Am kommenden Samstag wollen die Neonazis der Partei “Die Rechte” in Dortmund aufmarschieren. Auch ein Konzert der Rechtsrock-Größe “Lunikoff” ist geplant. Nachdem die Polizei Dortmund Aufmarsch und Konzert zuerst verboten hatte, wurde beides nun in der letzten Instanz gerichtlich erlaubt. Das Bündnis “Blockado” ruft zu Blockaden des Naziaufmarsches auf, gleichzeitig soll auch eine Antifademo anlässlich des zehnten Jahrestages der Tötung von Thomas Schulz durch einen Dortmunder Neonazis stattfinden.
Gezielte Provokation am zehnten Jahrestag
Der Aufmarsch und das Rechtsrock-Konzert am kommenden Samstag sind auch aufgrund des Datums eine besondere Provokation. Zum zehnten Mal jährt sich die Tötung des Punks Thomas “Schmuddel” Schulz durch den Dortmunder Neonazi Sven Kahlin. Das hatte der Dortmunder Polizeipräsident auch als Anlass für eine Verbotsverfügung genommen. Ein weiterer Grund für das Verbot seitens der Dortmunder Polizei war außerdem die Entwicklung der Dortmunder rechten Szene in den vergangenen Monaten. Die Neonazis der Partei “Die Rechte” treten zunehmend aggressiver auf. Mehrfach kam es außerdem zu Einschüchterungsversuchen gegenüber Nazigegnern und Journalisten.
Das Oberverwaltungsgericht erlaubte am heutigen Mittwoch jedoch beide Veranstaltungen der Neonazis in zweiter und letzter Instanz.
Die Veranstaltungen werden unterdessen nicht mehr nur von den “Üblichen Verdächtigen” aus dem Umfeld der Partei “Die Rechte” beworben. Auch der Herner “HoGeSa”-Organisator Andreas Kraul ruft auf seinem Facebookprofil zur Teilnahme auf und versucht die “Hooligans gegen Salafisten” nach Dortmund zu mobilisieren. Die Neonazis wollen sich zuerst um 12:30 am Dortmunder Hauptbahnhof treffen um dann aus dem Stadtteil Huckarde nach Dortmund-Dorstfeld zu marschieren.
Blockaden und Gedenkdemo
Das Dortmunder Bündnis “Blockado” ruft dazu auf, diesen Aufmarsch zu blockieren. Schon um 10:30 wollen sich die Nazigegner in der Dortmunder Innenstadt treffen, um dann vermutlich gemeinsam nach Dortmund-Hufkarde anzureisen.
Um 14 Uhr soll am S-Bahnhof Dortmund-Dorstfeld außerdem auch eine Antifademonstration im Gedenken an Thomas Schulz starten. Demonstrationen im Gedenken an Thomas Schulz und teilweise unter dem allgemeineren Motto “Demo gegen rechte Gewalt” fanden anlässlich des Todesdatums in den vergangenen Jahren immer wieder statt.