Am gestrigen Mittwoch durchsuchte die Polizei das „Nationale Zentrum“ sowie Wohnungen der Autonomen Nationalisten in Dortmund. Dabei wurden unter anderem diverse Waffen sichergestellt.
Weil Neonazis in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch illegal in der Dortmunder Innenstadt Plakate verklebt haben und dabei kontrolliert worden waren, erwirkte die Polizei einen Durchsuchungsbefehl für das „Nationale Zentrum“. Das Haus dient der rechten Szene als Raum für Versammlungen und Vorträge. Als die Neonazis am Mittwoch Abend hier ihren wöchentlichen Kameradschaftsabend abhielten, stürmte die Polizei das Objekt und kontrollierte die Personalien von mehr als 50 Personen. Auch der ehemalige Anführer der rechtsradikalen Hooligangruppierung „Borussenfront“, Siegfried Borchardt („SS-Siggi“) und mehrere NPD-Mitglieder sollen bei dem Treffen dabei gewesen sein.
Zeitgleich wurden im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld die Wohnungen der rechten Plakatkleber durchsucht. Dabei wurden laut Polizeimeldung in einer Wohnung ein Luftgewehr, zwei PTB-Pistolen mit Munition, eine Softairwaffe, zwei Teleskopschlagstöcke, eine Zwille, Pfefferspray und ein Einhandmesser sichergestellt.
Das „Nationale Zentrum“ wurde Anfang des Jahres 2011 von der Stadt Dortmund gekauft. Ziel der Stadt ist es, dort ein Jugendzentrum einzurichten. Den Neonazis wurde die Immobilie daher zum 31. März gekündigt. An diesem Tag will die rechte Szene deshalb in Dortmund aufmarschieren. Auf der Demonstration sollen auch die beiden Rechtsrockbands „Preussenstolz“ aus Potsdam und „Oidoxie“ aus Dortmund auftreten.