Nazis. Am Dienstagabend kam es bei Gesicht Zeigen! zu einem kreativen Gedanken- und Informationsaustausch unserer „Störungsmelder on tour“. Der Bundesjustizminister Heiko Maas, Moderatorin Dunja Hayali, Kabarettist Fatih Cevikkollu, Rapper Tibor Storm sowie die Schauspieler Robert Schupp und Björn Harras diskutierten über die pädagogischen Ansätze ihrer Schulbesuche.
Gemeinsames Ziel aller: Schülerinnen und Schüler für die Themen Rassismus, Neonazismus, Antisemitismus, Zivilcourage zu sensibilisieren und Vorurteile abzubauen. Ob Musik, Literatur oder Schauspielerei – die Methoden und Herangehensweisen an die Aufklärung von Jugendlichen sind dabei unterschiedlich. So fanden und finden bundesweit an Schulen Argumentationstrainings zum Umgang mit Alltagsrassismus und Stammtischparolen statt, daneben klären Workshops über „Rechte Musik“, „Symbole, Codes und Kleidermarken in der rechten Szene“ oder „Homophobie im Fußball“ auf. Gesicht Zeigen!-Materialien wie das „4 Ecken“ oder das „VOR?urteile!“-Spiel werden in die pädagogische Arbeit der Prominenten einbezogen. Seit 2008 besuchten sie insgesamt 120 Schulen und diskutierten mit 3000 Schülerinnen und Schülern.
Sattes Vorurteil: Das Störungsmelder-Team ist vollständig. Nein, Gesicht Zeigen! sucht weiterhin prominente Unterstützer und Unterstützerinnen. Eine mögliche Kandidatin tat sich am Dienstagabend auf: Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau bot sich als neue Störungsmelderin an. Nach einem Aufmarsch von Neonazis vor ihrem Haus sieht auch sie immer mehr Handlungsbedarf in der präventiven Arbeit. Ganz dem Motto: Rassismus erkennen – Zivilcourage zeigen!