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Hupende Mütter

Diese Woche war es wieder so weit. Ich habe eine Mutter aufgehalten. Sie war auf dem Weg, ihr Kind zur Schule zu bringen. Für rund 30 Sekunden etwa musste sie warten, bis ich meinen Rollstuhl ins Auto geladen hatte. Die Reaktion dieser Frau und der anderen, mit denen ich ähnliche Erlebnisse hatte, lässt mich erahnen, dass dieser Schulweg keineswegs nur ein Weg ist, sondern für diese Eltern ist es so etwas wie eine Mission. Anders ist ihr Verhalten nicht zu erklären. Denn anstatt einfach kurz zu warten, bis mein Rollstuhl verladen ist, hupen sie mich an und glauben wohl ernsthaft, ich steige davon schneller in mein Auto ein.

Ich gebe zu, das ist nicht das erste Mal, dass ich eine Mutter auf ihrer Mission behindert habe. Ich lade öfter meinen Rollstuhl ins Auto ein. Auch zu Zeiten, wenn Mütter ihre Kinder zur Schule bringen – mit Vätern auf dem Schulweg hatte ich dieses Erlebnis bislang noch nicht. Und weil ich in einer kleinen Straße mit vielen Anwohnerparkplätzen wohne und diese verkehrsberuhigt ist, passt kein Auto an meinem Auto vorbei, wenn ich meinen Rollstuhl einlade, solange die Fahrertür offen ist. 30 Sekunden dauert das etwa. Ich setze mich auf den Fahrersitz und ziehe den Rollstuhl hinter mir rein. Fertig.

Tolle Vorbilder

Für die Mütter auf dem Weg in die zwei Straßen weiter entfernte Grundschule bedeutet das, ihr ach so toller Plan, durchs Wohngebiet zu brettern statt die Hauptstraße zu nutzen, geht nicht auf. Das Kind kommt 30 Sekunden später als geplant an. Vermutlich sind sie eh schon zu spät. Panik. Und was macht man dann mit all diesem Stress? Man stellt sich hinter mich und hupt. Und das ist mir nicht nur einmal passiert. Die Mutter, die mich diese Woche anhupte, war bereits Mutter Nummer Vier in den vergangenen Monaten.

Die sehen genau, dass ich meinen Rollstuhl einlade und nicht aus Jux die Tür noch offenstehen habe. Als ob mein Rollstuhl davon schneller im Auto verschwinden würde, wenn sie mich anhupen. Manchmal wird auch geschrien. Ich rufe dann ab und zu zurück, wenn es mich zu arg nervt und erinnere sie dann gerne daran, was sie gerade für ein tolles Vorbild für ihre Kinder sind. Behinderte Straßenverkehrsteilnehmer einfach weghupen ist sicher eine prima Lektion, die man Kindern auf dem Schulweg so nebenbei erteilen kann.

Wie andere reagieren

Einmal standen zwei Autos hinter mir und warteten, dass ich den Rollstuhl eingeladen hatte. Im ersten saß eine Mutter mit ihren Kindern. Im zweiten ein Mann. Es dauerte nicht lange, da fing die Mutter an zu hupen, weil es ihr offenbar nicht schnell genug ging. In dem Moment öffnete sich die Fahrertür des Autos dahinter. Erst dachte ich, der Mann wolle mir jetzt auch noch persönlich sagen, wie doof er findet, dass ich da jetzt meinen Rollstuhl einlade und stellte mich schon mal auf eine unschöne Diskussion ein. Aber es kam anders. Der Mann stieg aus, ging zum Fahrerfenster der Frau und klopfte dagegen. Sie ließ das Fenster hinunter und er empörte sich lautstark darüber, wie sie hupen könne, wenn sie sehe, dass ich meinen Rollstuhl einlade. Sie solle stattdessen ihren Hintern aus dem Auto bewegen und fragen, ob sie mir helfen könne, wenn es ihr nicht schnell genug ginge.

In der Zwischenzeit hatte ich den Rollstuhl längst eingeladen. Die Autos konnten passieren. Auf meiner Höhe angekommen, blieb die Frau mit dem Auto stehen und zeigte mir an, ich solle mein Fenster herunterlassen. Das tat ich. Und siehe da, die Standpauke des Fahrers hinter ihr hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Sie entschuldigte sich bei mir für ihr unverschämtes Verhalten. Dem Fahrer dahinter habe ich, als er an mir vorbeifuhr, noch freundlich zugewunken und mich bedankt.

 

Handgas und Schiebetüren

Handgas

So, ich habe ein neues Auto. Vor zwei Jahren habe ich beschlossen, dass ich meinen Rollstuhl, so wie ich ihn zuvor ins Auto verladen habe, nicht mehr verladen will und kann. Man wird ja schließlich nicht jünger. Zuvor nahm ich die Hinterräder am Rollstuhl ab, klappte die Rückenlehne des Rollstuhls nach vorne und hob die Räder und den Rest des Rollstuhls über mich hinweg. Aus sitzender Position wohlgemerkt und von Fahrersitz aus, den Rücken um etwa 90 Grad gedreht. Ich fuhr ein ganz normales Mittelklasseauto, einen 3-Türer. Denn damit war die Vordertür breit genug, um den Rollstuhl über mich hinweg zu heben.

Das war für mich okay seit ich meinen Führerschein hatte. Aber fast 20 Jahre später mag mein Rücken das ständige Heben mit gedrehtem Rücken nicht mehr so sehr. Zudem machen die Räder im Winter ständig dreckige Klamotten.

Suche nach Verlade-Alternativen

Dann hatte ich die Idee, einen Van mit Rampe zu kaufen. Diese Idee fand ich so lange gut, bis ich mir die Autos ansah und merkte, wie lang die sind. Damit hätte ich in der Innenstadt Londons niemals einen Parkplatz bekommen, schon gar nicht einen, wo hinten noch Platz für die Rampe wäre. Dann hatte ich die Idee, eine Hebebühne an der Seite anbringen zu lassen, aber das fand ich auch zu viel. Und was, wenn die Hebebühne kaputt ist oder sie mir beim Aussteigen auf die Straße jemand abfährt? Noch mehr Technik im Auto? Ich war also nicht mehr so überzeugt von meiner Idee.

Dann fing ich an, nach Autos mit Schiebetüren hinten zu suchen. Schiebetüren deswegen, weil ich sie vom Fahrersitz aus schließen und öffnen kann und sie genug Platz geben, um den Rollstuhl hinter mir zu verstauen. Ein Kompaktvan sollte es werden. Und tatsächlich, ich fand einen, bei dem ich den Rollstuhl problemlos reinheben konnte ohne ihn über mich drüber heben zu müssen. Leider hatte dieses Auto eine defekte Automatik. Auch die zweite Automatik wollte nicht dann schalten, wenn es angebracht gewesen wäre. Und so stotterte ich über Englands Straßen. Der Hersteller machte mir auch wenig Hoffnung, das man das Problem mit einer dritten Automatik lösen könne.

Handarbeit

Also musste wieder ein neues Auto her. Mit Schiebetür, aber von einem anderen Hersteller, der keine Probleme mit der Ansteuerung der Automatik hat. Heute habe ich es abgeholt. Zuvor war der Umbauer da und hat in das Auto Handgas und Handbedienbremse eingebaut, da ich ja nicht mit den Füßen fahren kann.

Es gibt heutzutage die tollsten Umbauten. Mein Umbau ist eher von der einfachen Sorte. Bei mir ist das Handgas und die Bremse de facto eine simple Verlängerung der Pedale nach oben zum Lenkrad. Wenn ich den Hebel am Lenkrad drücke, bremst das Auto. Wenn ich daran ziehe, gibt es Gas. Gleichzeitig gehen die entsprechenden Pedale nach unten. Man kann das Auto auch weiterhin mit den Füßen fahren.

Man kann aber zum Beispiel auch Pedale verlängern, damit auch kleinwüchsige Menschen Gas geben können, das Lenkrad versetzen, so dass auch Menschen ohne Arme fahren können. Auch Menschen mit eingeschränkter Armkraft können unter Umständen heute Auto fahren. Man kann Autos zum Beispiel mit einer Art Joystick ausstatten und vielen Zusatzknöpfen, über die man leichter blinken oder das Licht anmachen kann.

Auch bei der Rollstuhlverladetechnik gibt es viele Möglichkeiten. Man kann sich unterdessen auch den Rollstuhl von einer Art Roboterarm ins Auto heben lassen. Aber nach vielem Abwägen habe ich mich dagegen entschieden, weil ich öfter an viel befahrenen Straßen aussteige und ohne Roboter einfach schneller bin. Und ich habe keine Lust, dass mir jemand diesen Kofferraumroboterarm mal abfährt, wenn es dunkel ist oder dämmert, wenn der gerade den Rollstuhl am Auto entlang trägt.

Also verlade ich jetzt meinen Rollstuhl immer noch selber, aber eben anders als zuvor. Vermutlich ist auch das nur eine Lösung auf Zeit. Irgendwann wird mir das vielleicht auch zu anstrengend, aber dann kann ich immer noch auf Rampe oder Hebebühne oder doch Roboterarm zurückgreifen.

 

Meine Liebe zu Londoner Taxis

Taxi
Bild: Transport for All

Londons Taxis sind legendär. Seit mehr als 300 Jahren gibt es sie. Sie haben ein markantes Aussehen und Londons Taxifahrer gelten als relativ freundlich und ortskundig. Denn für Londons Taxischein, auch „The Knowledge“ genannt, brauchen angehende Taxifahrer durchschnittlich 34 Monate.

Ich liebe Londons Taxis sehr, denn seit dem Jahr 2000 sind alle 20.000 Londoner Black Cabs barrierefrei. All diese Fahrzeuge haben Eigenschaften, die Menschen mit Behinderungen die Nutzung erleichtern. Damit ist Londons Taxiflotte wohl die barrierefreieste der Welt. Während man in anderen Städten für ein barrierefreies Fahrzeug auf einen Spezialfahrdienst zurückgreifen muss, der schwer zu bekommen und oft teuer ist, kann ich mir in London jedes Taxi am Straßenrand heranrufen und weiß, ich zahle den gleichen Preis wie alle anderen und das Taxi ist barrierefrei. Gleiches gilt für Apps, mit denen man die Black Cabs bestellen kann. Ich muss nicht einmal angeben, dass ich Rollstuhlfahrerin bin, denn alle Fahrzeuge sind ja für mich zugänglich.

Aber immerhin, zumindest New York zieht jetzt nach. Die Stadt hat vor Kurzem beschlossen, die Hälfte seiner Taxis bis 2020 barrierefrei zu machen.

Aber was genau macht Londons Taxis barrierefrei?

Die Rampe

Alle 20.000 Londoner Taxis haben eine Rampe. Sie ist entweder zum Ausklappen in den Boden eingelassen oder der Fahrer hat eine Rampe, die er im Kofferraum verstaut hat, die er dann an die Türkante anlegt. Seit ein paar Jahren sind auch Fahrzeuge vom Typ Mercedes Vito als Taxis in London zugelassen. Auch diese Wagen haben eine Rampe, die an der Türschwelle angelegt wird. Je höher der Bordstein, desto weniger steil die Rampe. In den meisten Fällen müssen die Fahrer den Rollstuhl etwas anschieben und so beim Einsteigen behilflich sein, was die meisten aber anstandslos tun. Tun sie das nicht (und haben keinen Grund dafür), riskieren sie eine Strafe oder sogar den Entzug ihrer Taxilizenz.

Alle manuellen, aber auch die meisten elektrischen Rollstühle passen in ein Londoner Taxi. Das Dach ist höher und der Innenraum sehr groß. Das hat den Vorteil, dass man den Rollstuhl nicht verlassen muss, um Taxi zu fahren. E-Rollstuhlfahrer können in normalen Limousinen gar nicht fahren, weil ihr Rollstuhl nicht in den Kofferraum passt und zudem viel zu schwer ist. Bei den Londoner Taxis ist das kein Problem. Der Fahrer klappt die Rampe aus, man fährt hinein, der Rollstuhl wird mit Gurten festgemacht – und los geht es.

Der Schwenksitz

Eine der vielleicht am wenigsten bekannten Funktionen eines Black Cabs ist der sogenannte Swivel Seat – ein Sitz, der sich nach außen schwenken lässt, um gehbehinderten Gästen das Einsteigen zu erleichtern. Zusammen mit einer zusätzlichen Stufe, die der Fahrer vor den Sitz stellt, können auch gehbehinderte Menschen damit ziemlich einfach in das Taxi steigen. Der Fahrer schwenkt den Sitz nach außen, der Fahrgast setzt sich darauf und dann wird der Sitz zurück ins Auto gedreht.

Wie das funktioniert, sieht man hier im Video:

Die Griffe

Alle Londoner Taxis haben Haltegriffe, die auch für sehbehinderte Passagiere leichter zu finden sind. Die meisten sind gelb, was in der meist schwarzen Taxiumgebung wegen des Kontrasts hilfreich ist.

Die Induktionsschleife

Für viele schwerhörige Menschen hilfreich: Die Induktionsschleife in jedem Taxi. Damit können sie die Stimme des Fahrers direkt auf ihrem Hörgerät empfangen, wenn sie es entsprechend einstellen. Das ist vor allem wichtig, weil in Londoner Taxis aus Sicherheitsgründen zwischen dem Fahrer und den Passagieren eine durchsichtige Wand ist, die es selbst für gut hörende Menschen schwierig macht, den Fahrer zu verstehen. Deshalb gibt es eine Art Gegensprechanlage in den Taxis, die mit einer Induktionsschleife ausgestattet ist.

Wieso hat London barrierefreie Taxis?

Es war die Entscheidung des ehemaligen Bürgermeisters Ken Livingstone, die Black Cabs barrierefrei zu machen. Angesichts der schlechten Zugänglichkeit der Londoner U-Bahn wollte er, dass die Menschen wenigstens Taxis und Busse nutzen können und hat den Taxis nach einer Übergangsfrist zur Auflage gemacht, barrierefrei zu werden. Genauso wie die New Yorker das jetzt auch machen.

London hat zudem ein sehr interessantes System, das zumindest einen Teil der Spezialfahrdienste ersetzt. Jeder Londoner, der stark gehbehindert oder blind ist oder aus sonstigen behinderungsbedingten Gründen nur sehr schwer oder gar nicht öffentliche Verkehrsmittel nutzen kann, kann eine Taxicard beantragen, mit der man eine bestimmte Anzahl von Fahrten im Jahr zum Preis einer U-Bahnfahrt machen kann. Die Differenz zum Taxipreis zahlt die jeweilige Londoner Gemeinde, in der man wohnt.

Und warum gibt es das in deutschen Städten nicht?

Ja, das verstehe ich auch nicht. Seit Mercedes den Vito auf den Londoner Taximarkt gebracht hat, den es eigens für London in einer barrierefreien Version gibt, kann man also in einem deutschen Taxi barrierefrei durch London fahren, aber nicht durch Berlin. Jede Stadt, die in Deutschland Taxilizenzen zu vergeben hat, könnte nicht nur regeln, dass das Taxi beige sein muss, sondern auch, dass eine bestimmte Anzahl der Taxen barrierefrei sein muss. Bis diese Zahl erreicht ist, werden nur noch Lizenzen an Fahrer mit barrierefreien Fahrzeugen vergeben. Ja, ich weiß, die Taxiunternehmen wären wenig begeistert. Das waren sie auch in London nicht, aber inzwischen haben sie behinderte Passagiere als treue Kundengruppe erkannt und der Taxicard-Vertrag ist angeblich der vom Umfang größte Taxivertrag in ganz London.

 

Danke, Tanke!

TankstelleHeute war ich tanken. Was für nicht behinderte Menschen eine Angelegenheit von fünf Minuten ist, ist für mich schon aufwendiger: Ich muss mein Auto so parken, dass ich mit Rollstuhl zwischen Zapfsäule und Auto passe, andererseits aber niemanden bei der Durchfahrt behindere. In Deutschland war das noch machbar, in Großbritannien sind die Tankstellen so eng gebaut, dass es manchmal gar nicht geht. Außerdem bedeutet tanken für mich, Rollstuhl ausladen, zusammenbauen und umsteigen, zur Kasse rollen, hoffen, dass ich in den Verkaufsraum passe (auch die sind hier manchmal sehr klein), mit der Tür kämpfen, zurück zum Auto, wieder umsteigen, Rollstuhl wieder auseinandernehmen, wieder ins Auto heben. Unter 15 Minuten ist das oft nicht zu machen.

Fernbedienungen und eine App

Seit ein paar Jahren gibt es für Rollstuhlfahrer und andere Menschen, die nicht so einfach aus ihrem Auto kommen, Fernbedienungen mit Rufknöpfen, deren Signal die Tankstellen darüber informiert, dass draußen jemand wartet, der Hilfe beim Tanken benötigt. Eigentlich eine super Idee. Meine Erfahrungen damit waren bislang sowohl in Deutschland als auch Großbritannien ziemlich durchwachsen, denn oft war entweder das Empfangsgerät ausgeschaltet oder kaputt oder aber es spielten sich im Kassenbereich Szenen mit hektischem Personal ab, das glaubte, es sei ein Alarm ausgelöst worden, sie wussten aber nicht welcher. Es reicht eben nicht, die Systeme zu installieren, man muss das Personal auch schulen, wie sie damit umzugehen haben. Außerdem waren die Fernbedienungen für die Fahrer recht teuer und auch die Tankstellen mussten tief in die Tasche greifen, um ein Empfangsgerät zu installieren. Auch die Variante „Hupen und Winken“ habe ich früher praktiziert, ebenfalls mit durchwachsenem Ergebnis. Am besten funktionierte noch, wenn ich andere Autofahrer um Hilfe bitten konnte, aber auch die erreicht man nicht immer oder es sind einfach keine da.

Unterdessen gibt es in Deutschland eine App, mit der man Hilfe an Tankstellen anfordern kann. Allerdings nicht per Knopfdruck, sondern man muss die Tankstellen vorher oder spätestens wenn man davor steht, anrufen. Die App listet die Tankstellen auf, die sich bereiterklärt haben, Rollstuhlfahrern und anderen behinderten Menschen zu helfen.

Neues System

Hier in Großbritannien hat man gerade ein neues System eingeführt, an dem sich unter anderem zwei große Supermarktketten beteiligen, die auch ein Tankstellennetz betreiben. Die große, klobige (und teure) Fernbedienung des alten Systems, das nie funktioniert hat, ist verschwunden. Ich habe jetzt einen kleinen Sender mit Knopf am Schlüsselbund. Ich kann sofort bei der Einfahrt in die Tankstelle sehen, ob das System eingeschaltet ist. War es bislang immer. Sobald ich den Knopf drücke, blinkt das Licht an der Wand und ich weiß, dass das Signal angekommen ist. Wenn der Kassierer im Kassenbereich meinen Hilfewunsch registriert hat, bestätigt er das per Knopfdruck und das Licht draußen schaltet sich auf grün. Dann weiß ich, dass gleich jemand kommen wird. Sehr angenehm finde ich, dass ich weiterhin mit Karte zahlen kann. Ich gebe dem Kassierer die Karte mit, er zieht sie durchs System und ich unterschreibe, obwohl ich eigentlich eine PIN brauche, aber in diesen Fällen akzeptieren die Tankstellen eine Unterschrift.

Ich habe den Sender jetzt seit gut einem Jahr. Im Gegensatz zum alten System hat es immer funktioniert. Vielleicht auch, weil es meine örtliche Tankstelle selber war, die mir den Sender geschenkt hat und ganz stolz auf das neue System ist. Die Anschaffung hat sich für meine Tankstelle nach einem Jahr allein mit meinem Benzinverbrauch und der neuen Kundenbindung schon gelohnt, vermute ich mal. Und ich weiß, dass ich nicht die einzige Rollstuhlfahrerin bin, die da tankt.